Hammer-Urteil: HSV-Profi Vuskovic vom DFB für zwei Jahre gesperrt!
Von Franz Krafczyk
Bittere Nachricht für den Hamburger SV: Mario Vuskovic wurde vom DFB wegen eines positiven Doping-Tests für zwei Jahre gesperrt.
Wie der DFB mitteilte, wird Verteidiger Mario Vuskovic für zwei Jahre gesperrt. Grund dafür ist ein Verstoß gegen die Anti-Doping-Richtlinien. Der Spieler habe bei seiner Verteidigung keinen Nachweis über einen falschen Befund erbringen können.
"Das DFB-Sportgericht ist im Ergebnis des Verfahrens mit hinreichender Gewissheit davon überzeugt, dass die Analysen der A- und B-Probe des Spieler-Urins das Vorhandensein von körperfremdem Erythropetin, kurz EPO, ergeben haben. Dabei handelt es sich um eine verbotene sogenannte 'nicht-spezifische Substanz', womit ein strafbarer Verstoß gegen die Anti-Doping-Vorschriften des DFB vorliegt", erklärte Stephan Oberholz, der Vorsitzende des DFB-Sportgerichts.
Vuskovic fehlt bis Herbst 2024 - HSV geht in Berufung
"Dabei wird die Vorsperre angerechnet, sodass seine Sperre rückwirkend ab dem 15. November 2022 läuft", teilte der Verband auf seiner Webseite mit. Bedeutet im Klartext: Die zwei Jahre Sperre gelten nicht ab jetzt, sondern ab dem Zeitpunkt, wo er erstmals zuschauen musste. Damals war das Verfahren noch nicht eindeutig erklärt.
Der HSV teilte bereits mit, gemeinsam mit dem Spieler in Berufung zu gehen. "Wir haben die Entscheidung des DFB-Sportgerichts zur Kenntnis genommen und nach einem Austausch mit Marios Anwälten sofort Einigkeit darüber erzielt, dass gegen das Urteil Berufung eingelegt wird. Wir werden uns nun in Ruhe mit der Urteilsbegründung auseinandersetzen", kündigte HSV-Vorstand Jonas Boldt an.
Klar ist: Der HSV wird im Aufstiegskampf in der 2. Bundesliga erstmal weiterhin ohne Vuskovic auskommen müssen. Bis Mitte November stand der Verteidiger in allen 16 Ligaspielen in der Startelf. Vuskovic hatte während des Verfahrens konstant seine Unschuld beteuert.
Stephan Oberholz betonte, dass "für den festgestellten Verstoß in der Regel eine Sperre von vier Jahren vorgesehen" sei. Davon sei das DFB-Sportgericht jedoch bewusst abgewichen.
"Das hat mehrere Gründe: Mario Vuskovic ist zum einen als Ersttäter zu behandeln, zum anderen zeigt der Analysebefund nur eine geringe Menge an EPO, so dass nicht von einem strukturierten Doping ausgegangen werden kann. Die Auswirkungen einer langen Sperre würden einen 21 Jahre alten, noch im Entwicklungsprozess befindlichen Berufsfußballspieler und Mannschaftssportler zudem intensiver als einen Einzelsportler treffen, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. Unter Beachtung rechtsstaatlicher und verfassungsgemäßer Grundsätze, insbesondere des Verhältnismäßigkeitsgebotes, und bei vergleichender Rechtsprechung nationaler Gerichte hält das Sportgericht deshalb die Verhängung einer Sperre von zwei Jahren für angemessen."