Der HSV vor dem verfluchten April: "Es gibt keinen Grund, an uns zu zweifeln"
Von Simon Zimmermann
Der HSV musste zuletzt abreißen lassen. Und jetzt wartet auch noch der "verfluchte April". Kapitän Sebastian Schonlau ist dennoch überzeugt von der Rückkehr in die Bundesliga - und von der Spielidee seines Trainers.
"Es gibt keinen Grund, an uns zu zweifeln", sagt HSV-Kapitän Sebastian Schonlau gegenüber der Sportbild. "Die Mentalität und Qualität der Mannschaft stimmen mich positiv. Dazu bin ich von der Spielidee absolut überzeugt. Davon werden wir nicht abrücken", so der Innenverteidiger weiter.
Auch nicht nach vier sieglosen Spielen in Folge und dem Abrutschen auf Tabellenplatz sechs. Die Rothosen mussten im März im Aufstiegskampf abreißen lassen und liegen bereits sechs Zähler hinter dem Relegationsplatz. Neun sind es sogar schon zu den direkten Aufstiegsrängen.
Dennoch glaubt Schonlau weiterhin an den Aufstieg. Dafür bräuchte es aber das Ende einer Schreckensserie. Denn seit dem ersten Abstieg der Vereinsgeschichte hat der HSV im April noch kein Spiel gewonnen!
Am kommenden Samstag kommt Schonlaus Ex-Klub Paderborn in den Volkspark, drei Tage später steht das Nachholspiel gegen Aue an. Sechs Punkte sind dann fast schon Pflicht, will man im Bundesliga-Rennen weiter mitmischen.
Schonlau fordert Taten im "Hier und Jetzt"
"Es müssen Taten folgen. Da sind wir nun gefordert. Wir müssen sehen, dass wir gute Trainingseinheiten haben, perfekt vorbereitet sind. Dass jeder einzelne Spieler alles tut, um an den Spieltagen bei 100 Prozent zu sein", appelliert der 27-Jährige.
Den Blick auf das Restprogramm und die Tabelle empfiehlt er dabei nicht: "Wir sollten nicht darüber nachdenken, wie viele Spiele sind es noch? Wie viele Punkte brauchen wir noch? Das würde uns nicht guttun und uns verrückt machen. Wir sollten im Hier und Jetzt bleiben, auf uns schauen und Fußball genießen."
Schonlau glaubt nicht, dass die Mannschaft von der Tatsache gehemmt wird, dass man in den letzten drei Jahren den Aufstieg im April verspielt hat. "Am Ende ist ganz entscheidend, dass wir vom Gegenteil überzeugt sind. Die Mannschaft ist sehr ruhig, der Verein auch. Vielleicht ist es normal, dass wieder geschrieben wird: Der HSV kann in der Rückrunde nicht mehr gewinnen. Natürlich nervt das ab und an. Doch wir haben viele unverbrauchte Spieler, die es nicht miterlebt haben. Das trifft auch auf den Trainer zu. Darum haben wir ein anderes Gefühl in der Mannschaft", erklärt er.
"Walter-Ball" ist Plan A und Plan B
Und so will man bei den Rothosen auch weiter am "Walter-Ball" festhalten. Kritik, es gebe keinen Plan B wischt Schonlau beiseite: "Unser Plan A hat so viele Lösungen, ist so facettenreich, dass er Plan B ja schon beinhaltet. Natürlich können sich die Gegner auf uns einstellen. Aber wenn wir diese Intensität wieder auf den Platz kriegen und zu 100 Prozent in unserer Spielidee sind, werden wir Vorteile haben. Wir entscheiden auf dem Platz, was geschieht. Das ist unser Anspruch. Das wollen wir in jedem Spiel vermitteln."
Vermittelt werden muss es nach der Länderspielpause sofort. Nicht gewinnen ist in Hamburg verboten - nicht nur um den April-Fluch zu beenden, sondern vor allem, um den Aufstieg im vierten Anlauf doch noch zu schaffen.