Hallo Werder, warum versteckst du dich? - Mehrheit fordert Kohfeldt-Aus

Bei Werder Bremen trotz Talfahrten immer wieder gesetzt: Florian Kohfeldt (38)
Bei Werder Bremen trotz Talfahrten immer wieder gesetzt: Florian Kohfeldt (38) / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images
facebooktwitterreddit

Werder Bremen versteckt sich Woche für Woche und gerät nach der schwachen 0:1-Pleite gegen den VfB Stuttgart noch einmal in die Abstiegsbredouille. Als wäre das nicht schon schlimm genug, fordert die Mehrheit der Bremer Fans (wieder einmal) das Aus des Cheftrainers.


Es sei "die unnötigste Niederlage bisher", gab Maxi Eggestein gegenüber Sky unmittelbar nach Spielschluss zu wissen. Und tatsächlich: mit einem Sieg beim VfB hätten sich die Bremer vor den bevorstehenden Mörderpartien gegen RB und den BVB ein komfortables Polster im Kampf um den Klassenerhalt sichern können. Ein Unentschieden hätte immerhin die 31 Punkte aus der katastrophalen Vorsaison egalisiert.

Stattdessen köpfte Ludwig Augustinsson den Ball ins eigene Tor. Sicherlich ein wenig unglücklich, wenngleich zu verhindern. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, müssen Tore schießen und bekommen ein unglückliches Gegentor", resümierte Florian Kohfeldt auf der anschließenden Pressekonferenz. Gewohnte Worte à la "wir haben viel investiert und ordentlichen Fußball gespielt" rundeten das Resümee des Bremer Cheftrainers ab.

Werder-Verteidiger Ludwig Augustinsson mit Eigentor gegen Stuttgart
Eigentor von Ludde: Augustinsson prallt der Ball ins Gesicht / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Relativierende und beschönigende Schlussfolgerungen eines verlorenen Spiels. Mittlerweile ein Markenzeichen des mediengewandten Fußballlehrers, der häufig zwar die richtigen Worte findet, nach Spielen dieser Art mit seinem Team aber nicht scharf genug ins Gericht geht. Denn wenn ein Eigentor das einzige Tor der Partie bleibt, so hat das Team schlicht nicht genug geleistet.

"Zahlreiche Chancen", die schlicht nicht weiterhelfen!

Kohfeldt sprach abermals von einem "guten Weg", den sein Team auch gegen Stuttgart gegangen sei. Man habe sich "zahlreiche Chanen erarbeitet", so die kollektive Konklusion im Bremer Mannschaftsgefüge. "Zahlreiche Chancen", die allesamt nicht zum Torerfolg führten. "Zahlreiche Chancen", die ideen- und antriebslos wirkten. "Zahlreiche Chancen", die - wenn überhaupt - überraschend zu einem Treffer geführt hätten. "Zahlreiche Chancen", die Werders "guten Ansätze" bestätigen und "wichtige Erkenntnisse" für die kommenden Spiele liefern. "Zahlreiche Chancen", die - wie man sieht - schlicht nicht weiterhelfen!

Stattdessen versteckt sich Werder Woche für Woche. Obwohl Kohfeldt nun nicht, wie aus dem Nichts, zur geplanten Offensiv-Wende greifen sollte, könnte er sein Team durchaus offensiver einstellen. Während Werder die ersten Minuten in Stuttgart mit einer Viererkette auflief, ließ sich Christian Groß urplötzlich und ohne Grund in die defensive Fünferkette fallen. Die alter Leier nahm ihren Lauf. Werder konzentrierte sich zu stark auf das Verteidigen. Im Mittelpunkt standen wieder einmal die Defensivkräfte und nicht etwa Milot Rashica, Niclas Füllkrug, Romano Schmid und Co. Dabei hatte man so gut begonnen.

Drei Niederlagen in Folge schmücken das Werder-Konto. Der Saisonendspurt wird kein Zuckerschlecken. Nach Leipzig und Dortmund folgt das direktes Duell gegen Mainz, ehe mit Union Berlin und Bayer Leverkusen potenzielle Europa-League-Kandidaten auf ihre Punkte hoffen. Zum Saisonabschluss geht es gegen Augsburg und Gladbach - zwei Klubs, die bis dahin im tabellarischen Niemandsland der Bundesliga schwirren könnten.

Fan-Mehrheit fordert Kohfeldt-Aus

Was Werder seit letzter Saison gut kann: den Kopf in den Sand stecken. Hoffen, kneten, beten, dass Werders Cheftrainer die Grün-Weißen in dieser Spielzeit noch einmal deutlich eher wachgerüttelt bekommt. 40 Punkte sind und bleiben das Saisonziel - 10 points to go! Noch ist nichts sicher. Und das Amt von Kohfeldt wird nach der Stuttgart-Pleite (wieder einmal) heftig diskutiert. 409 von 715 Teilnehmern behaupten bei einer Umfrage im Werder-Portal worum.org, Florian Kohfeldt sei nicht mehr der richtige Trainer für Grün-Weiß.

Werder-Cheftrainer Florian Kohfeldt steht in der Kritik
Flo Kohfeldt stand schon in 135 Spielen als Bremer Chefcoach an der Seitenlinie / THOMAS KIENZLE/Getty Images

Auf Twitter gehen Bremer Fans sogar noch detaillierter mit ihrem Cheftrainer ins Gericht. Kohfeldt könne "nur das, was jeder Viertliga-Trainer ebenfalls kann: Den Ist-Zustand verwalten", schreibt @Bogenkai. "Keine Weiterentwicklung, keine Spielidee, destruktiver Zufallsfußball und Schönrednerei machen Werder zur grauen Maus der Liga, wo der Klassenerhalt als Erfolg verkauft wird. Dieser Trainer sorgt nicht mehr für Aufbruchstimmung", stimmt @MartinMeier22 zu.


Die Kohfeldt-Netzreaktionen im Überblick: