Haller-Ersatz beim BVB: Der Stand der schwierigen Planungen

Der voraussichtlich monatelange Ausfall von Sebastien Haller erschwert für Borussia Dortmund die Sturm-Planungen. Inzwischen scheint auch das Transfer-Budget geschrumpft zu sein, sodass eine interne Lösung in den Fokus rücken muss.

Am Mittwoch verkündete Sebastien Kehl, dass der neue BVB-Stürmer, der den Klub ganz nach oben an die Liga-Spitze schießen sollte, "sicherlich ein paar Monate fehlen" wird.

Wie lange die Ausfallzeit tatsächlich sein und wie der Reha-Weg für Sebastien Haller aussehen wird, ist noch unklar. Noch fehlen die genaueren Ergebnisse nach der Operation, die zum Glück sehr gut verlief. Offen ist etwa, ob der entfernte Tumor gut- oder bösartig war. Je nachdem, wie die Resultate ausfallen, wird dann auch der Therapieweg für den Angreifer aussehen.

Doch aufgrund der nahezu gesicherten mehreren Monate an Ausfallzeit, zusammen mit der früheren Pause in diesem Winter aufgrund der Weltmeisterschaft, kann wohl schon jetzt das Fazit gezogen werden: Haller wird in diesem Kalenderjahr kein Pflichtspiel mehr für Dortmund absolvieren.

BVB hat zwei Optionen für Haller-Ersatz: Extern wie intern zeigen sich Probleme

Dieser Wegfall eines enorm wichtigen Spielers muss unbedingt aufgefangen werden. Entweder extern über eine weitere Verpflichtung, oder aber intern, beispielsweise durch Umstellungen.

Blickt man zunächst auf die erste Option, stellt man dieser Tage schnell fest: Diese Option ist nur sehr schwer umzusetzen - und das aus gleich mehreren Gründen.

Zum einen scheint das Transfer-Budget inzwischen derartig geschrumpft zu sein, dass ein erneutes Handeln auf dem Transfermarkt schlicht unmöglich sein dürfte. Infos der Bild nach sind nur noch knapp zehn Millionen Euro übrig - und zwar für eine etwaige Ablösesumme UND das Gehalt. Auch die WAZ betont nur noch geringere, finanzielle Mittel.

Damit ist kaum ein Stürmer zu finden, der Haller adäquat ersetzen könnte. Zumal diese Rolle ohnehin eine komplizierte wäre: Der Ersatz müsste erst wechseln und dann auch spielen wollen, in ein paar Monaten dann aber völlig d'accord damit sein, sich hinter den 28-Jährigen auf die Bank zu setzen. Auf eine so klare Bedingung wird kaum ein Kandidat Lust haben, der so gut ist, dass er zugleich andere Alternativen hat.

Umstellung auf Doppelsturm im Fokus: Terzic setzt auf interne Lösung

Deshalb rückt eine interne Lösung in den Fokus. Edin Terzic scheint eine Umstellung auf einen Doppelsturm einem einzelnen Ersatz-Spieler vorzuziehen. Das bekräftigen auch die beiden Sport1-Reporter Patrick Berger und Oliver Müller im 'Die Dortmund Woche'-Podcast.

Dort erklärt Müller: "Der Pflichtspielauftakt wird mit den Spielern bestritten, die unter Vertrag sind. Es kristallisiert sich eine interne Lösung heraus, die Edin Terzic vorschwebt - Stichwort Villarreal Testspiel."

Genau in dieser Partie setzte der Coach auf den Doppelsturm, bestehend aus Donyell Malen und Karim Adeyemi. Ein wahrlich dynamisches Duo. Zwar ist keiner von beiden ein klarer Angreifer, wie er im klassischen Sinne zu verstehen ist, doch bringen sie jeweils eine große Qualität mit, die diesen potenziellen Nachteil ausgleichen soll.

"Gegen 1860 München im Pokal wird es wohl die Doppelspitze sein. Mit diesem System wird man aller Voraussicht nach die ersten Saisonspiele bestreiten", meint auch Berger. Womöglich sogar mit einer Dreierkette als Basis, um den Zweier-Sturm im Spiel einfacher zu integrieren. Auch das testete Terzic bereits gegen Villarreal.

Allesamt kurzfristige Anpassungen, die vorgenommen werden müssen. Immerhin startet der BVB bereits am Freitagabend in die Pflichtspiele. Es zeigt sich: Haller zu ersetzen, auf die eine oder die andere Weise, gestaltet sich ziemlich schwierig.

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