Guter Start reicht nicht aus - Hertha demontiert Schalke | Spielbericht und Reaktionen

Für Hertha war es ein erfolgreicher Abend
Für Hertha war es ein erfolgreicher Abend / Pool/Getty Images
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Hertha BSC Berlin fügt Schalke 04 die nächste Niederlage zu. Auch Neu-Trainer Christian Gross kann das Ruder nicht herumreißen. Für die Berliner geht es in der Tabelle nach oben auf Rang 12. Schalke bleibt im Keller auf Platz 18 stehen.

Tore: 1:0 Guendouzi (36.), 2:0 Cordoba (52.), 3:0 Piatek (80.)

Mutiger Beginn von Schalke

Für Schalke geht es jetzt schon um alles. Um den Abstieg zu verhindern, wurde der mittlerweile vierte Trainer in dieser Saison geholt. Christian Gross soll den Königsblauen helfen, aus dem Tabellenkeller zu kommen. Und der Wechsel scheint zu fruchten. Schalke beginnt mutig und steht kompakt. Hertha hält sich zurück und lässt Schalke machen. Eine ungewohnte Rolle, die die Knappen aber gut annehmen.

Die erste Chance gehört aber den Berlinern. Marvin Plattenhardt (2.) prüft Ralf Fährmann mit einem direkten Freistoß aus 20 Metern. Nicht schlecht geschossen, aber die Bogenlampe kann der Torhüter ganz sicher aus dem rechten unteren Eck fausten. Danach spielt sich das Duell vor allem im Mittelfeld ab. Klare Torchancen sind zunächst Mangelware. Der erste richtige Schalker Abschluss findet erst in der 11. Minute statt. Mark Uth fasst sich aus 17 Metern ein Herz und hält einfach mal drauf. Seinen Flachschuss kann Schwolow aber ohne Probleme festhalten. Es ist eine erste Annäherung.

Hertha findet zu diesem Zeitpunkt nicht richtig ins Spiel und ist meistens einen Schritt zu spät. Bildlich steht dafür die Gelbe Karte für Tousart (17.), der im Duell gegen Uth das falsche Timing hat und den Torjäger von den Beinen holt. Spielerisch lässt das Spiel noch zu wünschen übrig. So manche Aktion ist dabei eher Zufall. So auch ein Fallrückzieher von Matthew Hoppe (22.) aus 15 Metern Torentfernung. Dessen Schuss stellt sich plötzlich doch noch als gefährliche Bogenlampe heraus. Schwolow lässt den Ball nur unsicher zur Seite wegklatschen. Ein kurzer Moment der Unsicherheit beim Berliner Keeper.

Hertha wird aktiver

Die anschließende Ecke bringt Schalke nichts ein, wird aber zur Riesengelegenheit für Hertha BSC (22.). Den Abschlag spielt Schwolow schnell auf Cunha, der dribbelt am Sechzehnmeterraum nach Innen und steckt dann durch auf Lukebakio. Dieser taucht frei vor Fährmann auf, schießt den Schalker Schlussmann aber voll an. Starkes Rauslaufen von Fährmann in dieser Situation. Von nun an übernehmen die Hauptstädter das Ruder.

Die Chance zur Führung hat aber Schalke. Nach einem schnell ausgepielten Konter läuft Uth (57.) unbedrängt in den Strafraum der Gastgeber, sein Schuss aus halbrechter Position landet allerdings links neben dem Tor, weil Schwolow mit einem klasse Reflex noch dran ist. In der Folge ist wieder Hertha spielbestimmend. Eine Torannäherung hat Plattenhardt zu bieten (32.). Nach einer Ecke fällt ihm der Ball rund 18 Meter vor dem Tor vor die Füße. Der Berliner fackelt nicht lange und zieht direkt ab. Sein Schuss geht aber knapp neben das Tor.

Schließlich ist es Guendouzi (36.), der die Mannschaft von Bruno Labbadia erlöst. Nach einem Einwurf kriegt Schalke den Ball nicht weg. Zunächst schnappt sich Cunha die Kugel und versucht sein Glück. Der Schuss wird aber geblockt und springt zu Guendouzi. Der Franzose versucht es direkt und aus dem Stand zirkelt er den Ball ins lange Eck. Keine Chance für Fährmann. Die Führung zur Halbzeit ist verdient. Nach anfänglicher Überlegenheit hat Hertha Schalke in den Griff bekommen und hat schließlich seine Chance genutzt.



Horrorstart für Schalke nach Wiederanpfiff

Die Schalker Misere hält auch nach der Pause an. Berlin ist die bessere Mannschaft und geht auf das nächste Tor. Der Mut zahlt sich aus. Cunha läuft praktisch unberührt durch das Mittelfeld und legt ab auf Darida. Der startet in den Strafraum, legt zurück auf Cordoba und der Stürmer erzielt aus kurzer Distanz seinen vierten Saisontreffer (52.). Von diesem Moment an, geht bei Schalke nach vorne nur noch wenig.

Es scheint, als würde nur noch Hertha spielen. Schalke bietet erschreckend wenig Gegenwehr. Dass die Berliner nicht höher führen, liegt an der teils schlampigen Chancenverwertung der Hausherren. Doch Gefahr kommt für das Tor von Alexander Schwolow auch nicht auf. Eine erschreckend schwache zweite Halbzeit, die Schalke bietet. Und die Bestrafung sollte folgen (80.). Der zuvor eingewechselte Piatek bekommt einen tollen Chipball von Darida direkt in den Lauf gespielt und läuft praktisch ohne Gegenspieler auf Fährmann zu. Der Pole bleibt eiskalt und schiebt den Ball per Rechtsschuss durch die Beine des alleingelassenen Torwarts. Schalke ist nicht mehr in der Lage einen Angriff auszuspielen. Mark Uth (84.) gibt nochmal einen Frustschuss ab, aber Torgefahr strahlt auch der nicht mehr aus.

Schalke kam mit viel Schwung in diese Partie. Der Trainerwechsel schien endlich gefruchtet zu haben. Aber nach der Anfangsphase wurde deutlich, was für eine Herkulesaufgabe Christian Gross sich da zugemutet hat. Hertha hat mit dem Führungstreffer alle Schalker Angriffsbemühungen ausgebremst. In der zweiten Halbzeit kam nichts mehr von Königsblau. Deshalb ist Hertha BSC der verdiente Sieger dieser Partie. Die Berliner waren spielerisch stärker, nutzten ihre Chancen und waren nach der Halbzeit die dominante Mannschaft. Auch in der Höhe geht dieses Ergebnis in Ordnung.