Gute Stimmung durch Wettbewerb: So hebt Geraerts die Schalke-Gemüter
Von Yannik Möller
Beim FC Schalke gilt die Kabine, also die interne Stimmung rund um die Mannschaft, als ein schwieriges Pflaster. Karel Geraerts scheint das Team jedoch wieder geeint und hinter den gemeinsamen Zielen versammelt zu haben.
Zwar längst nicht nur, aber auch zu Beginn dieser Saison war die Stimmung innerhalb der Mannschaft beim FC Schalke alles andere als gut. Während die enttäuschenden Ergebnisse für noch mehr Spannungen sorgten, musste Thomas Reis auch mit einem Geflecht aus persönlicher Unzufriedenheit seitens mancher Spieler, zu viel Egoismus und Formschwächen umgehen. Das Resultat: Zu wenig Punkte, drohender Abstiegskampf und seine Freistellung.
Karel Geraerts hatte es sich gleich zur Aufgabe gemacht, diese Stimmung anzugehen. Das schien bei Königsblau als Grundlage auch absolut notwendig und unausweichlich zu sein. Als viel zu kompliziert, unruhig und schlichtweg schwierig stellte sich die Mannschaft dar.
Ansprachen, Punktesystem und Fitness: Geraerts setzt mehrere Verbesserungen um
Nun, ein paar Monate später, kann dahingehend zum Rückrundenstart ein positives Fazit gezogen werden. Der Sportbild zufolge setzt der Coach noch mehr auf Einzelgespräche und vor allem auf positives Feedback. In den Videoanalysen werden nicht nur vorrangig Baustellen, Probleme und Fehler aufgezeigt, sondern auch die Verbesserungen und guten Szenen hervorgehoben.
Das, in Verbindung mit einer guten Kommunikation mit der Mannschaft als Konstrukt sowie mit den einzelnen Spielern, sorgte offenbar für ein erneuertes Vertrauen des Teams in sich selbst und in den Trainer.
Umrundet hat Geraerts dieses Vorhaben mit einem internen Punktesystem. Dieses soll zum einen für mehr Zusammenarbeit sorgen, aber auch den persönlichen Ehrgeiz der Spieler wecken und diesen über die Trainingseinheiten hoch halten.
"Im Trainingslager haben wir nebenbei einen Wettbewerb organisiert. Man konnte in mehreren Spielen Punkte sammeln - auf dem Platz, wie zum Beispiel durch Lattenschießen, oder auch daneben, etwa bei einem Quiz", erklärte der S04-Coach gegenüber der Sportbild. Dabei verriet er, dass Michael Langer am besten abgeschnitten habe. "Die letzten sechs müssen eine unangenehme Aufgabe übernehmen", erklärte er mit einem Schmunzeln.
"Sowas ist gut für die Stimmung in der Kabine. Am Ende sitzen alle zusammen und machen darüber Witze. Wichtig ist, dass die Stimmung so bleibt, wenn ich meine erste Startelf, meinen ersten Kader bekannt gebe", führte Geraerts aus.
Dabei hilft es ihm und der Mannschaft ebenfalls, dass nun eine vernünftige Grundfitness vorherrscht. Das ist nicht nur gut für den Wettbewerb, sondern zeigt intern weiteren Fortschritt auf. Das Trainerteam sei mit der Fitness der Spieler nach der Weihnachtspause sehr zufrieden gewesen, heißt es. Eine klare Verbesserung zum Zustand zum Amtsantritt von Geraerts. Damals hatte er dem Bericht nach sogar befürchtet, seinen intensiven Spielstil gar nicht umsetzen zu können. So erschrocken sei er über den körperlichen Zustand der Mannschaft gewesen.
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