Gündogans glänzt als Vollstrecker: Neue Rolle auch im DFB-Team reserviert?

Plötzlich Torjäger: Die Wahnsinns-Entwicklung von Ilkay Gündogan
Plötzlich Torjäger: Die Wahnsinns-Entwicklung von Ilkay Gündogan / Miklos Szabo/Getty Images
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Ilkay Gündogan erlebt mit Manchester City derzeit die Saison seines Lebens. Mit den Cityzens liegt der deutsche Nationalspieler sowohl in der Premier League klar auf Titelkurs, als auch in der Champions League bestens im Rennen. So gibt es einige Stimmen, die den Klub bereits in eine Favoritenrolle schieben wollen. Bei der derzeit vielleicht besten Mannschaft der Welt ist der 30-Jährige jedoch nicht nur Mitläufer, sondern eine prägende Figur. Die neue Torgefahr macht's möglich!


Wenn es einmal läuft, dann läufts. Ilkay Gündogan befindet sich derzeit in einer Phase, in der offenbar alles, was er anpackt, zu Gold wird. Aufgrund seiner grandiosen Leistungen konnte sich der 30-Jährige sogar zweimal hintereinander die Auszeichnung "Premier-League-Spieler des Monats" sichern. Möglich machte dies vor allem eines: Seine neu gewonnen Fähigkeiten als Torjäger.

So erzielte der Mittelfeldspieler alleine im Januar und Februar neun Treffer in der Liga. Dabei profitierte er mit Sicherheit auch von einer etwas offensiveren Rolle, zumal Kevin De Bruyne einige Wochen verletzt fehlte. In Liga und Champions League kommt Gündogan mittlerweile auf 15 Saisontore. Während er früher eher der Wegbereiter war und die Offensivkräfte Sterling, De Bruyne oder Jesus in Szene setzte, taucht er plötzlich selbst im Rampenlicht auf.

Gündogan und die Wiederentdeckung seiner Torjägerqualitäten

Ein wirklicher Torjäger war Gündogan in seiner Profi-Karriere jedoch nie. So erzielte er für den Guardiola-Klub vor der Saison in 164 Spiele 22 Tore, für den BVB in 157 Spielen 15 Tore und für den 1. FC Nürnberg in 53 Spielen 8 Tore. Bilanzen, die für einen zentralen Mittelfeldspieler zwar nicht unbedingt schlecht sind, aber nicht weiter herausstechen.

Genau das macht er aber im Moment. Sicher hilft ihm dabei die Tatsache, dass Manchester City mit 64 Toren die derzeit stärkste Offensive der Premier League stellt. Zudem ist der deutsche Nationalspieler nicht nur selbst ein guter Vorlagengeber, sondern spielt mit zahlreichen Stars zusammen, die in dieser Kategorie ähnlich gut sind. Gündogan liebt das Kurzpassspiel mit anderen technisch versierten Spielern und kommt über Kombinationen zu Toren. Die grundlegende Abschlussstärke hat der Kicker prinzipiell immer gehabt, doch nun scheint er auch die gefährlichen Räume zu suchen bzw. wiederzufinden.

Was die Wenigsten wissen: Der technisch versierte Mittelfeldspieler war bereits in seiner Jugendzeit ein echter Torjäger. So erzielte er in der U19 der Bochumer 26 Tore und 39 Spielen. Da kommt natürlich der Verdacht auf, dass der 30-Jährige einen Großteil seiner Karriere zu defensiv aufgestellt wurde und seine Fähigkeiten gar nicht richtig entfalten konnte. Möglicherweise hat auch Guardiola dies erkannt, weshalb er ihm mehr offensive Freiheiten neben dem eher defensiv eingestellten Rodri bietet. So ist der Spanier schließlich bekannt dafür, aus jedem Spieler das Beste rausholen zu können und diesen nochmals besser zu machen.

Offensivstärke bietet Gündogan Perspektiven im Klub und der DFB-Elf

Für Gündogan sind seine offensiven Fähigkeiten durchaus entscheidend. So kam dieser noch nie über seine Zweikampfhärte und Athletik und befindet sich nun auch schon in den 30ern. Umso wichtiger also, dass er seine Technik und Torgefahr auspackt, um bei City noch mehrere Jahre Stammspieler zu bleiben. Dies ist auch sein Ziel bei der Europameisterschaft 2020. Hier könnte Gündogan auch in die Zehnerrolle schlüpfen und der großen Konkurrenz auf der Doppelsechs entfliehen.

Schließlich ist die Nationalmannschaft im zentralen Mittelfeld mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka und Toni Kroos bestens besetzt. Da jedoch auch ein 4-3-3 vorstellbar wäre, bekäme Gündogan womöglich ohnehin nur die Chance, sollte Kimmich als Rechtsverteidiger aushelfen müssen. Nichtsdestotrotz ist der City-Profi eine heiße Aktie in Bezug auf die EM. So dürfte er in einer offensiven Rolle die Nase vor Kai Havertz, Julian Brandt oder Marco Reus haben. Sollte Löw im 4-2-3-1 agieren, könnte ihm jedoch ein anderer Name in die Quere kommen: Thomas Müller! Wenngleich dieser ein anderer Spielertyp ist, wäre Müller womöglich Gündogans Hauptkonkurrent.