Guardiola-Vibes: Bayern verbreitet Angst und Schrecken in der Bundesliga
Von Dominik Hager
Vincent Kompany und der FC Bayern befinden sich in diesen Tagen im Torrausch. In den letzten drei Spielen gegen Kiel, Zagreb und Bremen erzielten die Münchner unglaubliche 20 Tore. Neben Harry Kane und Jamal Musiala ist auch Neuzugang Michael Olise derzeit kaum in den Griff zu bekommen. "Mir hat das nicht viel Freude bereitet. Er hat außergewöhnlich gut gespielt", erklärte Werder-Geschäftsführer Clemens Fritz im Sport1-Doppelpass. Dies gelte laut dem Bremer aber für das gesamte Bayern-Team.
Fritz erinnert sich an glorreiche Bayern-Ära
“Ich fühlte mich zurückversetzt in die Zeit unter Pep Guardiola“, erinnert er sich mit Schrecken an die Zeit, in der der FC Bayern die Bundesliga geradezu zerstört hat. Fritz war zu dieser Zeit selbst noch Profi beim SV Werder Bremen, ehe er 2017 seine aktive Laufbahn beendete. Insbesondere der Spielstil erinnert Fritz an die Guardiola-Zeit zwischen 2013 und 2016. “Die Bayern haben mit viel Intensität und einer unglaublichen Ballkontrolle gespielt. Wenn die Bayern in Topform sind, ist es schwierig, etwas gegen sie zu holen“, weiß der Geschäftsführer um den Klassenunterschied beider Klubs.
Ganz so chancenlos wie diesmal waren die Bremer in den vergangenen Jahren jedoch nicht immer. So habe es immer wieder Phasen gegeben, "in denen man in Ballbesitz kam und seine eigene Struktur finden konnte". Beim Duell am Wochenende haben die Münchner allerdings nicht einen Torschuss der Bremer zugelassen. Laut Fritz ist das auch ein Verdienst von Trainer Kompany. "Die Intensität war so hoch, dass Kompany selbst in der 88. Minute noch von der Seitenlinie aus seine Spieler anfeuerte, und auch die Spieler wollten weitermachen. Dieses Gegenpressing hat uns keine Zeit zum Durchatmen gelassen. Sie haben den Ball sofort zurückerobert", sprach Fritz den Bayern ein Kompliment aus.
Kompany-Ball eine Kreuzung aus Flick und Guardiola
Tatsächlich erinnert beim FC Bayern wieder vieles an den Fußball unter Guardiola. Ganz verwunderlich ist das nicht, wenn man bedenkt, dass Kompany vieles unter dem Katalanen selbst erlernt hat. Das Passspiel im Mittelfeld ist in der Besetzung Pavlovic & Kimmich wieder auf europäischen Top-Niveau und auch ein Offensiv-Konzept ist erkennbar. Hinzu kommt eben das aggressive Pressing, das auf schnelle Ballgewinne abzielt.
Ein kleiner Unterschied zum Guardiola-Stil ist maximal die Tatsache, dass die Münchner schneller umschalten und in die Spitze spielen als damals. Man könnte also auch sagen, dass Kompany die Elemente von Hansi Flick und Guardiola verbindet. Gespannt darf man darauf sein, wohin sich all das in Sachen Gegentore entwickelt. Unter Guardiola haben die Münchner in der Bundesliga lediglich um die 20 Gegentore pro Saison kassiert. Wieder auf dieses Niveau zu kommen, scheint aber fast unmöglich zu sein.
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