Guardiola verteidigt Xavi: "Der Druck bei Barça ist nicht vergleichbar"
- Xavi hört im Sommer als Barça-Trainer auf
- Enormer Druck und fehlende Wertschätzung als Grund für Rücktritt
- Guardiola stimmt Xavi zu
Von Simon Zimmermann
Am Ende der Saison wird Xavi seinen Posten als Barça-Cheftrainer räumen. Vor allem der enorme Druck sei nach Angaben der Klub-Legende ausschlaggebend für seine Entscheidung gewesen. Von seinem Ex-Mentor Pep Guardiola bekommt der 44-Jährige jetzt Unterstützung.
Guardiola erklärte, dass er "vollkommen versteht", warum Xavi am Ende der Saison als Cheftrainer zurücktreten wird. Die Intensität und der Druck der Medien im spanischen Fußball hätten deutlich zugenommen.
Guardiola selbst verließ den FC Barcelona im Jahr 2012 nach vier titelreichen Spielzeiten, darunter ein Sextuple im Jahr 2009. Bevor er beim FC Bayern anheuerte legte der Star-Coach eine einjährige Auszeit ein. Insgesamt haben es nur drei Barça-Trainer seit 2000 geschafft, drei Jahre im Amt zu bleiben.
"Meiner Erfahrung nach kann man den Druck, den wir in England und Spanien haben, nicht vergleichen. In Spanien ist er tausendmal höher und härter als hier", sagte Guardiola auf einer Pressekonferenz am Dienstag.
"Natürlich gibt es [in England] viele Spiele, sechs Pressekonferenzen pro Woche und alle drei Tage ein Spiel. Aber der Druck, den man in Barcelona spürt, ist nicht mit dem eines anderen Vereins vergleichbar. Ich verstehe das vollkommen", so Guardiola weiter.
Xavi hatte am Sonntag nach der überraschenden Niederlage gegen Villarreal seinen Entschluss bekannt gegeben, Barça am Ende der Saison zu verlassen. Er betonte, dass es sich nicht um eine Kurzschlussreaktion auf eine schwierige Woche handelte, in der der Verein auch in der Copa del Rey gegen Athletic Bilbao ausschied.
Stattdessen sprach der 44-Jährige in seiner eigenen Pressekonferenz am Dienstag darüber, dass er sich trotz seiner Leistungen im Verein nicht wertgeschätzt genug und "wertlos" fühle.
"Es ist grausam, es ist nicht angenehm."
- Xavi über den Job als Barça-Coach
"Ich denke, dass die Arbeit nicht genug gewürdigt wird, und das verursacht bei mir Verschleiß. Das ist mein Gefühl. Es liegt nicht daran, dass ich dem Druck nicht standhalten kann. Wir sind in einem der schwierigsten Momente in der Geschichte des Vereins angekommen", erklärte er.
"Sie geben dir jeden Tag das Gefühl, wertlos zu sein. Als ich mit Pep sprach, hat er mir das schon gesagt. Es ist auch mit [Ernesto] Valverde passiert. Ich habe Luis Enrique leiden sehen. Wir müssen darüber nachdenken. Wir haben ein Problem mit den Anforderungen, die diese Aufgabe mit sich bringt. Es scheint, als würde man jeden Moment sein Leben riskieren."
"Deshalb sage ich, es ist grausam, es ist nicht angenehm."
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