2 Gründe: Deshalb ist Hummels nicht bei der WM dabei
Von Yannik Möller
Die Entscheidung, Mats Hummels trotz guter Form und Fitness nicht mit zur Weltmeisterschaft zu nehmen, wird sich Hansi Flick nicht leicht gemacht haben. Trotzdem gab es schlussendlich mehrere Argumente, die für die Nichtnominierung des BVB-Verteidigers gesprochen haben.
Wenn die deutsche Nationalmannschaft in einer Woche ins erste Gruppenspiel der Weltmeisterschaft starten wird, werden die Fans bei der ersten Aufstellung vor allem auf die Abwehrreihe schauen. Während es in der Offensive klare Startelf-Kandidaten gibt, bleibt die Zusammensetzung der Defensive vergleichsweise ein Rätsel.
Eines ist jedoch klar: Mats Hummels wird nicht für die DFB-Auswahl auslaufen. Hansi Flick hat sich dazu entschieden, den Dortmunder nicht mit nach Katar zu nehmen.
Diese Entscheidung sorgte für viel Verwunderung und Kritik. Zumal ihm der Bundestrainer selbst eine "hervorragende Form" mitsamt einer sehr guten Fitness attestiert hatte. Entsprechend muss es wirklich gute Gründe gegeben haben, um bei der Nichtnominierung zu bleiben.
Taktik und öffentliche Kritik: Deshalb entschied sich Flick gegen Hummels
Und von diesen Gründen berichtet nun die Sportbild. Anscheinend sind sie in zwei Aspekte zu unterteilen: Einmal geht es um die taktische Herangehensweise - und einmal um die interne Stimmung.
Dass Hummels zum Teil sehr gute Spiele auf das Parkett gezaubert hat, wurde beim DFB sehr wohl wahrgenommen. Eine genauere Analyse soll aber ein differenziertes Bild gezeichnet haben. Diese guten Leistungen traten insbesondere dann auf, wenn der BVB tief verteidigt hat. Als Beispiel dafür werden die zwei Duelle mit Manchester City genannt.
Die Abwehr-Linie stand tief, sodass der 33-Jährige in für ihn bester Umgebung agieren konnte.
Der Knackpunkt: Flick spielt mit einer hohen Abwehr-Linie. Es geht um ein aktives, aggressives, nach vorne gerichtetes Verteidigen. Hummels hätte somit eine Rolle übernehmen müssen, die ihm deutlich weniger liegt und in der er zu häufig keine allzu gute Figur gemacht hat.
Neben dem sportlichen Aspekt gab es aber auch noch das Gefühl, dass Hummels mit seinen öffentlichen Aussagen, bei denen er nicht zu selten deutliche Kritik äußerte, intern für etwas Unmut sorgen könnte. Etwas, das man bei einem solchen Turnier im Sinne des Team-Spirits unbedingt vermeiden möchte.
Der Sportbild nach soll Oliver Bierhoff den BVB sogar frühzeitig gewarnt haben, dass derlei Aussagen durchaus kritisch beäugt werden. Eine Warnung, die entweder nicht bis zum Verteidiger durchgedrungen ist, oder die ihm schlussendlich egal war.
Bereits bei der WM 2018 habe Hummels mit seinen Aussagen für "ein Grummeln im Team gesorgt". Ein Faktor, den die DFB-Führung nicht erneut riskieren wollte.
Diese zwei Faktoren führten schlussendlich zum wohl recht kurzen, für den Dortmunder aber sehr enttäuschenden Telefonat mit Flick. Es heißt, die Absage an Hummels sowie an andere Spieler, die nicht nominiert wurden, seien für den Bundestrainer recht schwer gewesen.