Großer DFB-Umbruch: Diese Youngster könnten ihr Nationalelf-Debüt geben

Nach der EM ist vor der WM: In zwei Jahren will Bundestrainer Julian Nagelsmann den größten aller Titel angreifen. In der Zwischenzeit muss er jedoch einen Umbruch vollziehen, bei dem auch einige Neulinge zum Team stoßen werden. Diese Spieler haben die besten Chancen.
Julian Nagelsmann
Julian Nagelsmann / James Baylis - AMA/GettyImages
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Als Julian Nagelsmann im September 2023 neuer Bundestrainer wurde, war seine erste Herausforderung, die deutschen Fans wieder mit ins Boot zu holen und für Euphorie vor der Heim-EM zu sorgen. Das ist dem 37-Jährigen geglückt: Trotz des Ausscheidens im Viertelfinale werden die Fans positiv auf die EM zurückschauen. Das Gefühl, dass es wieder eine Verbindung zwischen der DFB-Elf und ihren Anhängern gab, bleibt.

Auf diesen Erfolg gilt es mit Blick auf die WM in zwei Jahren aufzubauen, um in den USA, Mexiko und Kanada den Titel angreifen zu können. Auf dem Weg dorthin kommt die nächste Herausforderung auf Nagelsmann zu: Er muss einen Umbruch managen. Mit Manuel Neuer, Toni Kroos und Kapitän Ilkay Gündogan sind drei EM-Stammspieler aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, auch Thomas Müller wird in Zukunft nicht mehr für das DFB-Team auflaufen.

Damit verliert die Mannschaft auch die letzten Weltmeister von 2014, der Verlust der Routiniers wird durch die jüngeren Spieler aufgefangen werden müssen. Einige Youngsters wie Jamal Musiala und Florian Wirtz sind bereits Schlüsselspieler, andere wie Aleksandar Pavlovic oder Maximilian Beier haben bereits ihr Debüt gegeben und werden in Zukunft noch größere Rollen bekommen.

Andere Spieler wiederum werden gänzlich neu hinzukommen. Wir zeigen euch, welche Profis die besten Chancen haben, zeitnah ihr DFB-Debüt zu geben. Einige der Namen könnten bereits im Kader für die September-Länderspiele auftauchen, den der Bundestrainer in der nächsten Woche bekannt geben wird.

1. Angelo Stiller

Bayer 04 Leverkusen v VfB Stuttgart - DFL Supercup 2024
Angelo Stiller / Jan Fromme - firo sportphoto/GettyImages

Für viele war es verwunderlich, dass Stiller nicht wie seine Stuttgarter Teamkollegen Mittelstädt, Führich, Anton und Undav schon vor der EM die Chance bekam, sich in der DFB-Elf zu präsentieren.

Viel länger wird er jedoch nicht auf sein Debüt warten müssen. Bundestrainer Julian Nagelsmann nannte ihn nach dem EM-Aus als einen möglichen Kroos-Nachfolger im Mittelfeld: "Wir haben mit Pavlo und Angelo Stiller, der jetzt auch eine sehr gute Bundesligasaison gespielt hat, schon Kandidaten, die einen ähnlichen Spielstil haben."

Setzt Stiller seine herausragende Form der vergangenen Saison, als er der Mittelfeldregisseur der sensationellen Stuttgarter Vize-Meisterschaft war, fort, ist er mit Hinblick auf die WM 2026 sogar ein Kandidat für die deutsche Startelf.

2. Alexander Nübel

Bayer 04 Leverkusen v VfB Stuttgart - DFL Supercup 2024
Alexander Nübel / Jürgen Fromme - firo sportphoto/GettyImages

Der nächste Stuttgarter in der Liste stand bereits im vorläufigen EM-Kader und schien seinen Platz für die Endrunde sicher zu haben. Nagelsmann hatte angekündigt, vier Torhüter mitnehmen zu wollen. Kurz vor der finalen Nominierung entschied er sich jedoch um und strich Nübel aus dem endgültigen Aufgebot.

Gleichzeitig betonte der Bundestrainer, dass Nübel eine Zukunft im DFB-Team habe, solange er im Amt sei. Nach dem Rücktritt von Manuel Neuer winkt nun die nächste Nominierung.

Nübel gilt als der beste deutsche Keeper unter 30. Neben Neuer waren Marc-André ter Stegen (32) und Oliver Baumann (34) bei der EM dabei. Als weitere Kandidaten galten Bernd Leno (32) und Kevin Trapp (34). Mit Blick auf die Zukunft wäre es ein sinnvoller Schritt, Nübel jetzt in die Nationalmannschaft zu integrieren.

3. Brajan Gruda

Brajan Gruda
Brajan Gruda / Kevin Voigt/GettyImages

Im Sommer durfte der ehemalige Mainzer am Trainingslager der DFB-Elf vor der EM teilnehmen. Der Bundestrainer wollte den Flügelspieler an die Mannschaft heranführen und ihm die Perspektive für zukünftige Nominierungen aufzeigen.

Nagelsmann schätzt Grudas technische Fähigkeiten, er sei ein "sehr feiner Fußballer" und "extrem kreativ im letzten Drittel". Das veranlasste auch Brighton & Hove Albion rund 30 Millionen Euro für die Dienste des 20-Jährigen zu bezahlen.

Noch hat Gruda kein Spiel in der Premier League absolviert, der Auftakt gegen Everton kam nach dem Transfer noch zu früh. Dennoch könnte er schon bald zu seinem Debüt im DFB-Team kommen.

4. Rocco Reitz

FC Wegberg-Beeck v Borussia Mönchengladbach - Pre-Season Friendly
Rocco Reitz / Ralf Ibing - firo sportphoto/GettyImages

Ebenfalls im EM-Trainingslager dabei war Rocco Reitz. "Wir hatten auf und neben dem Platz viel Spaß mit ihm", bilanzierte der Bundestrainer den Gastauftritt des 22-Jährigen gegenüber der Bild. Die Grundlage für weitere Nominierungen scheint gelegt.

Nach den Rücktritten von Toni Kroos und Ilkay Gündogan hat der Gladbacher nun die Chancen, den nächsten Schritt zu machen und ein fester Bestandteil des DFB-Mittelfeldes zu werden.

5. Yann Aurel Bisseck

Yann Aurel Bisseck
Yann Aurel Bisseck / Marco Canoniero/GettyImages

Der ehemalige Kapitän der U21-Nationalmannschaft ist über Umwege zum Kandidaten für die A-Nationalmannschaft geworden. 2021 wechselte er nach erfolglosen Leihen bei Holstein Kiel, Roda Kerkrade und Vitória Guimarães vom 1. FC Köln zum dänischen Erstligisten Aarhus GF.

In Dänemark blühte der Innenverteidiger auf und wurde zwei Jahre später mit einem Wechsel zu Inter Mailand belohnt. Bei den Nerazzurri wuchs seine Rolle im Verlaufe der Saison stetig. In der neuen Spielzeit scheint er sogar gute Chancen auf einen Stammplatz zu haben.

Beim Ligaauftakt in Genua stand er in der Startelf. Sollte sich Bisseck beim italienischen Meister durchsetzen, ist der Weg in die DFB-Elf nicht weit.

6. Merlin Röhl

Merlin Röhl
Merlin Röhl / Reinaldo Coddou H./GettyImages

Ein weiterer Kandidat für das Mittelfeld ist Merlin Röhl. In der U21 ist der Freiburger bereits eine feste Größe. Röhl bringt ein sehr spannendes Profil mit.

Trotz seiner Größe von 1,91m ist er sehr stark im Dribbling, zudem schafft er es immer wieder, gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufzutauchen. In der letzten Saison schaffte Röhl im Breisgau seinen Durchbruch, er stand 17-mal in der Startelf und erzielte dabei zwei Tore und bereitete vier Treffer vor.

In der neuen Spielzeit dürfte es noch mehr Startelfeinsätze werden, der 22-Jährige ist als Stammspieler bei Neu-Trainer Julian Schuster eingeplant. Wenn er die gezeigten Leistungen fortsetzt, dürfte er auch für den Bundestrainer interessant werden. Röhls Profil wird Nagelsmann, der gerne ohne echten Mittelstürmer spielen lässt und auf torgefährliche Mittelfeldspieler, die nachrücken, setzt, sicherlich gefallen.


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