Griezmanns Ex-Agent schießt gegen Barças Superstar: "Messi kommandiert ein Regiment des Schreckens!"

Griezmann und Messi bejubeln ihr gemeinschaftlich erarbeitetes Tor gegen Betis zur 2:1-Führung.
Griezmann und Messi bejubeln ihr gemeinschaftlich erarbeitetes Tor gegen Betis zur 2:1-Führung. / JOSEP LAGO/Getty Images
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Seit Sommer 2019 spielt der französische Nationalspieler Antoine Griezmann für denFC Barcelona. Doch angekommen ist der drittteuerste Transfer der Klubgeschichte bei den Katalanen bislang noch nicht so richtig. Für Griezmanns ehemaligen Agenten Eric Olhats hat der Grund dafür einen Namen: Lionel Messi.

Was haben sie sich nicht alles versprochen in der Grafenstadt am Mittelmeer, als die Azulgrana im Juli vergangenen Jahres 120 Millionen Euro an Atlético Madrid zahlten (nur Philippe Coutinho mit 145 und Ousmane Dembélé mit 130 Millionen waren teurer), um sich die Dienste des Torjägers zu sichern. Hatte der Franzose doch bei den Madrilenen getroffen beinahe wie er wollte. 133 Tore (und 50 Assists) in 257 Spielen für die Rojiblancos liefern den statistischen Beweis dafür.

Messi, die Überfigur beim FC Barcelona

Doch Star bei Atlético Madrid zu sein, ist eine Sache - es beim FC Barcelona von Lionel Messi zu versuchen, eine andere. Denn der Schatten, den der argentinische Superstar wirft, ist groß. Und verdunkelt bisweilen alles und alle um sich herum. Im Positiven wie im Negativen.

In diesem Sinne sind die jüngsten Aussagen des früheren Beraters von Griezmann, Eric Olhats, zu interpretieren. Gegenüber der französischen Fachzeitschrift France Football (via as.com) nahm der Agent jedenfalls kein Blatt vor den Mund.

"Er überwacht alles!"

"Antoine kam zu einem Klub, in dem Messi alles überwacht. Er ist Kaiser und Monarch in einem, und war von der Ankunft Antoines nicht angetan. Sein Verhalten war erbärmlich und er ließ ihn sich schlecht fühlen", kommentiert Olhats den schwierigen Eingliederungsprozess seines ehemaligen Klienten.

"Von Griezmann habe ich immer wieder gehört, dass er keinerlei Probleme mit Messi habe. Von Messi habe ich solche Äußerungen nie vernommen. Es ist ein Regiment des Schreckens", bemüht Olhats drastische Worte für die Situation des Franzosen in Can Barça.

"Griezmann", so der Agent im weiteren Verlauf des Interviews, "versucht, die Probleme auf dem Rasen zu lösen. Er wird niemals mit irgendjemandem in offenen Konflikt treten. Das entspricht nicht seinem Naturell. Und das hat nichts mit fehlender Persönlichkeit zu tun. Er will nur Fußball spielen. Diesen Sport liebt er - und nichts weiter. Er will sich mit niemandem streiten. Ich habe ihn schon durch so viele schwierige Situationen gehen sehen. Er wird auch diese Herausforderung bestehen."

Kein Wort und kein Pass von Messi zu Griezmann?

Dem Argentinier wirft Olhats vor, nach der Ankunft des Franzosen mit diesem weder gesprochen zu haben - noch ihm auf dem Platz den Ball zu geben. Ein Vorwurf, der schon von anderen Beobachtern des Klubs gemacht wurde. Und die Griezmann auch mit vermeintlich abwiegelnden lapidaren Kommentaren ("Er ist keiner, der viel redet - und ich auch nicht!") nicht aus der Welt zu schaffen vermochte.

Doch was ist wirklich dran an diesen Aussagen des Beraters? Sind sie nur ein Ablenkungsmanöver von den faktisch bislang nicht allzu brillanten Darbietungen Griezmanns im Trikot der Blaugrana? Zu genügend Einsatzzeiten kam der Franzose nämlich in der ersten Saison. Die 19 Scorerpunkte (15 Treffer und 4 Vorlagen) in 48 wettbewerbsübergreifenden Spielen, in denen er mitwirkte, nehmen sich dabei tatsächlich etwas ärmlich aus, wenn man die Zahlen seiner Zeit als Rojiblanco zum Maßstab nimmt.

Nur zum Vergleich: in der Saison 2018/19, seiner letzten als colchonero, gelangen Griezmann in derselben Anzahl von Spielen immerhin 21 Tore und 10 Assists.

Gegen Betis bejubelten Griezmann und Messi das Tor zum 2:1 auf enthusiastische Weise

Anlass zur Hoffnung auf Besserung im Verhältnis Messi-Griezmann geben die jüngsten Liga-Auftritte des Franzosen. Sowohl gegen Deportivo Alavés als auch gegen Betis Sevilla gelang ihm jeweils ein Tor (gegen die Andalusier hätte es sogar noch eins mehr sein müssen, doch Griezmann vergab einen Elfmeter). Und wenn man den gemeinsamen Jubel Messis und Griezmanns beim Tor zur 2:1-Führung gegen die Beticos (durch Griezmann auf "Vorlage" per Durchlassen von Messi) gesehen hat, mag man eigentlich nicht so recht glauben, dass sich diese beiden Spieler auf lange Strecke nicht verstehen werden.