Gravenberch startet durch - Klopp voll des Lobes

Nach nur einem gemeinsamen Jahr haben sich die Wege von Bayern München und Ryan Gravenberch im Sommer getrennt. Der Niederländer wechselte auf den letzten Drücker nach Liverpool und brachte den Münchnern eine Ablöse in Höhe von 40 Millionen Euro ein. Dort ist Trainer Jürgen Klopp voll des Lobes.

Es ist erst gut ein Jahr her, als der als Top-Talent gefeierte Ryan Gravenberch mit großen Hoffnungen seinen Vertrag in München antrat. Das erste und einzige Jahr lief für den jungen Mittelfeldspieler aber keineswegs nach Plan. Julian Nagelsmann und Thomas Tuchel vertrauten dem 21-Jährigen zu keiner Zeit und ließen diesen meist nur für wenige Minuten von der Leine, wenn die Spiele schon entschieden waren. Im Sommer deutete sich dann an, dass Tuchel den Niederländer auf einer offensiven Mittelfeldposition sieht, wo jedoch kein Platz im Kader ist. Angesichts der zunehmenden Frustration des Spielers, der keine Zukunftsaussichten sah, entschieden sich die Parteien für einen Last-Minute-Wechsel nach Liverpool.

Gravenberch überzeugt in Liverpool: Klopp begeistert

Für Gravenberch hat sich der Deal nach jetzigem Ermessen voll und ganz ausgezahlt. Insbesondere in der Europa League läuft es für den Neuzugang mit drei Startelf-Einsätzen und drei Scorer-Punkten schon richtig gut. Zudem konnte er aber auch in der Premier League seine Einsatzzeiten stetig steigern und befindet sich auf einem guten Weg, Stammspieler zu werden.

Nach dem 5:1-Sieg der Reds in der Europa League gegen Toulouse schwärmte Jürgen Klopp vom Neu-Liverpooler. "Er ist ein guter Spieler, oder? Ich freue mich so für ihn, er fängt wieder an, seinen Fußball wirklich zu genießen. Sein erster Kontakt ist unglaublich, seine Beschleunigung mit dem Ball, wie stark er in engen Räumen ist", äußerte sich Klopp im Interview mit TNT Sports.

Der Coach ist zudem davon überzeugt, dass seine Entwicklung auch in den nächsten Monaten und Jahren steil nach oben gehen wird. "Er ist noch nicht einmal auf halbem Weg dorthin, wo er sein kann, aber es war ein wirklich guter Anfang für ihn. Das Beste daran ist, wie viel er sich noch verbessern kann. Er hat so viel Raum sich zu verbessern, weil er so jung ist", zeigte sich Klopp erwartungsfroh.

Ohne Chance vom Hof gejagt: Fliegt den Bayern der Gravenberch-Verkauf um die Ohren?

Beim FC Bayern dürfte man diese Entwicklung zähneknirschend beobachten. Tatsächlich war immer klar, dass sich ein Gravenberch-Verkauf hinterher bitterböse rächen könnte. Gut möglich, dass die eigentliche Haupt-Katastrophe am Deadline Day nicht der geplatzte Palhinha-Deal oder die verpasste Verstärkung in der Abwehr war, sondern der Verkauf des jungen Holländers. Eigentlich müsste den Verantwortlichen klar gewesen sein, dass man ein Top-Talent besitzt, aus dem ein großer Spieler werden kann.

Sicherlich muss man jetzt erstmal abwarten, ob Gravenberch wirklich konstant Leistungen zeigen kann, die 40 Millionen Euro rechtfertigen, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit schon auch gegeben, dass er genau das tut. Gut möglich, dass sich der FC Bayern in Zukunft noch ausführlicher dazu erklären muss, warum man Gravenberch abgegeben und zuvor praktisch nie eine Chance gegeben hat.

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