Grandioses Nationalmannschafts-Debüt: Bayern-Youngster vor dem Durchbruch?

Adam Aznou wandelt auf den Spuren von Aleksandar Pavlovic. Gelingt dem Marokkaner der Durchbruch hinten links? Die Voraussetzungen dazu sind absolut gegeben.
Wird er Bayerns neuer Senkrechtstarter?
Wird er Bayerns neuer Senkrechtstarter? / Stefan Matzke - sampics/GettyImages
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Es gibt kaum etwas Schwierigeres, als beim FC Bayern als Talent bei den Profis durchzustarten. Immerhin ist jede Position beim deutschen Rekordmeister mit namhaften Stars versehen. Wie die Beispiele Jamal Musiala und Aleksandar Pavlovic beweisen, klappt es allerdings dann doch immer wieder.

In der Saisonvorbereitung haben sich einige Youngster wie Javi Fernandez oder Nestory Irankunda in den Vordergrund spielen können. Wirkliche Chancen auf den großen Durchbruch in dieser Saison hat aber wohl nur einer: Adam Aznou. Der Linksverteidiger, der im Jahr 2022 vom FC Barcelona kam, besitzt ein gewaltiges fußballerisches Potenzial. Zwar durfte der 18-Jähriges dieses zuletzt nur bei Bayern II unter Beweis stellen, jedoch scheint er für höhere Aufgaben reif zu sein. Dies deutete Aznou in der Länderspielpause voll und ganz an.

Debüt für Marokko: Aznou der überragende Mann

Der Außenverteidiger gab beim 1:0 gegen Lesotho sein Debüt in der marokkanischen Nationalmannschaft - und schon jetzt dürfte klar sein, dass noch viele Länderspiele dazu kommen. Direkt bei seiner Premiere war Aznou der beste Spieler auf dem Platz und glänzte mit beeindruckenden Statistiken. Der Youngster spielte über die gesamte Distanz und war insgesamt 92-mal am Ball. Zudem überzeugte er mit einer Passquote von 92 Prozent und brachte all seine sechs langen Bälle zum Mann.

Herausragend stark zeigte er sich zudem in den direkten Duellen: Aznou bestritt unglaubliche 27 Zweikämpfe, wovon er 21 gewinnen konnte. Zudem schloss er sechs seiner acht Dribblings erfolgreich ab. Klar muss man bedenken, dass es sich bei Lesotho um einen zweitklassigen Gegner handelt, aber Aznou hat bereits in der Vorbereitung zu gefallen gewusst.

Davies und Guerreiro nicht unantastbar: Nutzt Aznou die Gunst der Stunde?

Der Weg zum Durchbruch bei den Bayern-Profis scheint irgendwie noch weit, beim genaueren Hinseien aber auch schon sehr nahe zu sein. Es ist schließlich nicht so, dass links hinten ein klarer Platzhirsch anzutreffen ist, der praktisch eine Startelf-Garantie hat. Alphonso Davies schwächelt schon seit einer halben Ewigkeit und ist gefühlt mit dem Herzen gar nicht mehr voll beim FC Bayern. Folgerichtig kam zuletzt gegen Freiburg Raphael Guerreiro zum Zuge. Der Portugiese ist allerdings auch nicht mehr der jüngste, verletzungsanfällig und defensiv nicht gerade eine Bank. Hiroki Ito, der ebenfalls eine Option wäre, ist nach seinem Mittelfußbruch noch nicht fit. Folgerichtig bietet die Linksverteidiger-Position einem jungen und aufstrebenden Spieler derzeit eine halboffene Türe an.

Ob Aznou tatsächlich weit genug ist, um in dieser Saison schon regelmäßig für die Profis auf dem Platz zu stehen, sei mal dahingestellt. Gelingt es dem Marokkaner jedoch, Davies und Guerreiro unter Druck zu setzen und Einsatzzeiten für sich zu beanspruchen, könnte er definitiv zur Lösung der Zukunft werden. Entwickelt sich Aznou so weiter, braucht es womöglich gar keinen teuren Davies-Ersatz, sollte dieser zu Real Madrid wechseln. Die Bayern-Bosse wären gewiss dankbar, auf eine interne Lösung bauen zu können. Die geplante Vertragsverlängerung von Jamal Musiala und von einigen weiteren Spielern dürfte teuer genug werden. Zudem sind die Münchner ja noch immer heiß auf einen Wirtz-Transfer.


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