Goretzka beim FC Bayern aussortiert: Kimmich, Freund und Co. beziehen Stellung

Leon Goretzka hat offenbar keine sportliche Perspektive mehr beim FC Bayern. Der Mittelfeldspieler soll den Verein noch in diesem Sommer verlassen.
Leon Goretzka
Leon Goretzka / ANP/GettyImages
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Im ersten Pflichtspiel der Saison, beim ungefährdeten 4:0-Sieg im DFB-Pokal gegen Ulm, stand Leon Goretzka überraschend nicht einmal im Kader. Der FC Bayern zeigt dem früheren deutschen Nationalspieler deutlich auf, dass er keine sportliche Perspektive mehr im Verein hat.

Im "Transfer-Update - Die Show" titelte Sky am Freitagabend: "Bayern will Trennung". Reporter Florian Plettenberg machte deutlich, dass der Rekordmeister ordentlich Druck auf Goretzka aufbaut, um ihn zu einem Wechsel bis zur Transfer-Deadline in zwei Wochen zu bewegen. Bisher scheint Goretzka aber keine Gedanken daran zu hegen, den Verein zu verlassen. Die Situation ist kompliziert und birgt Explosions-Gefahr.

Vor dem Spiel gegen Ulm sagte Sportdirektor Christoph Freund bei Sky: "Leon ist sehr, sehr lange bei Bayern München. Er war sehr erfolgreich, ist ein super Spieler. Wir haben mit ihm gesprochen und ihm klar kommuniziert, dass es eine große Konkurrenzsituation gibt, auch auf seiner Position. Wir sind da sehr gut aufgestellt. Das weiß Leon. Und darum ist die Situation aktuell so, darum ist er heute nicht im Kader."

Gegenüber Sport1 verriet Freund auch, wie Goretzka die Entscheidung des Trainers aufgenommen hatte: "Sehr professionell. Aber natürlich ist er im Moment nicht sehr glücklich, die Situation ist nicht so einfach für ihn. Er ist ein Top-Profi und trainiert sehr, sehr gut. Er gibt immer alles und das tut er auch jetzt."

Mit ähnlichen Worten hatte zuvor Sportvorstand Max Eberl Goretzka indirekt einen Wechsel ans Herz gelegt. "Wir haben einfach einen sehr, sehr guten Kader, wir haben im Mittelfeld nochmal nachgelegt, Joshua Kimmich kommt ins Mittelfeld zurück und Spieler wissen, dass die Situation schwierig sein kann - das haben wir klar kommuniziert. Öffentlich ist es ein Thema, intern ist es aber geklärt", sagte Eberl im ZDF.

Dabei betonen die Verantwortlichen stets den Respekt gegenüber dem Spieler und dem laufenden Vertrag. Gleichzeitig wird mit der Nicht-Berücksichtigung für den Spieltagskader und Interviews dieser Art der Druck auf Goretzka erhöht.

Goretzka erhält Rückendeckung von Kimmich und Müller

Angesprochen auf seinen langjährigen Teamkollegen sagte Joshua Kimmich am Freitagabend im ZDF: "Ich mag es gerne, mit Leon auf dem Platz zu stehen. Mir tut es für ihn ein bisschen leid. Ich weiß nicht, was für Gespräche geführt wurden. Es ist die Entscheidung des Trainers."

Doppel-Torschütze Thomas Müller ergänzte: "Leon hat keine einfache Situation, aber er hat wirklich hervorragend trainiert. Es gibt immer schwierige Entscheidungen, die der Trainer und der Verein treffen müssen. Wir werden sehen, was in den nächsten Tagen und Wochen passiert, aber Leon ist einer von uns."

Auf der Pressekonferenz nach dem Spiel wurde auch Cheftrainer Vincent Kompany zu Goretzka befragt, hielt sich aber bedeckt: "Das Einzige, was ich sagen kann, ist das, was ich schon vor dem Spiel gesagt habe. Als Verein wollen wir den Spielern gegenüber immer klar sein. Das machen wir intern in unserer Familie. Wir brauchen nichts öffentlich zu sagen."

Die Situation um Goretzka bleibt also verzwickt. Sportlich hat der 29-Jährige keine Perspektive mehr beim FC Bayern. Und obgleich Goretzka mit seinem bis 2026 gültigen Vertrag sehr gutes Geld verdient (kolportiertes Brutto-Gehalt von über 15 Millionen Euro), könnte ein Jahr auf der Bayern-Bank - oder sogar Tribüne! - seiner Karriere nachhaltig schaden.

Sky berichtet indes, dass Goretzka den Verein in diesem Sommer nicht verlassen will. Sollte er bis zum Winter aber nicht auf Einsatzminuten kommen, soll ein Wechsel dann zu einem realistischeren Szenario für den 29-Jährigen werden.