Goretzka schiebt Bank-Frust: "Klar gesagt, dass ich in die Startelf möchte"
Von Yannik Möller
Den Großteil des ersten WM-Spiels der deutschen Nationalmannschaft musste sich Leon Goretzka von der Bank aus anschauen. Erst im Laufe des Spiels kam er für Ilkay Gündogan auf das Feld. Das sorgte bei ihm für ordentlich Frust.
Ebenso überrascht, wie die meisten Fans und Zuschauer auf die Aufstellung im zentralen Mittelfeld der Nationalmannschaft geschaut haben, dürfte wohl auch Leon Goretzka bei der Bekanntgabe der Startelf gewesen sein. Die allermeisten Fans hatten wohl das Bayern-Duo, bestehend aus Goretzka und Joshua Kimmich, erwartet.
Stattdessen musste sich der 27-Jährige in Geduld üben. Erst etwas über 20 Minuten vor dem Abpfiff kam er für Ilkay Gündogan in die Partie, der neben Kimmich in der ersten Elf gestanden hatte.
Goretzka erklärt Frust - und malt sich neue Chancen aus
"Wäre ich nicht frustriert, wäre ich in der falschen Mannschaft", stellte Goretzka nach dem Spiel und im Hinblick auf seinen Bankplatz fest (via kicker). Der gebürtige Bochumer war sichtlich angefressen von der Entscheidung von Hansi Flick.
"Natürlich" habe er "klar gesagt, dass ich in der Startelf stehen möchte", führte der 27-Jährige weiter aus. "Das weiß jeder, der mich kennt", so Goretzka über seinen Ehrgeiz und seine Ambitionen. Dass er sich mit einer Rolle in der zweiten Reihe nicht zufriedengeben wird, ist und bleibt zu erwarten. Das Problem: Nach seiner Einwechslung ging die bereits kurz zuvor schwindende Spielkontrolle endgültig verloren.
Es wird spannend zu sehen sein, wie Flick diesen Effekt interpretiert. Bastian Schweinsteiger zumindest, der als TV-Experte für die ARD im Einsatz war, kritisierte den Mittelfeldspieler: "Goretzka versucht, den Ball mit einer Grätsche zu bekommen, kommt nicht hin und bleibt danach stehen. Das mag ich nicht, das ist nicht gut."
Anhand der Körpersprache des Bayern-Spielers habe er deutlich erkennen können, dass er "enttäuscht" war.
Schlussendlich wollte Goretzka aber doch lieber optimistisch in die nächsten Partien blicken. "Das Turnier sollte bei diesem Kader eigentlich lang sein, da wird es mit Sicherheit noch Möglichkeiten geben", kommentierte er seine weiteren Startelf-Chancen.