Gladbachs Trainersuche: Hütter steht zur Eintracht - Wechselt Seoane zur TSG?
Von Christian Gaul
Die Borussia befindet sich nach dem verdienten 2:3 in Leipzig weiterhin auf sportlicher Talfahrt und wird sich unter dem scheidenden Trainer Marco Rose gewaltig strecken müssen, um den Rest der laufenden Saison noch irgendwie positiv zu gestalten. Doch auch die Frage nach dem Nachfolger an der Seitenlinie beschäftigt die Verantwortlichen, zwei der kolportierten Kandidaten scheinen dabei aus der Verlosung zu fallen.
Bislang hatte man bei der Borussia mehrere Namen auf der Liste der potenziellen Nachfolger von Noch-Trainer Marco Rose, doch wie es scheint, dünnt sich diese Auswahl immer mehr aus. Nachdem Salzburgs Trainer Jesse Marsch gegenüber Sky formulierte, er habe "nichts von Gladbach gehört und ich möchte ganz klar sagen, dass mein Fokus zu 100 Prozent auf der Mannschaft hier liegt. Die Tür ist geschlossen. Ich arbeite hier in Salzburg - Punkt", fällt der US-Amerikaner zumindest für eine frühzeitige Planungssicherheit aus dem Raster.
Der Schweizer Gerardo Seoane, der kürzlich mit YB Bern die Leverkusener aus der EL warf, soll laut Sport Bild aufgrund seiner Persönlichkeit und seines präferierten Spielstils nicht den Anforderungen von Borussias Sportdirektor Max Eberl passen. "Mein Credo ist: Nicht den besten Trainer zu finden, sondern den am besten zu Gladbach passenden Trainer zu finden", waren Eberls Worte auf der Pressekonferenz zu Roses offizieller Verkündung des Wechsels nach Dortmund. Zudem soll Seoane laut der Bild auch als potenzieller Nachfolger des bei Hoffenheim in der Kritik stehenden Sebastian Hoeneß gelten.
Während sich der Name Florian Kohfeldt weiter hartnäckig hält, kam nun auch aus Frankfurt eine relativ klare Ansage. Eintracht-Trainer Adi Hütter verzichtete bei seinem Statement zu den Gerüchten um ein Angebot aus Gladbach sogar auf eine oft gehörte Formulierung.
Hütter hat kaum Gründe zu wechseln - Aussagen lassen wenig Spielraum
Abgesehen davon, dass Hütter derzeit die Früchte seiner langjährigen Arbeit in Frankfurt erntet und in der kommenden Saison womöglich sogar in der Champions League vertreten sein wird, betonte der Österreicher in der Vergangenheit, dass er nur bei einem Angebot eines europäischen Top-Klubs schwach werden könnte - Gladbach ist derzeit wohl eher weniger in diese Kategorie einzuordnen.
"Damit beschäftige ich mich jetzt überhaupt nicht. Ich bin hier so in dem Thema drin, dass ich mich gar nicht um irgendetwas anderes kümmere. Ich glaube, es wäre fatal, sich jetzt irgendwelche Gedanken drumherum zu machen", sagte Hütter der NZZ zu den Gerüchten um eine Übernahme des Trainerpostens in Gladbach.
Bei Sky90 wurde der 51-Jährige dann noch deutlicher: "Ich bleibe und beschäftige mich nicht mit irgendwelchen Spekulationen", wurde Hütter zitiert. Dabei ist auffällig, dass er im Gegensatz zu Niko Kovac seinerzeit auf Phrasen wie "Stand jetzt" verzichtete. Hütter ist ohnehin für klare Aussagen und Kontinuität in seinem Handeln bekannt, sein Bekenntnis zur Eintracht sollte somit stichhaltig sein.
Somit verbleiben neben Kohfeldt noch eine Rückkehr von Lucien Favre und ein Engagement des weiterhin kursierenden Ajax-Trainers Erik ten Hag auf der von den Medien verbreiteten Liste. Letztlich wäre es jedoch nicht verwundern, sollte Eberl - wie bei seinen Spielertransfers - einen "Überraschungskandidaten" aus dem Hut zaubern, der den zu erwartenden Gladbacher Scherbenhaufen ab der kommenden Saison bereinigen darf.