Gladbach: Zu inkonstant für die Champions League?
Von Stefan Janssen

Die Niederlage in Freiburg war für Gladbach nicht nur vermeidbar, sie zeigte auch, dass momentan die Konstanz fehlt - das könnte am Ende das Verpassen der Champions League bedeuten. Noch haben die Fohlen aber alles selbst in der Hand.
Das Rennen um die Champions League ist in dieser Saison ein besonders spannendes: Die Bayern an der Spitze und dahinter der BVB dürften ihr Ticket sicher haben, mit RB Leipzig, Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach kämpfen dahinter dann noch drei Teams um zwei verbleibende Plätze. Einer von ihnen wird auf der Strecke bleiben - ist es Borussia Mönchengladbach?
Nach dem 0:1 in Freiburg ist jedenfalls ein wenig Ernüchterung eingetreten. Als Gladbach-Fan hatte man die Hoffnung, dass der Bann der ewigen Niederlagen in Freiburg unter Marco Rose vielleicht endlich ein Ende findet. Bekanntlich wurde daraus nichts. Trotz eines lange guten Auftritts ging das Spiel verloren, vorne waren die Borussen einfach zu ineffizient und hinten kassierten sie mal wieder ein Standard-Gegentor, was sich mittlerweile zu einem echten Schwachpunkt entwickelt hat.
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— Borussia (@borussia) June 5, 2020
Wie es besser geht, hatte Konkurrent Bayer Leverkusen eine Woche zuvor gezeigt: Die Werkself tat sich deutlich schwerer als die Gladbacher, traf aber einmal und ging am Ende mit drei Punkten nach Hause. Auch im direkten Duell zeigten sich die Leverkusener abgezockter und holten Big Points in Mönchengladbach; Werder Bremen nahmen sie förmlich auseinander, während sich die Borussia im Weserstadion zu einem 0:0 quälte.
Es sind diese Spiele, die den Fohlen am Ende die Champions League kosten könnten: Diese unerklärlichen Auftritte, bei der die Mannschaft plötzlich wirkt, als habe sie keine Lust. Bei der einfach nichts gelingen will und bei der ein Aufsteiger wie Union Berlin (im Hinspiel) plötzlich wie der Champions-League-Anwärter aussieht und mehr als verdient 2:0 gewinnt. Sie gibt es in jedem Jahr und bedeuten immer einen empfindlichen Punktverlust.
Noch hat es Gladbach selbst in der Hand
Seit Ende der Corona-Pause gelangen den Gladbachern noch nicht einmal zwei Siege in Folge, obwohl es auf dem Papier bei den Gegnern Bremen, Union und Freiburg hintereinander erst einmal machbar aussah. Als Fan hoffte man, mit einem Sieg in Freiburg und einer gleichzeitigen Leverkusener Pleite gegen die Bayern mit einem Drei-Punkte-Polster nach München fahren zu können, sodass eine Niederlage dort nicht so schwer wiegen würde. Da nur 50 Prozent dessen klappten, braucht es in der Allianz-Arena jetzt eigentlich einen Sieg - sofern Bayer nicht auf Schalke patzt.
Denn glücklicherweise hat auch Leverkusen ein wenig Probleme mit der Konstanz, sodass sie nach wie vor hinter den Borussen stehen, wenn auch punktgleich. Die Gladbacher haben also noch alles selbst in der Hand, jetzt eine Siegesserie zum Abschluss und die Champions League ist sicher. Doch neben dem Auftritt in München am Samstag warten noch Stolpersteine wie Wolfsburg oder auch die Hertha. Hier muss die Borussia beweisen, dass die das Zeug für die Königsklasse hat - mit konstant guten Ergebnissen.