Gladbach: Warum Gerardo Seoane doppelt vom Schmadtke-Aus profitiert
Von Yannik Möller
Schlussendlich war es sowohl überraschend als auch erwartbar, dass Gerardo Seoane bei Borussia Mönchengladbach auch in eine zweite Saison gehen darf. Überraschend, weil er der Relegation mit lediglich einem Punkt an Vorsprung durch eine sehr enttäuschende Saison nur sehr knapp von der Schippe gesprungen ist. Erwartbar, weil er schon zuvor die Rückendeckung von Roland Virkus bekommen hat.
In der vergangenen Woche gab der Klub dann die Trennung von Nils Schmadtke bekannt. "In dieser Konstellation hat es für beide Seiten nicht zu hundert Prozent gepasst", kommentierte er. Das Aus des Sportdirektors ist auch eine weitere Stärkung für Seoane.
Konkrete Anzeichen gab es dahingehend zwar nicht, doch wurde hier und da gemunkelt und gemutmaßt, dass Schmadtke dem Coach gegenüber kritischer eingestellt sei als Virkus. Andererseits ist die Nachfolgeregelung ein klarer Vorteil für Seoane. Denn den neuen Posten als 'Sportkoordinator' besetzt mit David Zibung ein klarer Fürsprecher des Schweizers.
Zibung hat selbst noch mit Seoane zusammengespielt und später auch unter ihm trainiert. Dazu gehören sie beide der gleichen Berateragentur an (via Sportbild). Gegenüber der Westdeutschen Zeitung äußerte sich der indirekte Schmadtke-Nachfolger vor etwa einem Jahr wie folgt über den Gladbach-Trainer: "Er ist ein unglaublich akribischer Arbeiter, der einen klaren Plan hat, wie er Fußball spielen lassen will. Dazu kommt, dass er ein Sprachtalent ist und damit die Spieler ganz anders einnehmen kann."
Die Neuausrichtung dieser Position und die Besetzung entsprechen also de facto einer zusätzlichen Stärkung von Seoane. So ernüchternd und schlichtweg gefährlich die vergangene Saison auch für die Borussia war, so geht der Cheftrainer zumindest gestärkt in die neue Spielzeit.
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