Gladbach Transfers: Auf diesen Positionen müssen sich die Fohlen noch verstärken
- Gladbach verliert eine ganze Reihe an Leistungsträgern
- erste Zugänge sind bestätigt - weitere sollen noch folgen
Von Henry Einck
Für Borussia Mönchengladbach steht im Sommer ein Umbruch an. Für die Fohlen gilt es, eine ganze Reihe an Leistungsträgern zu ersetzen - keine einfache Aufgabe. Die ersten Transfers wurden bereits getätigt. Weitere Zugänge werden noch folgen. Auf einigen Positionen sind die Fohlen aktuell sehr dünn besetzt.
Bei der Zusammenstellung des Kaders der Fohlen steht eine ganze Menge Arbeit an. Gleich vier Stammspieler aus der vergangenen Saison haben den Verein verlassen. Ein paar Transfers hat Gladbach bereits getätigt - der Fokus lag dabei aber vor allem auf jungen, entwicklungsfähigen Spielern. Es braucht aber wohl noch mehr gestandene Bundesliga-Profis.
Bestätigte Zugänge:
- Fabio Chiarodia - 2 Millionen Euro
- Robin Hack - 1,1 Millionen Euro
- Grant-Leon Ranos - ablösefrei
- Lukas Ullrich - ablösefrei
- Julian Weigl - 7,18 Millionen Euro
Bestätigte Abgänge:
- Ramy Bensebaini - ablösefrei
- Jordan Beyer - 15 Millionen Euro
- Jonas Hofmann - 10 Millionen Euro
- Jonas Kersken - Ausleihe
- Lars Stindl - ablösefrei
- Marcus Thuram - ablösefrei
Offene Transfer-Baustellen von Gladbach
Auf Roland Virkus warten stressige Wochen. Im aktuellen Zustand des Kaders müssten sich die Fohlen in der nächsten Saison vermutlich auf Abstiegskampf einstellen. Um die eigenen Ziele zu erreichen, braucht es dringend hochkarätige Neuzugänge. Auf gleich vier Positionsteilen herrscht akuter Handlungsbedarf.
Innenverteidigung
Aktuell ist Gladbach in der Innenverteidigung noch zufriedenstellend besetzt. Mit Nico Elvedi (26), Ko Itakura (26) und Marvin Friedrich (27) gibt es gleich drei Startelfkandidaten. Dahinter kommen noch Perspektivspieler Fabio Chiarodia (18) und Routinier Tony Jantschke (33). Auf dem ersten Blick eine ordentliche Personaldecke in der Innenverteidigung.
Es läuft aber darauf hinaus, dass noch mindestens einer der drei Startelfkandidaten die Niederrhein-Elf verlässt. Als heißester Abgangskandidat gilt Nico Elvedi. Der Schweizer soll eine Vertragsverlängerung abgelehnt haben. Nun wäre die letzte Chance für Gladbach eine ordentliche Ablöse zu generieren. AS Rom und AS Monaco sollen an Elvedi dran sein.
Ko Itakura wurde zuletzt mit der SSC Neapel in Verbindung gebracht, Marvin Friedrich soll allgemein mit seiner Situation in Gladbach unzufrieden sein. So werden sich die Fohlen in der Innenverteidigung zwangsläufig noch verstärken müssen - zumindest einmal. Ein gestandener Bundesliga-Verteidiger würde der Abwehr gut tun. Gerüchte gibt es dahingehend bisher wenig.
Offensives Mittelfeld
Neutrainer Gerardo Seoane (44) spielt bevorzugt im 4-2-3-1-System. Für die Fohlen ist das keine große Umstellung. In dieser Formation hatte man auch im letzten Jahr meistens agiert. Das große Problem: Lars Stindl hat den Verein verlassen. Der Routinier hatte meist die Zehnerposition bekleidet. Im aktuellen Kader ist das offensive Mittelfeld eine klare Baustelle.
Der einzige Spieler, der bevorzugt auf der Zehn spielt, ist Conor Noß (22). Dem Iren wird allerdings noch kein Bundesliga-Niveau nachgesagt und soll erneut verliehen werden. Die naheliegende Option ist dann, Florian Neuhaus (26) oder Christoph Kramer (32) vorzuziehen. Beide sind aber keine klassischen Spielmacher. Eine Ideallösung würde zweifellos anders aussehen.
Dort müssen die Fohlen dringend nachlegen. In der Gerüchteküche taucht der Name Fabian Rieder auf. Der 21-Jährige bespielt die Zehnerposition bei den Young Boys Bern. Gladbach arbeitet bekanntlich gern mit Schweizern zusammen. Rieder könnte ein guter Fit sein. Ein anderer gehandelter Kandidat ist Youngstar Eduard Spertsyan (23) vom FK Krasnodar.
Rechtsaußen
Vor einer Woche hätte bei der Rechtsaußenposition kein Gladbacher von einer Baustelle geredet. Inzwischen hat sich die Situation komplett verändert. Denn: Jonas Hofmann (30) hat den Verein überraschend in Richtung Bayer Leverkusen verlassen. Der 30-Jährige war der wohl zuverlässigste Spieler der letzten Jahre im gesamten Gladbach-Kader.
Nun muss sich Roland Virkus auch auf Rechtsaußen Gedanken über einen Nachfolger machen. Im Kader stehen mit Nathan Ngoumou (23) und Patrick Herrmann (32) zwei Spieler für die Position. Mit einem Spieler ohne ausreichende Bundesliga-Erfahrung und einem Spieler, der seine beste Zeit hinter sich hat, in die Saison zu gehen, wäre allerdings durchaus riskant.
Die Fohlen brauchen einen zuverlässigen Rechtsaußen von ähnlicher Qualität wie Hofmann. Dafür steht immerhin ein Budget in Höhe von zehn Millionen Euro zur Verfügung. Mit Franck Honorat (26) könnte der Ersatz bereits gefunden worden sein. Gladbach soll ein Angebot in Höhe von acht Millionen für den Rechtsaußen von Stade Brest abgegeben haben. Der französische Club lehnte zwar ab, Verhandlungen sollen aber wohl weiterlaufen.
Sturmzentrum
Die akuteste Kader-Baustelle ist ohne Zweifel das Sturmzentrum. Dort waren die Fohlen schon in der letzten Saison äußerst dünn besetzt. Jetzt hat mit Marcus Thuram der Top-Star der Offensive den Verein ablösefrei verlassen. Es wird eine schwierige Aufgabe, die Qualitäten des französischen Nationalspieler annähernd adäquat zu ersetzen.
Regionalliga-Torjäger Grant-Leon Ranos (19) wurde wohl eher für die Breite geholt. Eine Stammrolle im Sturm ist quasi ausgeschlossen. Der Youngster könnte zum Back-Up-Stürmer werden. Dahinter sind nur noch Alassane Plea (30) und Nathan Ngoumou im Sturm einsetzbar. Eine Dauerlösung sind aber beide nicht. Sie fühlen sich auf den Außenpositionen deutlich wohler.
Demnach brodelt die Gerüchteküche auf keiner anderen Position so sehr. Die aktuellsten Kandidaten sind Vangelis Pavlidis (24) von AZ Alkmaar, Paul Onuachu (29) vom FC Southampton und Brandon Vazquez (24) vom FC Cincinnati. Ein Favorit auf die Thuram-Nachfolge kristallisiert sich bislang aber nicht heraus.