Gladbach schlägt Verl deutlich - Die ersten Erkenntnisse

Die Borussia gewinnt 4:0 gegen den Drittligisten
Die Borussia gewinnt 4:0 gegen den Drittligisten / Christof Koepsel/Getty Images
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Am Mittwochnachmittag stieg der erste Test von Borussia Mönchengladbach für die neue Saison. Gegner war der Sportclub Verl, der demnächst in der Dritten Liga spielen wird. Man traf sich auf dem Fohlenplatz neben dem Borussia Park, Zuschauer waren nicht zugelassen.

Die Startelf bestückte Trainer Marco Rose mit Tobias Sippel im Tor, in der Viererkette davor fanden sich Kaan Kurt, Jordan Beyer, Tony Jantschke und Oscar Wendt wieder. Die Doppelsechs bildeten Jonas Hofmann und Florian Neuhaus, während sich Ibo Traoré, Torben Müsel und Patrick Herrmann darum kümmern sollten, Breel Embolo in der Spitze zu unterstützen.

Embolo macht es stark

Gladbach begann schwungvoll und besonders Wendt und Kurt marschierten weit nach vorne. Die erste Möglichkeit hatte Herrmann, der ein Flanke von Wendt annahm und auf das Tor beförderte. Doch der gegnerische Schlussmann Brinkmann parierte zur Ecke - diese brachte jedoch nichts ein.

Insgesamt zeigte sich der Sportclub Verl sehr ambitioniert und kam seinerseits zu ersten Möglichkeiten, doch im Abschluss haperte es an der letzten Konsequenz. Der Mann, der das letzte Saisontor der Borussia schoss, bestrafte diese Nachlässigkeit in der 22. Minute.

Einen schönen Steilpass des agilen Müsel nahm Embolo auf und lief durch drei Verteidiger durch, bevor er den Ball an Brinkmann vorbei spitzelte.

Direkt nach der Gladbacher Führung gab es eine Trinkpause - bei Temperaturen um 33 Grad verständlich. Im Anschluss verwaltete die Borussia die Führung und verpasste es, weitere Tore nachzulegen. Den Anspielen und Läufen in die Spitze fehlte es oft an Genauigkeit. Stattdessen kam Verl bis zur Pause zu mehreren Möglichkeiten, besonders Schwermann und Yildirim hatten aber kein Zielwasser getrunken. Mit dem 1:0 für die Borussia ging es in die Halbzeit.

Zwei Dinge waren als Fingerzeig Roses zu bewerten. Zum einen machte Kurt auf der Rechtsverteidigerposition einen guten Eindruck - als möglicher Vertreter für den in der kommenden Saison gesetzten Stefan Lainer sollte man den 18-Jährigen auf dem Zettel haben.

Zum anderen spielte Rückkehrer Jordan Beyer in der Innenverteidigung - Rose hatte bereits angekündigt, den 20-Jährigen auf dieser Position einzuplanen und nicht als Außenverteidiger.

Wolf debütiert in Hälfte zwei - und trifft!

In der zweiten Hälfte brachte Rose elf neue Spieler und stellte auf ein 3-4-1-2 um. Im Tor stand der junge Jan Olschowsky, der vor Kurzem einen Profivertrag bekam. In der Dreierkette davor fand sich mit Michael Lang ein Spieler wieder, der den Verein nach Möglichkeit noch in diesem Sommer verlassen könnte - daneben standen Matthias Ginter und Nico Elvedi.

Die Mittelfeldreihe bildeten Stefan Lainer, Christoph Kramer, der 18-Jährige Rocco Reitz und Ramy Bensebaini. Auf der Zehn durfte Famana Quizera sein Können zeigen, während Lars Stindl und Neuzugang Hannes Wolf den Sturm bildeten.

Hannes Wolf zum ersten Mal im Einsatz
Hannes Wolf zum ersten Mal im Einsatz / Christof Koepsel/Getty Images

Besonders die Offensivreihe zeigte sich sehr variabel und wechselte oft die Positionen, Wolf machte es sich jedoch vorrangig auf der rechten Seite bequem. Nach einer langen Verletzungsunterbrechung - Yannick Langesberg vom SC Verl musste ausgewechselt werden - hatte Hannes Wolf nach einer Stunde die Chance auf das 2:0, als er Lainers Pass mit in das Eins-gegen-Eins gegen Brinkmann nahm, doch sein Versuch des Beinschusses wurde pariert

In der 69. Minute nutzte die Borussia dann aber ein fehlerhaftes Aufbauspiel des Gegners, um Famana Quizera im Strafraum freizuspielen. Der junge Portugiese schaute kurz und netzte mit einem herrlichen Lupfer ein.

Famana Quizera lupft den Ball zum 2:0 in die Maschen
Famana Quizera lupft den Ball zum 2:0 in die Maschen / Christof Koepsel/Getty Images

Die restliche Spieldauer nutzte Rose um ein wenig umzustellen, Wolf versuchte sich nun beispielsweise vermehrt über die linke Seite - mit Erfolg. In der 83. Minute legte Stindl schön für den Neuzugang links im Strafraum auf und Wolf ließ dem Schlussmann mit einem strammen Linksschuss keine Chance.

Kramer beglückwünscht Wolf zum Premieren-Tor
Kramer beglückwünscht Wolf zum Premieren-Tor / Christof Koepsel/Getty Images

Kurz darauf hatte der Österreicher Feierabend, für ihn kam Julio Villalba in die Partie. Und der Mann aus Paraguay sollte den Schlusspunkt setzen, als er eine klasse Vorarbeit des ebenfalls spät eingewechselten Jordi Bongard locker zum 4:0 einschob. Der - vielleicht etwas zu hohe - Endstand einer kurzweiligen Begegnung.

Julio Villalba durfte den Endstand erzielen
Julio Villalba durfte den Endstand erzielen / Christof Koepsel/Getty Images

Das Ergebnis ist letztlich zu vernachlässigen, dennoch gab sich die Borussia keine Blöße. Rocco Reitz fügte sich in der Zentrale gut ein und auch Hannes Wolf konnte beim ersten Auftritt überzeugen und sofort ein Tor erzielen. Besonders hervorheben sollte man den Auftritt von Famana Quizera, der fast vor Spielwitz übersprudelte - nicht nur wegen seines Treffers.

Allerdings zeigte der junge Mann auch in den letzten Jahren immer wieder tolle Ansätze in der Vorbereitung - bietet die kommende Saison nun endlich den Durchbruch bei den Profis für ihn?

Mehr zu sehen gibt es bereits am kommenden Samstag, wenn die Borussia an selber Stelle um 14 Uhr den MSV Duisburg empfängt.