Eberl-Nachfolge in Gladbach: So konkret war das Schröder-Interesse - Wie es jetzt weitergeht
Von Simon Zimmermann
Die Suche in Gladbach geht weiter: Rouven Schröder wird nicht Eberl-Nachfolger. Auf Schalke steht der 46-Jährige noch langfristig unter Vertrag. Am Niederrhein plant man nun vorerst mit einer Übergangslösung - und will sich die nötige Zeit lassen.
Nach dem Paukenschlag in Gladbach mit dem Rücktritt von Max Eberl nahmen die Spekulationen schnell Fahrt auf: Wer wird Eberl bei den Fohlen als Sportchef beerben? Schalkes Rouven Schröder landete schnell ganz oben auf der Kandidatenliste.
Die Verantwortlichen am Niederrhein befinden auf der Suche nach einem externen Nachfolger für den langjährigen Manager. Steffen Korell soll nur eine Übergangslösung bleiben - der 50-Jährige hat kein Interesse den Eberl-Job dauerhaft zu übernehmen.
Eberl schlug Schröder vor: Konkrete Gespräche mit dem S04-Sportdirektor folgten
Eberl selbst soll laut Sportbild deshalb seinen Kumpel Rouven Schröder bei den Bossen um Vize-Präsident Rainer Bonhof vorgeschlagen haben. Im Anschluss haben die Fohlen offenbar Kontakt zum S04-Sportdirektor aufgenommen.
Schröder sei nicht abgeneigt gewesen von der Aussicht, in Gladbach zu übernehmen. Laut Sportbild soll es sogar Gespräche gegeben haben, in denen man sich immer weiter annäherte. In Gladbach wuchs demnach die Hoffnung, mit Schröder ab Sommer den richtigen Eberl-Nachfolger gefunden zu haben. Zuvor hatte der 46-Jährige ein klares Treuebekenntnis zu den Knappen vermieden.
Schröders Vertrag bei S04 bis 2024 gültig
Knackpunkt blieb aber Schalke: Dort steht Schröder noch bis 2024 unter Vertrag. S04 hätte für den Wechsel also Grünes Licht geben müssen, wollte den so erfolgreich arbeitenden Sportdirektor aber nicht verlieren.
Als die Gespräche zwischen Gladbach und Schröder durchsickerten, soll der S04-Sportdirektor Peter Knäbel angerufen haben. Gegenüber dem Sportvorstand habe Schröder einen "Flächenbrand" befürchtet, sollten die Verhandlungen in der Öffentlichkeit breitgetreten werden. Schröder sah damit die Aufstiegsziele der Knappen gefährdet.
Wohl auch, weil es wenig Chancen gab, aus seinem laufenden Vertrag herauszukommen, folgte bei Schröder die Kehrtwende. Über den Verein ließ er mitteilen, dass er Schalke nicht verlassen werde. "Wie ich bereits betont habe, planen wir schon den Sommer. Das impliziert, dass ich auch darüber hinaus meine ganze Kraft, Leidenschaft und Energie für S04 aufbringen werde", erklärte Schröder wenig später selbst.
Wie geht es in Gladbach jetzt weiter?
Für die Borussia war das Schröder-Thema damit vom Tisch. Auch von Christoph Spycher, mit dem man ebenfalls Kontakt aufgenommen hatte, kassierte man eine Absage. Der ehemalige Eintracht-Profi will die Young Boys Bern nicht verlassen.
"Wir nehmen uns für die Besetzung dieser wichtigen Position die nötige Zeit und denken dabei in alle Richtungen - sowohl was die Person angeht, als auch die künftige Struktur", erklärte Bonhof gegenüber der Sportbild.
Es bleibt vorerst also alles offen am Niederrhein. Die ganz heißen Kandidaten werden aktuell nicht gehandelt. Unklar ist laut Bonhof auch noch, ob man es bei einem einzelnen Eberl-Nachfolger belässt oder die Strukturen angepasst werden. Was bedeuten würde, dass man eine Art Doppelspitze integriert, in der etwa ein Sportdirektor und ein Sportvorstand gemeinsam zusammenarbeiten.
Klar ist, bis auf Weiteres wird Korell Eberls Aufgaben übernehmen und auch mit Spielern sprechen, deren Verträge bald auslaufen. Unter anderem sind das die Führungsspieler Yann Sommer und Jonas Hofmann.
Aus Gladbacher Sicht wäre es demnach von großer Bedeutung, zügig einen neuen Sportchef zu verpflichten.