Gladbach-Noten zur Saison 21/22: Das Mittelfeld in der Einzelkritik
Von Jan Kupitz
Jeder, der es mit Borussia Mönchengladbach hält, wird froh sein, dass die Saison 2021/22 endlich vorüber ist. Insgesamt hatte man sich am Niederrhein deutlich mehr versprochen und auf die internationalen Ränge geschielt - die wurden jedoch klar verpasst. Viele Spieler blieben hinter den Erwartungen und ihren Möglichkeiten zurück.
90min bewertet die Leistungen der Borussia - im zweiten Teil ist das Mittelfeld an der Reihe:
Christoph Kramer
Adi Hütter und Chris Kramer - diese Beziehung passte nicht. Unter dem Österreicher war der Wortführer zur Teilzeitkraft geworden, einen Stammplatz hatte Kramer nicht inne. Seine Saison ist schwierig zu bewerten - zufrieden können beide Seiten aber überhaupt nicht sein.
Bewertung: 3/10
Florian Neuhaus
Die Hinrunde war für Flo Neuhaus zum Vergessen, im Jahr 2022 zeigte seine Kurve immerhin wieder in die richtige Richtung. Dennoch: Bis zu seiner Topform fehlt dem Nationalspieler noch ein gutes Stück - mit einem Wechsel zu einem Topklub, wie er 2021 im Gespräch war, wird es in der aktuellen Verfassung nichts. Es ist Neuhaus zu wünschen, dass er die richtigen Konsequenzen aus dieser schwierige Phase zieht und gestärkt aus ihr hervorgeht.
Bewertung: 6/10
Kouadio Koné
Der Neuzugang vom FC Toulose hat stark eingeschlagen und war über weite Phasen Gladbachs Bester im Mittelfeldzentrum. Die Physis und Dynamik des 21-Jährigen tun der Borussia spürbar gut - wenn er bei seiner Torgefahr zulegt, hat die Fohlenelf mit Koné einen absoluten Kracher in den eigenen Reihen. Seine erste Saison hat jedenfalls Lust auf mehr gemacht.
Bewertung: 8/10
Laszlo Benes
Nach seiner Leihe zum FC Augsburg wurde Benes wieder an den Niederrhein zurückgeholt - doch für den Slowaken reicht es weiterhin nicht für regelmäßige Spielzeit. Obwohl Spieler wie Neuhaus und Kramer lange Zeit im Formtief (oder verletzt) waren, kam der 24-Jährige nur selten zum Zug. Keine befriedigende Situation!
Bewertung: 3/10
Lars Stindl
Die Saison des Gladbacher Capitano war von vielen Tiefen geprägt. Nach einer enttäuschenden Hinrunde mit nur zwei Toren (und die auch noch beide gegen Bielefeld) verletzte Stindl sich zu Jahresbeginn am Knie und fiel wochenlang aus. Nach seiner Rückkehr wurde er von Adi Hütter zunächst als Joker eingesetzt - erst im Saison-Endspurt durfte und konnte sich der Leader wieder zeigen. Das darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Stindl insgesamt deutlich unter seinen Möglichkeiten blieb.
Bewertung: 5/10
Jonas Hofmann
Was Sommer in der Defensive war, war Hofmann in der Offensive: die Gladbacher Lebensversicherung. Mit zwölf Toren und fünf Vorlagen in 26 Spielen war der Nationalspieler Borussias Topscorer der Saison - und insgesamt der Fixpunkt der Angriffsbemühungen. Während insbesondere Lasso Plea und Marcus Thuram lange Zeit enttäuschten, hielt Hofmann die Offensive fast im Alleingang auf Trab.
Bewertung: 9/10
Keanan Bennetts
46 Minuten in der Bundesliga, dazu zehn im DFB-Pokal: Bennetts war auch in dieser Saison kein Faktor bei der Borussia und im Grunde kein wirklicher Bestandteil des Profikaders.
Daher ohne Bewertung