Gladbach nimmt Trainer-Quartett in den Blick: Eintracht-Coach Hütter mit Ausstiegsklausel
Von Marc Knieper

Gut, dass Max Eberl den gesamten Januar Urlaub nahm. Denn auf den Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach warten arbeitsintensive Wochen. Bis zum Sommer muss ein neuer Trainer für den gen Dortmund abwandernden Marco Rose her. Eine Liste potenzieller Nachfolger macht längst die Runde. Bei Adi Hütter könnte eine Ausstiegsklausel zum Fohlen-Vorteil werden.
Wie die Sport Bild berichtet, besitzt der Cheftrainer von Eintracht Frankfurt in seinem erst kürzlich bis 2023 verlängerten Arbeitspapier eine Ausstiegsklausel in Höhe von drei Millionen Euro. Adi Hütter wäre somit rund zwei Millionen Euro günstiger als Marco Rose, den der BVB ab Sommer dank Ausstiegsklausel für rund fünf Millionen Euro an den Borsigplatz lotst.
Die Top-5 teuersten Trainertransfers der Bundesliga:
- Marco Rose: BMG zu BVB - knapp über 5 Mio. Euro
- Julian Nagelsmann: TSG zu RB - 5 Mio. Euro
- Peter Bosz: Ajax zu BVB - 5 Mio. Euro
- Lucien Favre: Nizza zu BVB - 3 Mio. Euro
- Markus Weinzierl: FCA zu S04 - 3 Mio. Euro
"Ich spreche sehr, sehr viel. Und ich habe mir schon sehr intensiv Gedanken gemacht. Wir haben einige superspannende Kandidaten. Wir werden uns mit allen unterhalten und dann schauen, wo die Symbiose am größten ist", sagte Fohlen-Manger Eberl der Sport Bild bereits vor einigen Tagen.
Trainer-Quartett im Blick: Seoane nur Außenseiterkandidat
Wirklich konkret werde dabei dem Fachblatt zufolge ein Quartett aus Adi Hütter, Florian Kohfeldt, Jesse Marsch und Gerardo Seoane diskutiert. Der zuletzt genannte Coach der Young Boys Bern besitze allerdings nur Außenseiterchancen. Werder-Coach Kohfeldt betonte unlängst, er sei "sehr, sehr gerne Trainer" in Bremen und scheint mit seinem Verjüngungsprojekt am Osterdeich schlicht noch nicht fertig zu sein. Viele Gründe sprechen für einen Werder-Verbleib.
Ähnlich sieht das auch bei Hütter aus. Die Ausstiegsklausel würde seinen Transfer an den Niederrhein zwar vereinfachen, aber der Österreicher dürfte sich ein mögliches Engagement in Mönchengladbach mehrfach durch den Kopf gehen lassen. Hütter ist seit 2018 im Amt und maßgeblich für den grandiosen Aufstieg der aktuell formstärksten Mannschaft der Bundesliga verantwortlich. Die Adlerträger stehen auf Platz vier, haben neun Punkte mehr als Gladbach auf dem Konto und befinden sich auf Champions-League-Kurs. Es winkt eine goldige Zukunft am Main. Dieses selbst kreierte Projekt spontan zu verlassen, klingt an Hütters Stelle wenig plausibel.
Die aktuell beste Chance scheint Eberl somit bei Marsch aus Salzburg zu haben. Der US-Amerikaner trat bei RB Salzburg im Sommer 2019 in die Fußstapfen des zur Borussia abgewanderten Rose. Der Vorteil: Marsch könnte den von Rose eingeschlagenen Weg aufgrund der fußballerischen Parallelitäten sehr gut weiterführen. Ein Engagement in der Bundesliga kann er sich gut vorstellen. Das Problem: Marsch besitzt ebenso wie Werders Kohfeldt keine Ausstiegsklausel. Bei den letzten Details würden somit jeweils die Verantwortlichen der Klubs mitreden.