Eberl bekräftigt: "Malen die Saison nicht schön!" - Rose-Abschied als Grund für Flaute genannt

Max Eberl rekapituliert die Fehler der abgelaufenen Spielzeit
Max Eberl rekapituliert die Fehler der abgelaufenen Spielzeit / THILO SCHMUELGEN/Getty Images
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Nachdem die Borussia das Kapitel Marco Rose mit einem unbefriedigenden achten Tabellenplatz in der Bundesliga beendet hat, widmete sich Sportdirektor Max Eberl der Kritik vieler Anhänger und versprach eine Aufarbeitung. Einer der Hauptgründe für die sportliche Flaute, besonders in der abgelaufenen Rückrunde, sei demnach das Theater um Rose gewesen.


Bislang konnte man den Eindruck gewinnen, dass sich Max Eberl bis zum bitteren Ende schützend vor seinen Trainer stellte. Viele Anhänger bemängelten schon seit einiger Zeit, dass die Borussia es in ihrer Außendarstellung stets vermied, den Abgang des Übungsleiters als Grund für das Verpassen des internationalen Geschäfts zu benennen.

Zudem keimte vermehrt der Vorwurf einer Schönfärberei auf, sollten die spielerischen Low-Lights doch den Fans im Hinblick auf das Erreichen der Conference League als Erfolg verkauft werden. Doch das internationale Geschäft wurde verpasst und Rose ist Geschichte in Gladbach.

Es hat den Anschein, dass sich nun auch Max Eberl klarere Aussagen entlocken lässt.

Rose-Abschied "tat uns nicht gut" - Eberl geht wieder in die Offensive

Sicherlich war es den Verantwortlichen der Borussia anzumerken, sich während der laufenden Spielzeit nicht wertend über Roses Abgang nach Dortmund äußern zu wollen. Ebenso war das Korrigieren der Saisonziele kein falsches Signal an die Spieler und die Fans. Dennoch erhofften sich die Anhänger besonders in dieser aufgeheizten Stimmung eine klare Ansage ihres Sportdirektors.

Mit dem Beenden der Saison und dem Kapitel Marco Rose geht Eberl nun auf diese Wünsche ein, allerdings stellt er klar, dass er sich einen Vorwurf nicht gefallen lässt.

"Wir malen die Saison nicht schön, wir erkennen die Probleme, die wir hatten", widerspricht der Gladbacher Macher gegenüber der SportBild den Anschuldigungen der Fans.

Dabei zählt er mehrere Ursachen auf, die für das suboptimale Abschneiden auszumachen wären. "Wir haben in der Liga 29 Punkte nach Führungen verspielt. Wir waren nicht gallig genug, zu naiv, indem wir dachten, wir erzielen schon das zweite und dritte Tor", spielt Eberl auf die rekordverdächtige Bilanz dieser Saison an.

Zudem habe man es nicht geschafft, bereits gezeigte Leistungen zu bestätigen. "Leider hatten wir zu viel Konstanz in der Inkonstanz", beschreibt Eberl die unerklärlichen Einbrüche spielerischer Natur, nachdem man sich zuvor stabil und willig präsentierte.

Marco Rose
Marco Roses Abschied wirkte sich laut Eberl auf die Leistungen aus / Pool/Getty Images

Während die genannten Faktoren offensichtlich und erwartbar sind, ließ Eberl sich - endlich - auch eine Aussage zu den Auswirkungen des Rose-Abschieds entlocken.

"Das tat uns mit Sicherheit nicht gut und war nicht förderlich", legt sich Eberl fest.

Was nun wie ein beiläufiger Nebensatz klingen mag, sollte Balsam für die Fan-Seele sein. Denn Eberl untermauert damit, was die Anhänger und Experten schon seit Wochen interpretierten - wenn auch noch sehr zögerlich.

Mit ein wenig mehr Abstand werden auch noch klarere Worte folgen, doch Eberl machte damit den ersten Schritt auf die Fans der Borussia zu. Selbstverständlich wird der Sportdirektor auch in Zukunft kein Interesse daran haben, in irgendeiner Form nachzutreten. Doch die in der abgelaufenen Rückrunde angewandte schützende Hand, wird sich nach und nach verabschieden.