Hütter-Lob für Gladbachs Sorgenkinder
Von Jan Kupitz
Borussia Mönchengladbach hat aus dem 1:1 gegen Arminia Bielefeld neuen Mut geschöpft. Hoffnung machen zudem die Sorgenkinder der letzten Monate, die von Adi Hütter positiv hervorgehoben wurden.
Bei der Fohlenelf gab es in den letzten Monaten nur wenige Lichtblicke. Inmitten der sportlichen Talfahrt schaffte es nahezu kein Akteur, seine Form abzurufen - Spieler wie Florian Neuhaus, Alassane Plea und Marcus Thuram standen besonders im Fokus, da sie zwar zu den talentiertesten Kickern im Team gehören, allerdings nur durch schwache Leistungen und sehr fragwürdige Körpersprache auffielen.
Als erster des Trios schaffte es Neuhaus, sein Tal langsam zu überwinden und sich nach einem schwierigen Jahr 2021 wieder zu steigern. Der 24-Jährige stand in der Rückrunde bislang in allen Spielen in der Startelf und zeigte zumindest vielversprechende Ansätze.
"Ich muss Flo Neuhaus ein Kompliment dafür machen, wie er mit der konstruktiven Kritik umgegangen ist", lobte ihn Adi Hütter vor dem Spiel gegen den FC Augsburg. "Ich habe ihm aufgezeigt, in welchen Punkten er sich noch verbessern kann. Er hat gezeigt, dass er den Kampf annehmen will. Er macht es auf der Sechs sehr gut."
Auch am Wochenende wird es im Kellerduell auf Neuhaus ankommen - Chris Kramer fällt nach seiner Corona-Infektion nämlich nach wie vor aus.
Ein weiterer Akteur, bei dem Hütter auf eine Trendwende hofft, ist Alassane Plea, der gegen die Arminia Gladbachs einzigen Treffer erzielte und seine knapp zehnwöchige Durststrecke beendete. Was neben seinem vierten Saisontor auch erfreulich war, war die Arbeitsrate des Franzosen.
"Plea trainiert seit Wochen sehr gut, ich habe bei ihm nie das Gefühl gehabt, dass er nicht ordentlich trainiert. Daraus ergeben sich dann die Leistungen im Spiel. In Bielefeld war er mit dem Ball sehr stark und hat viel für die Mannschaft gearbeitet", schwärmte Hütter von seinem Angreifer, von dem man natürlich nun weitere Tore erwartet.
Tore wären auch Marcus Thuram zu wünschen. Der pfeilschnelle Stürmer ist in dieser Saison noch ohne Erfolgserlebnis - das Wechseltheater und seine Verletzung vom vergangenen Sommer hängen dem Youngster merklich in den Kleidern. Im Fanlager kam ob Thurams schwacher Vorstellungen bereits gehörig Unmut auf, doch Hütter wollte seinen Akteur in Schutz nehmen.
"Er ist mit Herzblut dabei", versicherte der Österreicher und erklärte: "Thuram gibt auch im Training alles, um wieder zu seiner Form zu finden."
Sollte auch bei Tikus die Kurve nach oben zeigen, darf Gladbach sich womöglich doch auf eine ruhigere Rückrunde einstellen, als es die letzten Wochen vermuten ließen. Natürlich müssen die Akteure ihre Leistungen hierfür auch weiter bestätigen - denn eine Schwalbe macht bekanntlich noch keinen Sommer.