Kreativität oder Kampf: Die Borussia muss eine einheitliche Linie finden!

Adi Hütter auf der Suche nach dem Rezept
Adi Hütter auf der Suche nach dem Rezept / Frederic Scheidemann/Getty Images
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Nach nur vier Punkten aus den ersten fünf Saisonspielen steht die Borussia zunächst im Tabellenkeller. Für die nächsten beiden Partien muss dringend eine einheitliche Linie gefunden werden.


Nach dem unnötigen 0:1 in Augsburg findet sich die Borussia auf dem 16. Tabellenplatz der Bundesliga wieder. Dabei nur vier Punkte auf dem Konto zu haben, ist weniger erschreckend, als das bisherige Auftreten der Mannschaft - besonders auf fremden Platz.

Alle drei Auswärtsspiele wurden verloren und Gladbach konnte dabei insgesamt nur einen einzigen Treffer erzielen. Das Torverhältnis dieser drei Spiele: 1:7.

Besonders die Offensive der Borussia lahmt gewaltig, doch scheinen sich Spieler und Trainer noch nicht ganz einig zu sein, wo genau die Kernproblematik zu liegen scheint. Man sollte sich schleunigst auf einen Nenner einigen, denn mit dem BVB und Wolfsburg warten nun zwei echte Spitzenteams auf die Fohlen.

Kampf ist gefordert: Neuer Ansatz gegen Dortmund und Wolfsburg?

"Ich habe wenig Kreativität gesehen. Wir hatten keine Ideen, wie wir uns durch dieses Bollwerk hindurchspielen können", sagte Gladbachs Torhüter Yann Sommer nach der Partie in Augsburg (Quelle: kicker). Auch Lars Stindl verriet bei seinem Auftritt am Abend danach im ZDF-Sportstudio: "Im letzten Drittel waren wir wieder mal nicht zwingend genug. Wir hatten keine Ideen und keine tiefen Läufe, wir stellen uns insgesamt nicht clever an."

Dabei könnten diese beiden Aussagen auch auf die meisten anderen Spiele der laufenden Saison oder gar der abgelaufenen Rückrunde bezogen werden. Auch beim bislang einzigen Dreier in dieser Spielzeit gegen Bielefeld ließ man über weite Teile des Spiels ein griffiges Offensiv-Konzept vermissen.

Dass man es dann mittlerweile schon fast traditionell nicht versteht, wenigstens hinten die Null zu halten, führt eben zur bislang miserablen Punkte-Ausbeute.

"Kämpfen, weiter kämpfen und schauen, dass wir schnellstmöglich Ergebnisse liefern", ließ Gladbachs Trainer Adi Hütter auf der Pressekonferenz nach dem Spiel in Augsburg wissen.

Doch abgesehen davon, dass der Kampf eigentlich eine Grundvoraussetzung für jede Mannschaft sein sollte, scheint Hütter hier auf ein wesentliches Problem innerhalb der Mannschaft aufmerksam zu machen.

Florian Neuhaus
Florian Neuhaus steht derzeit neben sich / Sebastian Widmann/Getty Images

Exemplarisch sei hier Florian Neuhaus genannt, der aktuell völlig neben der Spur zu stehen scheint. Doch während seine spielerische Klasse aufgrund von mentalen Blockaden oder Verkrampfungen derzeit auf der Strecke bleibt, erkennt man auch kein kämpferisches Aufbäumen des 24-Jährigen.

Hängende Schultern nach ungenauen Pässen oder Ballverlusten sind bei ihm zu beobachten, energische Zweikampfführung oder lautes Pushen hingegen nicht.

Wie auch Sommer und Stindl, die von fehlenden Ideen sprachen, scheint die Mannschaft sich schon zu lange auf ihrer - durchaus vorhandenen - spielerischen Klasse auszuruhen. Doch momentan sind Grundtugenden gefragt, besonders im Hinblick auf die kommenden beiden Gegner.

Ein etwas defensiverer und weniger auf den eigenen Ballbesitz ausgerichtete Ansatz könnte dem Team helfen, sich auf die wesentlichen Aspekte zu fokussieren. Doch während der gemeine Anhänger der Borussia im Vorfeld der kommenden Partien schon von zwei hohen Niederlagen ausgeht, kann man sich mit Blick auf die Vergangenheit entspannen.

Denn gegen die Top-Teams versteht es die Mannschaft erstaunlicherweise, eine in der Bundesliga notwendige Aggressivität auf den Platz zu bringen - wie zuletzt auch im Heimspiel gegen den FC Bayern gezeigt. Demnach käme es nicht überraschend, wenn die Borussia gegen den BVB ein gutes Spiel abliefern und punkten wird.

Allerdings würde dies dann eher die Problematik innerhalb des Teams unterstreichen, als den ersten Schritt zur Lösung darzustellen.