Gladbach nach Sieglos-Start vor den Wochen der Wahrheit
Von Yannik Möller
Der bisherige Saisonstart ist für Borussia Mönchengladbach nicht nur glanzlos, sondern auch gänzlich sieglos verlaufen. Im Hinblick auf den Spielplan müssen nun die Erfolgserlebnisse kommen, um eine sehr unruhige Saison zu vermeiden.
Die ersten fünf Spieltage sind inzwischen absolviert. Borussia Mönchengladbach steht noch immer ohne einen Sieg da, hat drei Niederlagen verkraften und sich mit zwei Unentschieden zufriedengeben müssen. Mit lediglich zwei Pünktchen steht das Team von Gerardo Seoane auf dem 15. Tabellenplatz.
Noch, allerdings, herrscht bei der Borussia keine allzu große Unruhe vor. Immerhin gab es im Sommer einen sehr großen Umbruch, bei dem die Mannschaft viel Qualität und das Eingespieltsein verloren hat. Mit Seoane steht ein neuer Trainer mit neuen Ideen an der Seitenlinie. Dazu war das bisherige Programm, unter anderem mit Spielen gegen Bayer Leverkusen und den FC Bayern, auch nicht unbedingt hilfreich.
Deshalb bewahrt die Fohlenelf - und auch das Fan-Umfeld - noch die Ruhe. Damit das so bleibt, braucht es aber zeitnah die ersten Siege. Wer einen Blick auf die nächsten Spiele wirft, dem wird klar: Nun stehen für Mönchengladbach die Wochen der Wahrheit an.
Abstiegskampf oder Sprung ins Mittelfeld: Die nächsten Partien werden den Saisonverlauf von Gladbach mitbestimmen
Mit Gegnern wie dem VfL Bochum, dem zurzeit Tabellenletzten Mainz 05, einem ebenso sehr schwächelndem 1. FC Köln sowie dem Aufsteiger 1. FC Heidenheim, stehen Spiele auf dem Plan, aus denen eigentlich die volle Punktzahl erreicht werden müsste. Dafür ist die Mannschaft einerseits zu gut besetzt, während es die aktuelle Ausgangslage andererseits schon fast zwangsweise vorgibt.
Der Effzeh und die Nullfünfer stehen momentan sogar noch hinter der Seoane-Mannschaft, während Bochum nur einen Punkt und Heidenheim zwei Punkte mehr hat.
Vier Partien, die vermutlich darüber entscheiden werden, wie der weitere Saisonverlauf für die Borussia aussehen wird. Werden mindestens drei dieser vier Spiele gewonnen, wird man höchstwahrscheinlich ins (obere) Mittelfeld vorstoßen können. Der Saisonstart wäre abgehakt, die ersten Erfolgserlebnisse wären eingefahren und die weitere Entwicklung angestoßen. Damit könnte befreiter und mit viel weniger Druck aufgespielt werden. Kurzum: Es wäre ein sehr wichtiger Schritt hin zu einer möglichst geräuscharmen Saison - und das ist das Ziel.
Tut sich Gladbach aber weiterhin schwer, endlich den ersten Sieg einzufahren, wird die bis dato nur lauernde Unruhe zu einem Problem. Denn bei allem Verständnis für die Schwierigkeiten, welche die Mannschaft seit und durch den Sommer begleiten: Diese Herausforderungen müssen gemeistert werden.
Werden sie nicht gemeistert, droht ein sehr unruhiges und gefährliches Versauern im Abstiegskampf. Immerhin würden die direkten Tabellennachbarn mit Punkten gestärkt werden, mit denen man eigentlich selbst ins gesicherte Mittelfeld vorstoßen würde. Somit wären vergebene Punkte nicht nur verloren, sie würden der derzeitigen Tabellen-Konkurrenz sogar noch helfen.
Deshalb stehen nun diese Wochen der Wahrheit an. Sie werden bestimmen, wie Gladbach durch diese Saison gehen wird. Entweder die weiteren Spiele können mit einem vernünftigen Polster und wenig Druck angegangen werden, oder hinter jedem weiteren Spieltag steckt der absolute Zugzwang, der ein befreites Aufspielen nahezu unmöglich macht.
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