Gladbach: Leichter Fortschritt mit altbekannten Problemen

Denis Zakaria (r.) ärgert sich nach einer vergebenen Torchance.
Denis Zakaria (r.) ärgert sich nach einer vergebenen Torchance. / INA FASSBENDER/Getty Images
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Borussia Mönchengladbach ist gegen Borussia Dortmund aus dem DFB-Pokal ausgeschieden, Grund war beim Gegentor ein altbekanntes Problem. Trotzdem war die Leistung kämpferisch wie spielerisch ein Schritt nach vorne.

Das war es dann mal wieder mit dem Traum von Berlin. Die Chance auf "etwas Blechernes" war für Borussia Mönchengladbach ziemlich groß, sofern man denn Borussia Dortmund im Viertelfinale ausgeschaltet hätte. Hat man aber nicht, 0:1 hieß es am Ende. Ein ärgerliches Ergebnis, denn das Spiel der Mannschaft war in Teilen in Ordnung und vor allem ein Fortschritt zu den vergangenen Wochen.

Denn zuletzt fielen die Gladbacher vor allem offensiv nur durch Ideenlosigkeit und erschreckende Harmlosigkeit auf. Nicht einmal gegen Abstiegskandidaten wie Köln oder Mainz konnte sich die Mannschaft wirklich Torchancen erspielen, gegen Leipzig stand sie nur hinten drin.

Im DFB-Pokal gegen den BVB dagegen zeigte sich die Mannschaft verbessert. Aus einer guten und stabilen Defensive heraus zeigte die Elf von Noch-Trainer Marco Rose wieder ein gutes, schnelles Passspiel, mit dem es zügig und zielstrebig in die Spitze ging. Pässe in die Tiefe wurden gespielt, wodurch immer wieder gute Möglichkeiten entstanden. Leider fehlte oft der letzte Pass oder schlicht ein wenig Glück, sodass unter dem Strich wieder einmal zu wenig dabei herauskam. Zumindest war es aber ein Schritt in die richtige Richtung.

Besonders auffällig war Ramy Bensebaini, der ein fantastisches Spiel machte und wieder die Form zu haben scheint, mit der er schon vor seiner Corona-Erkrankung einer der besten Gladbacher Spieler war. Sein strammer Schuss hätte auch beinahe die Führung herbeigeführt, doch Marwin Hitz war zur Stelle. Trotzdem war es schön zu sehen, dass der Algerier wieder defensiv kompromisslos und stark war und gleichzeitig mit seiner Dynamik im Offensivspiel glänzen konnte. Sein No-Look-Pass auf Alassane Plea war schlicht traumhaft.

Ramy Bensebaini
Ramy Bensebaini. / Lars Baron/Getty Images

Was dann am Ende für die Pleite sorgte, war neben der fehlenden Durchschlagskraft im Angriff ein altbekanntes Problem: Gladbach ließ sich nach einem eigenen Eckstoß beim Stand von 0:0 auskontern und kassierte so das letztlich entscheidende Gegentor. Probleme in diesem Bereich, also unnötig einfache Gegentore durch zum Beispiel schlechte Konter-Absicherung, ziehen sich bereits durch die gesamte Saison.

Was heißt das also unter dem Strich? Gladbach ist aus dem Pokal ausgeschieden und für die Fans fühlt es sich derzeit so an, als wäre damit auch die letzte Chance, diese Saison noch zu retten, dahin. Doch die Leistung der Mannschaft war besser als zuletzt, kämpferisch wie spielerisch. Das macht Mut für die kommenden Aufgaben in der Bundesliga und Hoffnung, dass es noch etwas werden kann mit der Qualifikation für Europa.