Gladbachs Horrorbilanz in Freiburg: Hoffentlich nie wieder Schwarzwald-Stadion!

Das Scharzwald-Stadion war für Gladbach in den letzten Jahren kein guter Ort
Das Scharzwald-Stadion war für Gladbach in den letzten Jahren kein guter Ort / Pool/Getty Images
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Borussia Mönchengladbach hat am vergangenen Freitag wieder einmal beim SC Freiburg verloren. Es war die nächste bittere Pleite in einer Reihe von gruseligen Gastspielen im Breisgau. Doch vielleicht ist der Spuk bald vorbei.

Am 4. September 1993 kam es zum allerersten Auftritt der Gladbacher Borussia beim Bundesliga-Neuling SC Freiburg. Schon nach einer Viertelstunde flog Christian Hochstätter vom Platz und Freiburg führte nach 55 Minuten 2:0. Maximilian Heidenreich musste dann auf Seiten des SC ebenfalls vorzeitig duschen und so gelang immerhin noch ein 3:3, doch die Fohlen hatten sofort einen Geschmack dafür bekommen, wie beschwerlich die Zukunft im Schwarzwald-Stadion (damals natürlich noch Dreisamstadion) werden würde.

Nach zwei weiteren Unentschieden gab es an einem Freitagabend im Oktober 1996 die erste Pleite für die Borussen im Breisgau - und im Nachhinein hätte sie typischer nicht sein können: Freiburg war zu diesem Zeitpunkt Tabellenletzter und musste zudem ab der 21. Minute in Unterzahl agieren, doch Gladbach konnte dies nicht ausnutzen: "Die taktischen Vorgaben wurden nicht umgesetzt. Die Borussia kam nur in Fluss, wenn Effenberg das Tempo anzog. Aber auch er nahm sich seine Pausen", schrieb der kicker damals. Freiburg dagegen "präsentierte sich nun äußerst diszipliniert, lauf- und zweikampfstark sowie weiterhin vorsichtig auf Angriff orientiert". Bezeichnend. Martin Spanring traf in der 65. Minute und Freiburg gewann mit 1:0.

Stefan Effenberg konnte im Gladbacher Trikot nie in Freiburg gewinnen - wie so viele
Stefan Effenberg konnte im Gladbacher Trikot nie in Freiburg gewinnen - wie so viele / Clive Brunskill/Getty Images

Im März 2002 geschah dann historisches: Die Borussia fuhr ihren allerersten Sieg in Freiburg ein - und den letzten bis heute, zumindest in der 1. Bundesliga. Arie van Lent köpfte den damaligen Aufsteiger in der Schlussphase zum Sieg, für Gladbach waren es ganz wichtige Punkte und die Vorentscheidung in Sachen Klassenerhalt, Freiburg musste am Ende runter.

Im August 2003 war der SC wieder da und hatte die Elf vom Niederrhein bereits am vierten Spieltag zu Gast. Mit einem 4:1 gelang die Revanche. Auch danach behielten die Freiburger zumeist die Oberhand, selbst nachdem sich die Gladbacher vom Abstiegskandidaten zum Europapokal-Anwärter entwickelt hatten. Im März 2013 schoss Max Kruse seinen zukünftigen Arbeitgeber mit einem Doppelpack ab und hatte so seinen Anteil daran, dass er in der kommenden Saison nicht in der Europa League antreten durfte. Ein Jahr später kehrte Kruse im Dress der Fohlen zurück, sah beim Stand von 1:1 in der 69. Minute Gelb-Rot und am Ende gewannen wie üblich die Hausherren, 4:2.

Max Kruse kannte im Freiburger Trikot keine Gnade mit seinem neuen Klub
Max Kruse kannte im Freiburger Trikot keine Gnade mit seinem neuen Klub / THOMAS KIENZLE/Getty Images

Im Dezember 2017 begann dann die Zeit von Nils Petersen: Per Foulelfmeter schoss er Freiburg zum 1:0-Heimsieg, zehn Monate später läutete er ebenso den nächsten 3:1-Erfolg ein. Und dann war da ganz kürzlich der 5. Juni 2020, als Petersen den SC mit seinem ersten Ballkontakt per Kopf zum Dreier verhalf. Dabei hatten die Gladbacher bis zu diesem Zeitpunkt ein gutes Auswärtsspiel gemacht - einzig das Tor fehlte. Spiele im Schwarzwald-Stadion scheinen verflucht zu sein.

Neues Stadion, neues Glück?

Doch es gibt ein wenig Hoffnung, zumindest kann man sich als Borussia-Fan mit allem, was man hat, an diesen Gedanken klammern: Der SC Freiburg baut ein neues Stadion! Schon bald ist es fertig, nur wann genau ist noch unklar. Die geplant Eröffnung zum Saisonstart 2020/21 wurde bereits verschoben, vielleicht dauert es sogar noch, bis wieder Fans im Stadion zugelassen sind. Vielleicht meint es die DFL zur neuen Spielzeit ja gut mit den Gladbachern und lässt sie erst wieder spät in der Rückrunde in Freiburg antreten und der Bau ist bis dahin fertiggestellt. Denn dann heißt es: Neues Stadion, neues Glück. Träumen ist erlaubt.