Gladbach hadert, Mainz auch: Die Stimmen zum Freitagabendspiel
- Gladbach und Mainz trennen sich 2:2
- Gladbacher Last-Minute-Ausgleich
- Beide Teams hadern mit dem Ergebnis
Von Daniel Holfelder
Borussia Mönchengladbach und Mainz 05 haben sich im Freitagabendspiel 2:2 getrennt. Beide Seiten waren sich einig, dass das Unentschieden ein gerechtes Ergebnis war, ärgerten sich aber gleichzeitig darüber, dass es nicht für die drei Punkte gereicht hat. Hier die Stimmen zum Spiel, via borussia.de, Gladbach Live, mainz05.de & DAZN:
Die Stimmen von Borussia Mönchengladbach
Trainer Gerardo Seoane: "Unentschieden absolut verdient"
"Wir sind gut in das Spiel gestartet und hatten den Gegner weitgehend im Griff. Wir haben viele gute Situationen und Torchancen kreiert, bei denen die Klarheit und Entschlossenheit zum Teil gefehlt hat. Wenn du gegen Mainz so viel produzierst, hast du offensiv eigentlich vieles richtig gemacht, aber trotzdem musst du es schaffen, das Spiel dann auch auf deine Seite zu ziehen. Nach dem Wechsel haben wir etwas den Faden verloren, sind nachlässiger in den Zweikämpfen geworden und haben dem Gegner dadurch Chancen ermöglicht. In den letzten 20 Minuten haben wir nochmal alles reingeworfen und wieder einige Situationen kreiert. Das Unentschieden war unter dem Strich absolut verdient."
Florian Neuhaus: "Knackpunkt war der schnelle Ausgleich"
"Leider konnten wir unsere vielen guten Chancen nicht nutzen, aber am Ende ist der Punkt für beide Seiten zufriedenstellend. Der Knackpunkt war der schnelle Ausgleich. Wir hätten gerne länger geführt und auf das zweite Tor gespielt, das ist uns leider nicht gelungen. Ich bin zwar froh über mein erstes Kopfballtor, aber ich hätte lieber die drei Punkte mitgenommen. Trotzdem hat vor allem in der ersten Halbzeit vieles funktioniert, was wir uns vorgenommen haben. Aufgrund der zweiten Hälfte müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein. Als nächstes wartet das Derby auf uns, was wir unbedingt gewinnen wollen."
Joe Scally: "Sehr froh, dass ich meiner Mannschaft geholfen habe"
"Es war kein leichtes Spiel für uns heute. In der ersten Halbzeit haben wir eine gute Partie abgeliefert, aber im zweiten Durchgang kam Mainz mit viel Tempo aus der Pause und hat es uns richtig schwer gemacht. Natürlich wollten wir gewinnen, aber am Ende ist es wichtig, dass wir den Punkt mitnehmen konnten. Ich bin sehr froh, dass ich mit meinem ersten Saisontor den Treffer zum 2:2 erzielen konnte und meiner Mannschaft damit geholfen habe."
Nico Elvedi: "Natürlich ärgern wir uns"
"Natürlich ärgern wir uns, denn wir hätten uns die drei Punkte gewünscht. Trotzdem sind wir auf einem guten Weg. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, viele Chancen kreiert und verdient das 1:0 gemacht. Kurz darauf haben die Mainzer ein bisschen aus dem Nichts das 1:1 erzielt und sind dadurch zurück ins Spiel gekommen. In der zweiten Halbzeit hatten sie zwar gute Chancen, aber wir standen trotzdem noch recht gut und kompakt. Der Anfang der Saison war holprig, aber so langsam haben wir uns auf dem Platz eingespielt und es funktioniert immer mehr. Jetzt kommt als nächstes das Derby. Das ist ein wichtiges Spiel, indem wir unbedingt dreifach punkten möchten."
Stimmen Mainz 05
Trainer Bo Svensson: "Gladbach in der ersten Halbzeit deutlich besser"
"Es war ein intensives Spiel, in dem Gladbach in der ersten Halbzeit deutlich besser war. Wir hatten Probleme, Zugriff zu bekommen, waren nicht aggressiv bei den Flanken, verteidigen es in der Mitte nicht gut und kassieren verdient das 0:1. Mit dem Wahnsinns-Schuss zum Ausgleich und dem Unentschieden zur Pause waren wir richtig gut bedient. In der zweiten Halbzeit waren wir dann deutlich besser, hatten ein paar gute Chancen, besseren Zugriff und haben bis zum 2:1 wenig zugelassen. Danach waren wir wieder zu passiv. Da hatten wir einen Torwart, der uns im Spiel gehalten hat. Ich glaube nicht, dass wir uns beschweren können, dass es am Ende unentschieden ausgeht, auch wenn ein Sieg in unserer Situation natürlich wichtig gewesen wäre, auch wenn es nicht verdient gewesen wäre."
Sportdirektor Martin Schmidt: "Es ist hart"
"Es war am Schluss schade, wie schon gegen Frankfurt. Wenn man das gesamte Spiel einordnet, ist das 2:2 nicht unverdient und beide können damit leben. Trotzdem ist es hart, wenn du drei, vier Minuten vor Schluss das Gegentor bekommst, denn dieser Dreier hätte uns unheimlich gutgetan. Vor allem nach diesem Spiel, das schwer gestartet hat. Das wunderschöne Tor von Brajan Gruda hat uns lebendig gemacht, von da haben wir das Spiel ausgleichen können. In die zweite Halbzeit sind wir sehr gut gestartet, haben das Spiel sogar kontrolliert und in die gegnerische Hälfte verfrachten können. Nach der Führung durch Aymen Barkok hat es hintenraus nicht ganz gereicht, obwohl Robin Zentner einige unglaubliche Paraden an den Tag gelegt hat."
Stefan Bell: "Unentschieden geht in Ordnung"
"Natürlich ist es nach dem späten Ausgleich erstmal bitter. Wenn man aber ehrlich ist und die Chancen allgemein sieht, geht das Unentschieden in Ordnung. Ich fand es sehr gut, wie wir nach dem Rückstand zurückgekommen sind und direkt den Ausgleich gemacht haben. Danach waren wir dann besser drin. Es war ein offenes Spiel, in dem wir mutig Fußball gespielt und uns teilweise gut durch das Pressing von Gladbach durchgespielt haben. Auch mit Ball strahlen wir ein gewisses Selbstvertrauen aus."
Brajan Gruda: "Einfach geschossen, er ging perfekt rein"
"Im Abschluss-Training haben wir das geübt, da ist es aber immer schiefgegangen. Ich habe entweder den Ball nicht richtig getroffen oder er ist nicht Richtung Tor gegangen. Im Spiel hat es dann auf einmal geklappt - ich hab nicht viel nachgedacht, einfach geschossen und er ging perfekt rein. In diesem Moment wusste ich gar nicht, wohin mit meinen Emotionen. Mir sind sogar ein paar Freudentränen gekommen - es war unbeschreiblich. Nach dem Tor haben wir mehr Herz bekommen - mit den Torchancen in Halbzeit zwei wären sogar drei Punkte dringewesen heute."
Aymen Barkok: "Im Großen und Ganzen kein schlechtes Spiel gemacht"
"Wir haben im Großen und Ganzen kein schlechtes Spiel gemacht, sind dann in der zweiten Hälfte nochmal zurückgekommen und haben da mutig agiert. In der ersten Halbzeit hatten wir noch Probleme mit Gladbach. Es ist eine technisch und spielerisch starke Mannschaft. Aber dann haben wir es besser in den Griff bekommen, standen kompakter und haben unsere Konter genutzt."
Robin Zentner: "Natürlich ist der späte Ausgleich frustrierend"
"Natürlich ist der späte Ausgleich frustrierend. Mit dem Führungstreffer in der zweiten Halbzeit hatten wir die Chance, das Spiel zu gewinnen. Doch insgesamt haben wir vor allem in den ersten 45 Minuten zu viel zugelassen und uns das nicht verdient. Wir müssen uns von Spiel für Spiel aus dieser schwierigen Situation befreien."