Gittens trumpft als Einwechselspieler auf: Ein Zwiespalt für den BVB-Youngster

Der BVB kann sich auf Jamie Gittens insbesondere als Einwechselspieler verlassen. Was für Nuri Sahin als Trainer ein Vorteil ist, kann sich für den jungen Offensivspieler aber auch zum Nachteil entwickeln.
Jamie Gittens
Jamie Gittens / Stuart Franklin/GettyImages
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Auch wenn Borussia Dortmund die größeren Spielanteile hatte, so gestaltete sich das Auswärtsspiel bei Club Brügge am Mittwochabend doch ziemlich ausgeglichen. Deshalb war es auch ein mehr oder minder leistungsgerechtes 0:0-Unentschieden, das die Belgier zumindest bis zum Anbruch der letzten Viertelstunde halten konnten.

Dann jedoch folgte der Auftritt von Jamie Gittens, der ein paar Minuten zuvor eingewechselt worden war. Gittens erzielte in der 76. Minute die 1:0-Führung für die Dortmunder, ehe er zehn Minuten später erneut treffen konnte. Damit steuerte er nach seiner Einwechslung einen Doppelpack zum 3:0-Sieg in der Champions League bei. Schon zum Auftakt in der Bundesliga, beim 2:0-Sieg über Eintracht Frankfurt, war es genau das gleiche Erfolgsrezept.

In dieser noch jungen Saison lassen die Auftritte von Gittens einen Schluss zu: Der 20-jährige Brite ist für den BVB als Einwechselspieler deutlich wertvoller, als wenn er bereits aus der Startelf heraus aufspielt.

Was für Schwarz-Gelb und auch Nuri Sahin ein Vorteil sein kann, bedeutet für Gittens natürlich eher einen Nachteil. Für einen Trainer ist ein einflussreicher Einwechselspieler, der mit seinem Tempo und seinen Dribblings die bereits etwas ermüdeten Abwehrspieler attackieren kann, eine gern gesehene Waffe. Es gibt tatsächlich so etwas wie einen 'guten Einwechselspieler', der vor allem in solchen Situationen sein Potenzial entfalten kann. Die Kehrseite dieses Attributs liegt auf der Hand: Ein Einwechselspieler sitzt zunächst auf der Bank und sammelt vergleichsweise wenige Minuten.

Zumindest vorerst dürfte Gittens vor allem als eben diese Waffe angesehen werden. Sahin kann ihn regelmäßig innerhalb des letzten Spieldrittels einwechseln. Natürlich ist es aber die Ambition des Offensivspielers, diese einflussreichen Leistungen auch aus der Startelf heraus abzurufen. Das dürfte also eines der Ziele in seiner Entwicklung sein, die der Youngster noch angehen muss. Bis dahin wird er sich wohl noch das ein oder andere Mal auf der Bank wiederfinden, wenngleich er einen Einsatz aus der ersten Elf durch zuvor wichtige Treffer verdient gehabt hätte. Diese Chancen wird er natürlich auch kriegen. Dann muss er sie nutzen, um nicht mehr nur als Einwechselspieler angesehen zu werden.


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