Ghanas Nationalcoach nimmt Kontakt zu Stephan Ambrosius auf
Von Guido Müller
Bei der letzten Länderspielpause Anfang September musste HSV-Coach Daniel Thioune lediglich auf Klaus Gjasula verzichten, der mit der albanischen Nationalmannschaft im Einsatz war. Doch bald könnte ein weiterer HSV-Spieler aus dem Profi-Kader dem Ruf seines Nationaltrainers folgen.
Ghanas Nationalcoach Akkonor kontaktiert Ambrosius
Denn Stephan Ambrosius (21) steht offenbar ganz oben auf dem Zettel von Ghanas Nationaltrainer Charles Akkonor. Akkonor, der während seiner aktiven Zeit unter anderem für Fortuna Köln, den VfL Wolfsburg und die SpVgg Unterhaching seine Stiefel schnürte, war zuletzt auf Scouting-Tour durch Europa, um Spieler unter die Lupe zu nehmen, die für die Black Stars in Frage kommen. Dabei fielen ihm auch Stephan Ambrosius und dessen gute Leistungen während der Vorbereitung und dem Auftaktspiel gegen Fortuna Düsseldorf auf.
Dem Internetportal kickgh.com zufolge, soll der 46-jährige Nationalcoach auch schon Kontakt mit dem Umfeld des Spielers aufgenommen haben, um dessen Bereitschaft auszuloten, für das Land seiner Eltern aufzulaufen. Die Bild-Zeitung bestätigt diese Informationen in ihrer heutigen Online-Ausgabe.
Ambrosius wurde als Sohn ghanaischer Eltern in Hamburg-Wilhelmsburg geboren. Seine ersten Schritte in der Jugend machte der Verteidiger jedoch nicht im Volkspark, sondern beim Stadtrivalen FC St. Pauli. Mit 14 Jahren wechselte Ambrosius schließlich die Seiten und läuft seitdem mit der Raute auf der Brust auf.
Mehr als zwei Jahre zwischen erstem und zweitem Profi-Einsatz
Im März 2018, der Abstiegssaison des HSV, ließ ihn der damalige Trainer Christian Titz beim 1:1 in Stuttgart zum ersten Mal Profi-Luft schnuppern. Der im Mai desselben Jahres besiegelte Abstieg sorgte jedoch erstmal für Unruhe im Klub - und Ambrosius "verschwand" wieder für eine Zeit in der Regionalliga-Mannschaft der Rothosen. In der ersten Spielzeit im Unterhaus (2018/19) kam Ambrosius auf keine weiteren Einsätze bei den Profis. Erst am letzten Spieltag der vergangenen Spielzeit, beim kläglichen 1:5 gegen den SV Sandhausen, durfte Ambrosius wieder für eine Halbzeit ran.
Nach einem neuerlichen Trainerwechsel zu Beginn der aktuellen Spielzeit scheint Ambrosius nun in Daniel Thioune einen absoluten Fürsprecher gefunden zu haben. Schon während der gesamten Vorbereitungsphase schenkte Thioune Ambrosius sein Vertrauen. Bei der 1:4-Pokalschlappe in Dresden war der Youngster verletzungsbedingt verhindert. Mit Ambrosius (und Neuzugang Heyer) klappte es im ersten Punktspiel der Saison gegen Fortuna Düsseldorf (2:1) wesentlich besser. Was auch Charles Akkonor beobachtet haben dürfte.