Gerichtsstreit zwischen HSV und Mutzel geht in die nächste Runde
Von Yannik Möller
Die fristlose Kündigung seitens des Hamburger SV gegenüber Michael Mutzel wird weiter vor Gericht behandelt. Die beiden Parteien sollen sich im Optimalfall über eine Entschädigung einig werden. Ein Gütetermin am Dienstag ist allerdings gescheitert.
Die Hamburger wollten sich unbedingt von Michael Mutzel trennen - und haben das auch getan. Das Problem: Der ehemalige Sportdirektor hatte einen noch laufenden Vertrag, den der Klub fristlos gekündigt hat.
Weil Mutzel die Rechtmäßigkeit dieses Schrittes anzweifelte, ging der Streit vor Gericht. Am heutigen Dienstagmittag kommt es vor dem Arbeitsgericht Hamburg zur nächsten Runde.
Die Sitzung ist als sogenannter Gütetermin angesetzt (via Bild), weil erwartet wird, dass sich die beiden Parteien in finanzieller Hinsicht bezüglich einer Entschädigung einig werden. Was aber viel eher Hoffnung als Erwartung sein dürfte. Immerhin lagen Mutzel und der HSV beim letzten Mal noch deutlich auseinander: Während er zweieinhalb Jahresgehälter inklusive weiterer Boni forderte, bot der Zweitligist lediglich ein halbes Jahresgehalt.
Sollte der 42-Jährige von seiner Forderung nicht spürbar abrücken, ist eine Einigung weiterhin entfernt. Schließlich ist der HSV weder willens noch in der Lage, derartige Summen abzudrücken.
Die bevorzugte Taktik des Vereins: Statt einer so großen Einmal-Zahlung, wird lieber das Monatsgehalt von etwa 28.000 Euro weiterhin überwiesen. Früher oder später, so die optimistische Herangehensweise, erhält Mutzel ein neues Jobangebot. Dann müsste er selbst aus dem Vertrag aussteigen und der Klub wäre günstiger davongekommen, als mit einer Abfindung.
Allerdings ist nicht vorherzusehen, ob diese Rechnung in der Form auch aufgehen wird. Wird weiter keine Einigung gefunden, kommt es zum Hauptverfahren. Außerdem wird das Gericht weiter prüfen, ob die fristlose Kündigung an sich rechtens war.
Update: Gütetermin zwischen HSV und Mutzel gescheitert
Es musste schon befürchtet werden: Laut Bild ist der Gütetermin zwischen dem HSV und Mutzel gescheitert. Demnach habe der Klub dem ehemaligen Sportdirektor eine Abfindung in Höhe von 100.000 Euro über das Vertragsende (30.6.2023) hinaus geboten, Mutzel aber 400.000 Euro gefordert. Das nächste Treffen vor Gericht könnte nun im Januar 2023 stattfinden.