Gericht verhängt Haftstrafen nach rassistischen Beleidigungen gegen Vinicius Junior
- Real-Star wurde im Mai 2023 in Valencia rassistisch beleidigt
- Drei Angeklagte zu Haftstrafen verurteilt
- Täter veröffentlichen Entschuldigungsschreiben
Von Simon Zimmermann
Vinicius Junior wurde in Spanien immer wieder Opfer von Rassismus. Nun hat ein spanisches Gericht hart gegen die rassistischen Anfeindungen gegen den Brasilianer durchgegriffen. Wie Real Madrid in einem Statement am Montagnachmittag mitteilte, wurden drei Fans wegen rassistischen Beleidigungen gegen den 23-Jährigen zu einer achtmonatigen Haftstrafe verurteilt. Hinzu kommt eine zweijährige Verbannung aus allen Fußballstadien. Und auch die Kosten des Verfahrens müssen die verurteilten Täter tragen.
Die Königlichen feiern das Urteil als eines der ersten dieser Art im Kampf gegen Rassismus. Real betont im Statement zudem, dass die Täter große Reue zeigten und einen Entschuldigungsschreiben veröffentlich haben, das "an unseren Spieler Vinicius Junior, an den Real Madrid C.F. und an alle anderen gerichtet ist, die sich durch ihr Verhalten beleidigt und erniedrigt fühlten. Die drei Angeklagten zeigten sich nicht nur reumütig, sondern forderten in ihrem Schreiben an die Fans auch, dass alle Formen von Rassismus und Intoleranz in Wettbewerben ausgerottet werden sollten."
Real Madrid war im Verfahren gemeinsam mit Vinicius Junior als Privatkläger aufgetreten. Auch La Liga und der spanische Fußballverband RFEF waren beteiligt. Am heutigen Montag fiel das Urteil im Gericht Nummer 10 in Valencia. Die rassistischen Vorfälle hatten sich im Liga-Duell am 21. Mai 2023 ereignet. Das Spiel musste damals für einige Minuten unterbrochen werden, Vinicius konnte einen der Täter identifizieren. Nach einer Anzeige der Liga konnten zwei weitere Täter durch interne Kameras identifiziert werden.
"Dieses Urteil ist eine gute Nachricht für den Kampf gegen Rassismus in Spanien, da es den Schaden, den Vinicius Jr. erlitten hat, wiedergutmacht und eine klare Botschaft an diejenigen sendet, die in ein Fußballstadion gehen, um zu beleidigen - dass La Liga sie aufspüren, anprangern und strafrechtliche Konsequenzen ziehen wird", erklärte La-Liga-Präsident Javier Tebas.
Ähnlich äußerte sich auch die Staatsanwältin Susana Gisbert: "Einerseits bin ich sicher, dass diese Leute so etwas nicht noch einmal tun werden, dass sie über die Bedeutung dieser Sache nachgedacht haben, aber es dient auch als Warnung an diejenigen, die es vielleicht tun könnten, damit mögliche Täter wissen, dass es nicht umsonst ist und damit mögliche Opfer wissen, dass sie von der Staatsanwaltschaft und den Gerichten geschützt werden."