Gerard Piqué ist nur die Spitze des Eisbergs: Barças Kaderumbruch muss skrupellos sein

Gerard Pique hat seinen Rücktritt angeboten
Gerard Pique hat seinen Rücktritt angeboten / Pool/Getty Images
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Die spanische Mundo Deportivo bezeichnete das gestrige Spiel passend als "Mutter aller Debakel", Trainer Quique Setién ist so gut wie weg. Auch Gerard Piqué, der als Abwehrchef acht Gegentore verantworten musste, bot am gestrigen Freitagabend seinen Rücktritt an. Doch die Probleme der Katalanen im Team sind weitreichender.

Sportdirektor Eric Abidal hat seit seinem Amtsantritt viele Anfeindungen abbekommen, der derzeitige Zustand des Kaders wird diese Angriffe nur noch vermehren. Sein Aus ist ebenfalls so gut wie besiegelt, weshalb man mit einem kompletten Kaderumbruch rechnen kann.

Die letzte kontroverse Personalie war der Spielertausch mit Juventus Turin. Der junge und vielversprechende Arthur wurde für Miralem Pjanic eingetauscht, um die Bücher zu verbessern. Zugleich fehlt aber den Katalanen des Geld, um Wunschspieler wie Lautaro Martinez zu verpflichten.

Deshalb wäre es keine schlechte Idee, den ein oder anderen schmerzhaften Verkauf zu tätigen. Wie lange will man noch auf Dembele setzen? Ist Sergio Busquets wirklich unverzichtbar? Solche Fragen muss die Führungsriege des Weltklubs so schnell es geht beantworten. Dass Gerard Piqué als Weltklasse-Innenverteidiger bereits ausgedient hat, ist hingegen eine Gewissheit.

Niemand wird dem FC Barcelona solch ein Vorgehen wie in der vergangenen Saison verzeihen, da man somit zugleich Lionel Messis letzte Jahre auf Top-Niveau verschleudert. Dass er bei ausbleibenden Reformen den Verein im Sommer 2021 verlassen will, verübelt ihm deshalb niemand.

Bartomeus Aus naht

Josep Maria Bartomeu ist der Hauptverantwortliche der derzeitigen Situation, trotzdem will er nicht zurücktreten. Stattdessen wird er in Kürze neue Präsidentschaftswahlen ausrufen, die für ihn ebenfalls das Aus bedeuten könnten. Es wäre der Beginn einer neuen Ära.

Wir werden mit Spannung beobachten, wie sich der Umbruch bei den Katalanen gestalten wird. Alle Verantwortlichen und Spieler sind sich unisono darüber einig, dass jetzt alles auf dem Prüfstand gesetzt werden muss. Jetzt muss jemand den Mut aufbringen, um die nötigen Veränderungen herbeizuführen.