Geplatzter DFL-Deal: Keller mit Kritik an Bundesliga-Klubs

Der geplatzte Investoren-Deal der DFL sorgte für viel Gesprächsstoff. Köln-Geschäftsführer Christian Keller hat nun auch die Bundesliga-Klubs kritisiert.
Christian Keller
Christian Keller / Max Ellerbrake - firo sportphoto/GettyImages
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Der geplatzte Investoren-Deal der DFL könnte für viele Vereine ein Nachspiel haben: Aufgrund der langen Spielunterbrechungen durch die Fanproteste müssen sich die meisten Bundesliga-Klubs auf hohe Strafen einstellen. So auch der 1. FC Köln, der ohnehin schon finanziell angeschlagen ist.

Von einer hohen Rechnung geht auch Kölns Geschäftsführer Sport Christian Keller aus. "Als Klub hat man im Kontext der Fanproteste nach jedem Spiel Aufforderungen erhalten, zu den Spielunterbrechungen Stellung zu nehmen", erklärte der 47-Jährige im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Keller wünscht sich dabei allerdings, dass der DFB bei den möglichen Strafen mindestens ein Auge zudrückt: "Wenn die DFB-Sportgerichtsbarkeit weitsichtig wäre, würde man nach der DFL-Entscheidung auch die potenziellen Strafgesuche einstellen und Ruhe einkehren lassen. Wir hatten eine Ausnahmesituation für den gesamten deutschen Profifußball, die nicht über den Strafzumessungsleitfaden abgedeckt ist."

Keller erklärt: So kann eine Weiterentwicklung der DFL gelingen

Der Verantwortliche der Geißböcke strebt zwar auch "eine Weiterentwicklung des DFL-Geschäftsmodells" an, hält den Rückzug der DFL dennoch für richtig: "Für diese Weiterentwicklung braucht es finanzwirtschaftliche Mittel, rund 600 Millionen Euro über fünf, sechs Jahre. Der Versuch, diese Mittel über Pri­vate Equity zu besorgen, hat verkannt, dass die kulturelle Passfähigkeit eines solchen Unternehmens zur deutschen Fußballkultur kaum gegeben ist. Das haben die vergangenen Monate deutlich gezeigt."

Ein solcher Deal funktioniere "nur über eine gute Kommunikation", in der die DFL "die Basis, also Fans und Mitglieder, bei elementaren Themen" mitnehmen müsse. Andernfalls, das zeigten auch die vergangenen Wochen, "wird die Nummer floppen".

In Sachen Kommunikation nimmt Keller aber vor allen Dingen die Bundesliga-Klubs in die Pflicht. "Die befürwortenden Klubs am jeweiligen Standort hätten ihre Basis vor Zustimmung besser vorbereiten müssen. Man hätte genauer erklären müssen, warum man den angestrebten Private-Equity-Einstieg für richtig hält", kritisiert der Geschäftsführer.


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