Geht der Füllkrug-Kopfball nach hinten los? Darum muss Deutschland auf Frankreich hoffen

Hat Niclas Füllkrug dem DFB-Team einen Bärendienst erwiesen? Der Treffer des Dortmund-Torjägers hat offenbar alles nur komplizierter gemacht. Nun müssen die Deutschen am Dienstagabend sogar auf Frankreich hoffen.
Das Tor von Niclas Füllkrug beeinflusst das weitere Turnier-Geschehen enorm.
Das Tor von Niclas Füllkrug beeinflusst das weitere Turnier-Geschehen enorm. / Kevin Voigt/GettyImages
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Über 90 Minuten mussten sich die Deutschland-Fans gedulden, ehe Niclas Füllkrug mit seinem Last-Minute-Treffer für großen Jubel sorgte. Was der 31-Jährige mit diesem Treffer aber angerichtet haben könnte, dürfte zu diesem Zeitpunkt den wenigsten bewusst gewesen sein.

Tatsächlich sieht vieles danach aus, als habe der Dortmund-Star Deutschland genau auf die Seite des Turnierbaums gebracht, der absolut nicht erstrebenswert ist. Selbst wenn das bislang ohnehin nicht überzeugende England im Falle eines Gruppensiegs erst im Finale auf Deutschland treffen kann, verspricht der Weg für das DFB-Team äußerst steinig zu werden. Dies liegt insbesondere an Spanien. Das bislang überzeugendste Team der EM wartet sehr wahrscheinlich im Viertelfinale auf Deutschland.

Deutschland droht Frankreich oder Portugal im Halbfinale

Im Halbfinale würde dann schon der nächste Kracher drohen. Dieser könnte Portugal lauten. CR7 und Co. haben die Gruppe F bereits für sich entschieden und befinden sich damit ebenfalls auf der Deutschland-Seite des Turnierbaums.

Auf dieser Seite befindet sich aktuell auch EM-Top-Favorit Frankreich. Les Bleus belegt in Gruppe C angesichts der weniger erzielten Tore im Vergleich zur Niederlande aktuell nur Rang zwei. Deutschland, Spanien, Portugal und Frankreich auf der gleichen Turnierbaum-Seite? Klingt nach einer ziemlich unausgewogenen Sache. Demnach gilt es aus DFB-Sicht, am Dienstagabend darauf zu hoffen, dass die Franzosen gegen Polen ein besseres Resultat erzielen als die Holländer gegen Österreich und auf die andere Seite rutschen. Bereits ein 2:0-Erfolg würde Frankreich für Platz eins reichen, sollte die Niederlande maximal mit einem Tor Vorsprung gewinnen.

Tatsächlich könnte es aber sogar noch wilder kommen. Geheimfavorit Belgien belegt schließlich in Gruppe E aktuell ebenfalls Rang zwei. Damit wären auch die Roten Teufel auf der tödlichen Turnierbaum-Seite gefangen.

Leichtes Spiel für England oder Italien?

Ändern die letzten Gruppenspiele nichts mehr am Resultat, müssen sich tatsächlich Deutschland, Spanien, Frankreich, Portugal und Belgien um den Finalplatz streiten. Auf der anderen Seite würden sich von den großen Nationen wohl neben der durchaus ernstzunehmenden Elftal nur die bislang so schlappen Italiener und Engländer befinden, die allerdings im Viertelfinale aufeinandertreffen könnten. "Niclas Füllkrug, was hast du uns da angetan", möchte man rufen. Es sieht ganz danach aus, als hätte der deutsche Stürmer nicht das DFB-Team, sondern die Schweiz auf die richtige Seite des Turnierbaums geköpft.

Wie gut aber, dass der Fußball erstens nicht vorhersehbar ist und zweitens auch die emotionale Komponente mitentscheidend ist. Für das Sebstvertrauen des Teams und der Euphorie im Lande war der späte Treffer definitiv ein Segen. Darum sagen wir letztlich doch: "Danke, Fülle!"


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