Gegen die Abstiegsangst: Schalke-Fans planen Videobotschaft für die Mannschaft
Von Yannik Möller

Mit der 0:2-Niederlage gegen den VfL Wolfsburg ist die Abstiegs-Angst auf Schalke, besonders in den Reihen der Fans, erneut gewachsen. Um der Mannschaft den Rückhalt zu zeigen und zu geben, den es in der Coronakrise nicht geben kann, obwohl er derzeit so wichtig wäre, ist nun eine große Video-Botschaft geplant - aus den Fan-Reihen, unterstützt vom Social-Media-Team des Klubs.
Es war ein erneut ernüchternder Auftritt, den der FC Schalke 04 am Samstagnachmittag gegen den VfL Wolfsburg gezeigt hat. Das Spiel war nach 24 Minuten bereits entschieden, aufgrund der schlechten Leistung in der ersten Halbzeit und ganz speziell in den ersten 30 Minuten reichte eine frühe und sehr verdiente 2:0-Führung aus Sicht der Wölfe.
Schlussendlich brachte auch das versuchte Aufbäumen in Halbzeit zwei seitens Königsblau nichts mehr: Ob es frustrierender oder doch etwas hoffnungsvoller ist, dass sich das Team nach dem doppelten Rückschlag nochmal halbwegs zusammenreißen konnte - und dennoch ohne Tor blieb -, ist eine der großen Fragen nach dem Spiel. Eines ist klar: Die Angst vor dem Abstieg ist erneut gewachsen. Aus diesem Grund wollen die Fans nun helfen, wo derzeit zu helfen ist: Beim Vermitteln des Rückhalts, dass es nur gemeinsam geht.
Schalke-Fans planen Videobotschaft: Gemeinsam gegen die Abstiegs-Angst?
Nachdem in den sozialen Medien die ersten Reaktionen, Wahrnehmungen und Meinungen zum Spiel diskutiert worden waren, kam einigen S04-Anhängern bei Twitter die Idee, gemeinsam eine möglichst große Videobotschaft zu erstellen und diese der Mannschaft zukommen zu lassen. Der geplante Tenor: Klar positive Botschaften, mit denen man zeigen möchte, dass man das Team in dieser doppelt schwierigen Zeit unterstützt.
Wer die Idee grundsätzlich ins Leben gerufen hat, ist zwar schwer nachzuvollziehen, am Ende ist es aber umso wichtiger, wer sie mittragen möchte. Die beiden Twitter-Nutzer Funkyhunter und Maaj1904 haben sich dazu bereiterklärt, die eingesendeten Clips, die nach Möglichkeit nicht mehr als zehn Sekunden umfassen sollen, zum geplanten Video zusammenzuschneiden. Damit das Projekt eine möglichst große Reichweite erfährt, hat sich auch der FIFA-YouTuber 'GamerBrother' (wenig überraschend ebenfalls Schalke-Fan) angemeldet.
@maaj1904YT und ich, würden uns dazu bereit erklären, das Video zu schneiden.
— Funkyhunter (@FUNKYHUNT3R) November 21, 2020
Wer mitmachen will:
- kurzen Clip mit einer positiven Botschaft im Schalke Trikot.
- Aufs Wappen zeigen danach ( für ein geiles Ende )
Euren kurzen Clip könnt ihr hierhin senden: funkyhunt3r@gmail.com
Wir stehen in der Scheisse. So richtig.
— Fabi Serdar (@Kukoranyi) November 21, 2020
Aber wir kommen da nur ZUSAMMEN wieder raus. EINE MANNSCHAFT, EIN TEAM, EINE LEIDENSCHAFT, EIN VEREIN.
Lasst uns zusammen wieder pushen, das Team muss unseren Support sehen.
Verbreitet mit mir den Hashtag #GEmeinsam
Ein weiterer wichtiger Schritt: Die Social-Media-Abteilung der Knappen hat sich bereits für diese Aktion bedankt und zudem angekündigt, Unterstützung anzubieten und "im engen Austausch miteinander" zu verbleiben - diese Hilfe braucht es selbstredend, um das Video schlussendlich auch an die Mannschaft herantragen zu können, sodass es nicht nur einzelne Spieler über ihre jeweiligen Social-Media-Accounts zu sehen bekommen.
Danke, es tut gut, von dieser Aktion zu lesen. ? #GEmeinsam | ?⚪ | #S04 https://t.co/RXx07HipbL
— FC Schalke 04 (@s04) November 22, 2020
Das machen wir. Wir haben bereits Kontakt aufgenommen, unsere Unterstützung angeboten und werden im engen Austausch miteinander verbleiben.
— FC Schalke 04 (@s04) November 22, 2020
Bei aller berechtigten Frustration und bei allem Ärger, den die Anhänger seit inzwischen zehn Monaten ertragen müssen, dazu auch die Angst vor der sportlichen Bedeutungslosigkeit und dem Abstieg, wäre es doch ein gutes wie wichtiges Zeichen, wenn ein solches Projekt aus der Feder der Fans Form annehmen sollte. Aufgrund der leeren Stadien ist es ebenfalls seit über acht Monaten nicht möglich, mit der Mannschaft in Kontakt zu treten - weder bei den Spielen, noch rund um die gewöhnlich zahlreichen öffentlichen Trainingseinheiten.
Es wird spannend zu sehen sein, ob diese Idee Früchte tragen wird. Es ist der Ausdruck von (fast?) letzter Hoffnung seitens der blau-weißen Anhängerschaft, das zutiefst angeschlagene Team zu unterstützen. Wie sehr das womöglich nötig ist, hat Mark Uth gestern nach dem Spiel mit seinen ehrlichen Worten gezeigt: "Ich könnte in die Kabine gehen und heulen." Damit es möglichst zeitnah zu einem so bedeutsamen Erfolgserlebnis kommt, wollen nun die Fans mit ins Steuer greifen.