Gakpo-Show! Niederlande bezwingt Rumänien trotz Chancen-Wucher
Von Simon Zimmermann
Der überraschende Sieger aus Gruppe E, Rumänien, traf am Dienstagabend im siebten EM-Achtefinale auf die Niederlande. Die Elftal hatte Gruppe D hinter Österreich und Frankreich nur auf Rang drei abgeschlossen. Ermittelt in der Münchner Allianz Arena wurde der Viertelfinalist, der am kommenden Samstag auf Österreich oder die Türkei trifft (21 Uhr).
Wie in den Gruppenspielen auch nahmen die Oranje-Fans wieder lange vor dem Spiel die Stadt ein und feierten eine EM-Party. "Nach links nach rechts..."
Ähnlich schwungvoll wie auf den Straßen Münchens ging es von Beginn an auch in der Arena los. Vor allem Rumänien spielte mutig nach vorne und war mit einigen guten Abschlüssen die gefährlichere Mannschaft. In Führung ging allerdings die Elftal nach 20 Minuten. Der überragende Gakpo sorgte mit einem Schuss aus rund zwölf Metern ins kurze Eck für das 1:0 für Oranje.
Nach dem 1:0 drehten sich die Verhältnisse komplett. Bis zur Pause war die Niederlande die deutlich bessere Mannschaft und hatte einige Gelegenheiten das Ergebnis in die Höhe zu schrauben. Xavi Simons und Co. gingen mit ihren Chancen aber zu leichtfertig um - und so ging es mit 1:0 für die Elftal in die Pause.
Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs blieb die Niederlande am Drücker, verpasste es aber immer wieder aussichtsreiche Situationen in Zählbares umzumünzen. Vor allem Depay und van Dijk hatten das 2:0 auf dem Fuß bzw. Kopf.
In der 63. Minute war es dann aber soweit - dachten zumindest kurzzeitig alle. Und wieder war es Gakpo. Der Liverpool-Stürmer stocherte die Kugel nach einer Hereingabe zum 2:0 in die rumänischen Maschen, stand dabei aber im Abseits. Nach dem VAR-Check entschied der deutsche Schiedsrichter Felix Zwayer auf kein Tor.
Es folgte niederländische Chance um Chance, das 2:0 wollte aber einfach nicht fallen. Bis sich Gakpo erneut stark durchsetze und in der 83. Minute auf den eingewechselten BVB-Stürmer Donyell Malen ablegte, der die Kugel nur noch über die Linie drücken musste. Es war die endgültige Entscheidung in diesem seit der 1:0-Führung sehr einseitigen Duell.
Diskussionen gab es kurz zuvor, als Zwayer gefährliches Spiel gegen Dumfries pfiff und so den rumänischen Konter unterbrach. Stanciu sah dafür sogar Gelb, obwohl sein Bein weit Weg vom Oranje-Verteidiger war. Dieser hielt sich dennoch den Kopf und simulierte einen Treffer... Etwas unglücklich vom deutschen Schiedsrichter.
Malen setzte in der Nachspielzeit noch den Schlusspunkt zum 3:0 und schnürte damit einen Doppelpack. Am Ende nur noch Ergebniskosmetik, von Malen aber eine starke Aktion. Von der Mittellinie startete der Außenstürmer, umkurvte die rumänische Abwehr und schloss gekonnt ab.