"Uns wird keine Beachtung geschenkt" - Fußball-Stars deuten Streik an

Zuletzt hatten die beiden Manchester-City-Profis Kevin De Bruyne und Rodri ihre Besorgnis über eine zu hohe Belastung zum Ausdruck gebracht. Nun haben beide Unterstützung von weiteren Profis, Trainern und Funktionären erhalten.
Jules Koundé
Jules Koundé / Soccrates Images/GettyImages
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Die Kritik wird immer lauter. Vor knapp zwei Wochen hatte Manchester-City-Profi Kevin De Bruyne den immer enger getakteten Spielplan im Profifußball kritisiert. Dabei richtete der Belgier deutliche Worte an die Fußballverbände FIFA und UEFA. Es scheine, "dass das Geld lauter schreit als die Stimmen der Spieler", sagte der 33-Jährige. Als Profi müsse man sich mittlerweile auf 80 Spiele vorbereiten.

Rodri hatte sich am Mittwoch im Rahmen des Champions-League-Spiels gegen Inter Mailand seinem Teamkollegen angeschlossen und sogar einen Streik in Aussicht gestellt. "Ich glaube, wir sind nah dran. Wenn es so weitergeht, haben wir keine andere Option", sagte der Mittelfeldspieler.

Unterstützung erhalten die beiden Guardiola-Schützlinge von immer mehr Profis, Trainern und Funktionären. Gerade im Zusammenhang mit dem neuen Modus der Champions League haben sich zahlreiche Größen des Weltfußballs zu Wort gemeldet und zum Teil deutliche Worte an die Fußballverbände gerichtet.

Bereits am Montag hatte Real Madrids Trainer Carlo Ancelotti Bedenken am neuen Modus der Königsklasse geäußert und sich für ein größeres Mitspracherecht der Spieler ausgesprochen. "Ich hoffe, dass die UEFA und die FIFA die Spieler wirklich einbeziehen. Die Spieler sind die Leidtragenden. Sie sollten die Gesundheit der Spieler respektieren."

Weitere Spieler stellen Streik in Aussicht

Auch Real-Verteidiger Dani Carvajal und Liverpool-Torhüter Alisson Becker haben ihren Kollegen in den vergangenen Tagen den Rücken gestärkt. Carvajal zeigte sich wie Rodri offen für einen Streik und kündigte an: "Die Spieler werden nicht gehört. Wir müssen jetzt unsere Stimme erheben."

Zuletzt meldete sich auch Barça-Verteidiger Jules Koundé zu Wort. Wie seine Kollegen beobachtet der Franzose die Situation mit Sorge. "Jedes Jahr kommen mehr Spiele dazu und wir haben weniger Erholung. Wir Spieler haben das seit drei oder vier Jahren gesagt. Uns wird aber keine Beachtung geschenkt." Auch der 25-Jährige sieht auf Dauer einen Streik für die einzige Wahl. "Die Zeit wird kommen, wo wir in den Streik treten, damit uns zugehört wird", so Koundé.

Selbst vom spanischen Liga-Boss Javier Tebas gab es am Donnerstag Rückhalt für die Streik-Ankündigungen. "Ich unterstütze den Streik, von dem Rodri redet. Es ist nicht nur ein Gesundheits-Problem für die Spieler sondern auch für die Balance der gesamten Industrie." Er äußerte zudem Bedenken, dass die beiden mächtigen Verbände in Zukunft auch in die nationalen Ligen eingreifen würden um eine Verkleinerung der nationalen Wettbewerbe zu erreichen. "Das werden wir nicht akzeptieren", zeigte sich Tebas gegenüber dem spanischen Radiosender Cadena SER kämpferisch.


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