"Fußball ist Kampfsport" - Baumgart zeigt sich auf Spieltags-PK gewohnt selbstbewusst

Steffen Baumgart will am Sonntag gegen Osnabrück die nächsten drei Punkte einfahren und mit dem Hamburger SV den nächsten Schritt Richtung Aufstieg machen.
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Für den neuen HSV-Trainer Steffen Baumgart ist es am Sonntag um 13.30 Uhr das zweite Heimspiel in Folge. Genug Zeit also, um sich bei den Hanseaten erst einmal gemütlich einzurichten und anzukommen, könnte man meinen, doch wer den gebürtigen Rostocker kennt, weiß, dass es mit der Gemütlichkeit nicht weit her ist. Baumgart will weder Zeit noch Punkte verschenken und plant gegen den VfL Osnabrück seinen zweiten Sieg mit den Hamburgern. Dementsprechend angriffslustig zeigte sich der Trainer auch auf der Spieltags-PK des HSV am Freitag.

Zur personellen Lage

"Stephan Ambrosius ist immer noch raus. Da kucken wir von Woche zu Woche oder von Tag zu Tag wie es ihm geht. [...] Alle anderen werden aus meiner Sicht morgen wieder dabei sein sofern sie sich nicht erkälten."

Zum Sieg der DFB-Frauen und der damit verbundenen Olympia-Quali

"Glückwunsch an Horst Hrubesch und seine Mädels dass sie die Qualifikation für Olympia geschafft haben! Ich glaube als er übernommen hat hat das nicht jeder erwartet."

Zu HSV-Schwierigkeiten gegen vermeintlich kleinere Gegner

"Das ist das größte Problem, dass man immer glaubt, dass ein kleiner Gegner kommt. Ich weiß nicht, ob Osnabrück ein kleiner Gegner ist. Ich kenne Uwe (Uwe Koschinat, Trainer Osnabrück Anm. d. Red.) ganz gut, weiß wie er die Jungs einstellt, weiß, wie er arbeitet und ich bin mir relativ sicher, dass meine Jungs nicht das Gefühl haben, dass da ein kleiner Gegner kommt. Da kommt eine Mannschaft, die sehr viel Mentalität auf den Platz bringt, die gegen die oberen drei - dazu zählen wir - ich glaube, nicht ein Spiel verloren hat. Das zeigt die Enge der Liga. Wir sollten aufhören an unserem Standort von klein und groß zu reden. Das ist ein Zweitligist, der uns alles abverlangen wird. Trotzdem wollen wir dieses Spiel gewinnen. So gehen wir es an."

Über Erwartungshaltung in Hamburg

"Ich habe auch die Erwartung, dass wir jedes Spiel gewinnen. Es ist ja nicht so dass ich da hingehe und gegen Osnabrück nicht gewinnen will, aber ich finde, dass wir den Respekt jedem Gegner gegenüber haben." [...] Dazu gehört aber 95 Minuten harte Arbeit."

Ob Jean-Luc Dompe ein klarer Stammspieler ist

"Nein. Bei mir gibt es nicht Kategorie A und B. Dass wir ihn brauchen, dass er seine Stärken auf den Platz bringt und für uns wichtig sein kann darüber brachen wir nicht reden. [...] Ich glaube Ransi (Ransford Königsdörfer Anm. d. Red.) hat es im letzten Spiel gut gemacht. Nur weil er (Dompe Anm. d. Red.) jetzt wieder da ist heißt ja, nicht dass wir wieder Stühle rücken machen. Das muss er sich erarbeiten."

Über Baumgart-Hype in Hamburg

"Da ist die Fallhöhe hoch, von der ich komme. Am Ende musst du Ergebnisse bringen, dann bleibt's positiv. Die Erwartungshaltung ist bei allen groß. Bei mir auch. Am Ende geht es darum, dass wir den Verein erfolgreich machen wollen und ich darf jetzt ein Teil dieses Vereins sein. Ich hoffe, dass es so bleibt, nicht mit dem Hype, sondern dass der Erfolg sich wieder einstellt und auch so bleibt wie beim letzten Spiel."

Über Baumgart-Fußball beim HSV

"Also erstmal hat die Mannschaft schon viel von dem gehabt, wie ich mir das vorstelle. [...] Viel wichtiger ist, dass die Jungs offen demgegenüber sind und auch verstehen, wo wir hin wollen.

Über Osnabrück-Trainer Uwe Koschinat

"Uwe ist ein sehr klarer Trainer auch in seiner Ansicht, was Fußball angeht. Hat immer Mannschaften, die körperlich sehr gut sind, die robust agieren. Er ist in der Lage defensiv gut zu agieren, auf Konter zu spielen. Gleichzeitig spielen sie gut Fußball. Ich glaube, wer Uwe ein bisschen länger kennt, der weiß, dass er sehr akribisch mit den Jungs arbeitet und auch viele Schwachstellen beim Gegner erkennt. [...] Wir stellen uns auf ein sehr intensives Spiel ein."

Über den Matchplan gegen Osnabrück

"Was du vermeiden musst ist, dass du in ihre Stärke reinspielst. Sie haben ein sehr, sehr gutes Umschaltspiel, weil sie sehr schnelle Spieler haben, geradlinige Spielern haben. Eine Mannschaft, die nie aufgibt. Wir müssen das auch erstmal tun. Wir müssen erstmal die Mentalität und die Laufbereitschaft dem Gegner entgegenbringen. Wir müssen in den Zweikämpfen genauso intensiv arbeiten wie Osnabrück. Dann können wir vielleicht in der ein oder anderen Position die höhere Qualität mit ins Spiel bringen. Fußball ist eine Kampfsportart. Du musst dich erstmal Mann gegen Mann durchsetzen. Das wird kein Selbstläufer."

Über Torwart-Position

"Matteo bleibt im Tor. Wir fangen jetzt nicht jede Woche an zu würfeln."

Über Kapitän Sebastian Schonlau

"Ich habe mit Bascho vier Jahre zusammengearbeitet (Beim SC Paderborn Anm. d. Red.). Unabhängig von seiner Entwicklung als Spieler hat er sich als Persönlichkeit sehr, sehr viel dazugewonnen. Hat nicht nur gelernt, hier Verantwortung zu übernehmen, sondern auch zu zeigen. Ich glaube, dass er für viele ein Ankerpunkt ist."

Über sein berühmtes Pfeifen an der Seitenlinie

"Ich brauch’ das. Ich brauch’ nicht nur das hin und herlaufen. Die Coaching-Zone ist eh zu klein. Das hat bisher noch keinen irritiert. Die Jungs wissen dann schon: Wenn ich mal rein pfeife, dann hat das einen triftigen Grund und oft treff ich auch den richtigen."


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