Für Robin Koch: Trier will Ablöse-Entschädigung von Leeds United einklagen

Robin Koch spielt seit dem Sommer in der Premier League für Leeds United
Robin Koch spielt seit dem Sommer in der Premier League für Leeds United / Visionhaus/Getty Images
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Im vergangenen Sommer wechselte Robin Koch vom SC Freiburg zu Leeds United, dem Aufsteiger in die Premier League. Da für diesen Transfer 13 Millionen Euro gezahlt wurden, fällt auch ein gewisser Teil als Ausbildungsentschädigung an die Jugendklubs des Nationalspielers - das ist bislang offenbar ausgeblieben, sodass der SV Eintracht Trier eine Klage erwägt.

Seit dem Sommer spielt Robin Koch in der Premier League. Der Wechsel zum Aufsteiger Leeds United und Kultcoach Marcelo Bielsa hat seinem vorigen Verein, dem SC Freiburg, um die 13 Millionen Euro als Ablöse eingebracht. Alles andere als eine schlechte Entwicklung für den Bundesligisten, war der Defensivspieler doch 2017 für vier Millionen Euro gekommen, bevor er 87 Pflichtspiele für den SC absolvierte.

Ebenso gefreut haben sich wohl der SV Dörbach, der SV Eintracht Trier 05 und der 1. FC Kaiserslautern - gefreut für ihren ehemaligen Schützling Koch, der in die womöglich beste Liga der Welt wechselt, aber auch wegen der ihnen ebenfalls zuteil werdenden finanziellen Mittel. Schließlich ist es für die Jugendvereine geregelt, für die der betroffene Spieler bis zum 23. Lebensjahr aktiv war, dass sie bei einem solchen Wechsel ins Ausland an der Ablösesumme beteiligt werden.

Trier erwägt Klage sollte Leeds United nicht zahlen - Große Summe für einen Oberligisten ausstehend

Das Problem: Trier und Dörbach warten noch immer auf den ihnen zustehenden Betrag. Das erklärte der SV in einem offenen Brief (via transfermarkt): "Mit dem Wechsel Kochs zu Leeds United im Sommer sollte nun der Solidaritätsmechanismus der FIFA greifen, wodurch Eintracht Trier gemäß den geltenden Bestimmungen vom neuen Verein innerhalb von 30 Tagen nach der Registrierung des Spielers ein Betrag von 2,25 Prozent der Ablösesumme zusteht." Demnach sei der erste Teil der Zahlung bereits am 1. Oktober fällig gewesen. Bislang warte man sowohl auf die Zahlung, als auch auf eine Reaktion aus Leeds.

Während 2,25 Prozent auf den ersten Blick nicht allzu viel Geld im Fußballgeschäft sein mögen, so sind umgerechnet ca. 300.000 Euro doch eine sehr ordentliche Summe für einen Verein wie Trier, der in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar (5. Liga) spielt. Als Beispiel: Der Marktwert aller fünf Neuzugänge zu dieser Saison beträgt insgesamt 225.000 Euro. In der Regel sind Wechsel innerhalb oder in diese Ligen ablösefrei, doch auch Gehälter und weitere Kosten müssen unterhalten werden - gerade in der Corona-Zeit mit allen einhergehenden Problemen. Ohnehin geht es, gemäß den geltenden Statuten, ums Prinzip.

Kochs Wechsel zu Leeds United müsste auch Trier Geld einbringen
Kochs Wechsel zu Leeds United müsste auch Trier Geld einbringen / Sebastian Frej/MB Media/Getty Images

Damit es endlich zu diesen Zahlungen kommt, hat Trier nun mit einer Klage gedroht. Ein ähnliches Vorgehen gab es auch seitens des Greifswalder FC, der am Wechsel von Toni Kroos vom FC Bayern zu Real Madrid beteiligt werden musste (via transfermarkt). Schlussendlich hat der Klub aus Mecklenburg-Vorpommern, wie zu erwarten, Recht erhalten.

Aus der Eintracht-Sicht ist auch die mangelnde Unterstützung seitens des DFB ein Problem. "Hier wird seit Jahren ein hoher Betrag investiert, um für alle möglichst professionelle Bedingungen zu schaffen. Zahlreiche Beispiele der jüngeren Vergangenheit belegen die gute Arbeit, die in der fußballerischen Ausbildung geleistet wird", heißt es in dem offenen Brief. Dementsprechend fordere man den Verband auf, sich mehr für die kleineren Vereine in derartigen Gelegenheiten einzusetzen und Druck bezüglich der ausstehenden Gelder zu machen.