Für die Champions League: Gladbachs Serie in Wolfsburg muss reißen
Von Stefan Janssen

Seit über 17 Jahren hat Borussia Mönchengladbach nicht mehr beim VfL Wolfsburg gewinnen können. Um weiterhin gute Chancen auf die Champions League zu haben, muss die Serie am Sonntag reißen.
Um einen Auswärtssieg von Borussia Mönchengladbach beim VfL Wolfsburg zu finden, muss man einige Jahre in die Vergangenheit gehen: Am 22. November 2003 triumphierten die Fohlen zuletzt im Stadion der Wölfe. Joris van Hout, Arie van Lent und Joonas Kolkka hießen die Torschützen. Für Wolfsburg traf Stephan Schnoor. Längst vergangene Zeiten, in denen Sportdirektor Max Eberl noch seine letzte Saison als aktiver Profi bestritt.
Seither kassierten die Gladbacher zwölf Niederlagen in der Volkswagen-Arena und erreichten nur drei Mal ein Remis. Nicht selten waren die Pleiten dabei frustrierend: In der vergangenen Saison übersah selbst der VAR beim ersten Wolfsburger Tor eine Abseitsstellung, der 2:1-Siegtreffer für den VfL in letzter Minute war zumindest strittig. Doch all das Jammern hilft ja nichts, am Ende muss man sich selbst die Frage stellen, wieso es in Wolfsburg einfach nicht klappen will mit einem Sieg.
Am Sonntagabend ist es dann mal wieder soweit und Gladbach tritt bei den Niedersachsen an. Nach dem verlorenen Derby gegen den 1. FC Köln und der auch deshalb sehr unruhigen Woche am Niederrhein ist die Mannschaft ohnehin gefordert. Die Tabellenkonstellation macht die Aufgabe aber nochmal wichtiger: Während die Borussen auf Rang sieben stehen und inzwischen vier Punkte Rückstand auf die Champions-League-Plätze haben, ist Wolfsburg dritter und wäre mit einem Heimsieg schon neun Zähler weg.
"In der Bundesliga ist jede Partie richtungsweisend, aber es ist nie ein Endspiel", versuchte Eberl die Bedeutung am Freitag auf der Pressekonferenz herunterzuspielen: "Wolfsburg ist aktuell zusammen mit Frankfurt die Mannschaft der Stunde und besitzt eine sehr gute Qualität, dennoch wollen wir dort natürlich gewinnen oder zumindest punkten. Danach geht es weiter, denn wir können mit jedem Spiel unsere Ausgangslage verändern."
Rose: Wolfsburg spielt seinen laufintensiven Stil über die gesamten 90 Minuten. Das können sie, weil sie in dieser Saison keine Dreifachbelastung haben. Die Spieler sind zudem auf diesen Stil eingestellt und sind total überzeugt davon – dann machst du es fast von alleine. #WOBBMG
— Borussia (@borussia) February 12, 2021
Natürlich wäre eine Niederlage nicht das Ende der Welt. Viel mehr wäre es aus Sicht der Gladbacher normal, ohne Punkte aus der Autostadt heimzukehren. Doch neun Punkte Rückstand auf Wolfsburg und möglicherweise sieben auf Eintracht Frankfurt auf Platz vier? Die Fohlen scheinen in dieser Saison nicht konstant genug, um das noch aufzuholen. Damit es weiterhin um die Königsklasse geht, muss die Serie in Wolfsburg enden.