Fünf Gründe für die Bayern-Pleite in Bochum

Dayot Upamecano und Co machten gegen starke Bochumer keine gute Figur
Dayot Upamecano und Co machten gegen starke Bochumer keine gute Figur / Joosep Martinson/GettyImages
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Der FC Bayern hat in Bochum eines seiner schwächsten Saisonspiele absolviert und berechtigterweise mit 2:4 verloren. Dabei offenbarte man Schwächen, die sich so bereits zum Teil angedeutet haben. Wir blicken auf die fünf Hauptgründe, die für die Pleite gesorgt haben.


1. Individuelle Schnitzer in der Abwehr

Die Münchner Abwehrleistung war ähnlich wie beim Pokal-Debakel gegen Gladbach schlichtweg desaströs. Insbesondere Dayot Upamecano leistete sich unfassbare Fehler und wurde zur Halbzeit völlig zu Recht ausgewechselt. Der Neuzugang scheint seine immer wieder auftretenden Unzulänglichkeiten weiterhin noch nicht ganz abschalten zu können.

Neben Upamecano erwischten jedoch auch Nikas Süle und Benjamin Pavard keinen guten Tag und sahen in entscheidenden Situationen nur die Rücklichter ihrer Gegenspieler. Der FC Bayern hat noch immer ein Abwehr-Problem, das insbesondere dann zum Vorschein kommt, wenn die Gegner konsequent spielen und ihre Chancen nutzen.

2. Das Fehlen von Alphonso Davies

Das Fehlen von Alphonso Davies macht sich erwartungsgemäß enorm bemerkbar. Der Kanadier fehlt als Antreiber genauso, wie als defensiver Fehler-Ausbesserer. Mit seinem Tempo ist der Linksverteidiger in der Lage, gefährliche Situationen noch zu retten, wenn seine Teamkollegen schon geschlagen sind.

Über seine Seite gibt es für die gegnerische Offensive meist nicht sonderlich viel zu holen. Wer derartig hoch steht und eine offensive Philosophie fährt wie der FC Bayern, der braucht Spieler, die sich schnell wie die Feuerwehr zurückbewegen können.

3. Falsches System von Julian Nagelsmann

Ob vier gelernte Innenverteidiger, ein Kimmich und fünf Offensivspieler eine wirklich funktionierende Einheit bilden, konnte man bereits im Vorfeld bezweifeln. Spätestens zur Halbzeit war dann auch Julian Nagelsmann klar, dass sein Plan nicht aufgegangen war.

Leider kam diese Erkenntnis ein wenig zu spät. Gerade gegen kampfstarke, zweikampfstarke und lauffreudige Bochumer hätte es in der Zentrale einen zweiten Spieler benötigt. Vorne standen sich Müller, Gnabry, Sané und Co. hingegen auf den Füßen und konnten sich nicht wie gewohnt entfalten.

Warum der zuletzt so starke Tolisso auf der Bank Platz nehmen musste, erschließt sich nicht so ganz. Mit seinen öffnenden Pässen und seiner kontrollierten Spielanlage hätte er den Münchnern mehr Stabilität verleihen können.

4. Bochumer Traumtore

Selbstredend hatten die Bochumer ebenfalls einen großen Anteil an der Pleite der Bayern. Das Team ließ sich nicht vom frühen Rückstand verunsichern und spielte sich in einen Rausch. Gerade im Schlussabschnitt der ersten Hälfte klappte beim VfL alles.

Ein Tor jagte das Nächste und vor allem war ein Tor schöner als das andere. Derartige Traumtore wie jene von Gamboa und Holtmann sieht man gewiss nicht alle Tage. Ab diesem Moment hatten die Hausherren ohnehin das Momentum auf ihrer Seite und schwebten auf einer Erfolgswelle.

5. Gnabry und Müller von der Rolle

Selbst internationale Top-Spieler erwischen nicht immer ihren besten Tag. In der Münchner Offensive konnten lediglich Lewandowski, Coman und ab und an auch Sané für Gefahr sorgen. Müller und Gnabry erlebten hingegen einen absolut gebrauchten Tag.

Schlechtes Zweikampfverhalten, haarsträubende Fehlpässe und eine ganze Reihe an misslungenen Ideen prägten den Auftritt der beiden Nationalspieler. Erwischen in der Offensive zwei Scorer-Maschinen einen solch schwachen Tag, lassen sich die Abwehrprobleme nicht ausgleichen.

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