Friedl überrascht, Sargent enttäuscht: Die Hinrunden-Noten für die Stars von Werder Bremen

So schnitten die Bremer in dieser Hinrunde bisher ab
So schnitten die Bremer in dieser Hinrunde bisher ab / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images
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Der Großteil der Bundesliga-Hinrunde ist schon wieder vorbei. Vor dem Jahreswechsel kann Werder Bremen auf enorm turbulente Monate zurückblicken. So bewertet 90min die Stars der Grün-Weißen für die erste Saisonhälfte.

1. Torhüter

Pavlenka konnte mehrfach überzeugen
Pavlenka konnte mehrfach überzeugen / Stuart Franklin/Getty Images

Jiri Pavlenka: Jiri Pavlenka ist absolut gesetzt und verpasste bisher keine Minute in dieser Saison. Es war nicht immer seine Top-Form, die der Tscheche zeigte. Insgesamt stellte er aber einen konstanten Rückhalt dar. Zwei Mal blieb er in der Liga zu Null, 21 Tore kassierte er in den restlichen Partien. Teilweise rettete er Werder aber auch schon wichtige Zähler. Note: 7/10.

Stefanos Kapino: Werders Nummer Zwei ist eigentlich kaum zu bewerten. Stefanos Kapino stand immer im Kader, kam aber nicht zum Einsatz. Man kann sich beim Griechen zumindest sicher sein, dass er im Ernstfall parat steht. Note: 5/10.

2. Abwehrspieler

Friedl entwickelte sich zum Abwehrspiel
Friedl entwickelte sich zum Abwehrspiel / Stuart Franklin/Getty Images

Theodor Gebre Selassie: Theodor Gebre Selassie ist ebenfalls ein Dauerläufer. Der Tscheche ist auf der rechten Seite Antreiber und Absicherung. Als Vize-Kapitän kann er sein Feuer aber nicht immer auf die Mannschaft übertragen. Unter dem Strich war er solide, selten aber auffällig. Defensiv zeigte er sich in einigen Duellen überfordert. Note: 6/10.

Marco Friedl: Marco Friedl ist der große Gewinner der bisherigen Werder-Saison. Der Österreicher spielt klar über seine gedachten Möglichkeiten. In der Liga verpasste er keine Minute und entwickelte sich zum Defensivanker. Spielerisch hat er sich so sehr weiterentwickelt, dass ihm immer mehr Verantwortung auferlegt werden kann. Note: 8/10.

Ömer Toprak: Seit dem Sommer des letzten Jahres steht Ömer Toprak schon im Bremer Kader. Großartige Eindrücke konnte man vom Abräumer in der ersten Saison aber kaum gewinnen. Das hat sich bereits geändert. Zwar ist der Türke nicht komplett fit geblieben, doch überwiegend machte er seinen Job gut. Vor allem seine Manndeckung konnte überzeugen. Note: 6/10.

Milos Veljkovic: Es hätte seine Saison werden können. Die Hinrunde lässt aber darauf schließen, dass Milos Veljkovic erneut nicht der entscheidende Faktor sein wird. Im Vergleich zur Konkurrenz fehlt es ihm an der Konstanz und Fitness. Verletzungsbedingt kam er nur zu wenigen Einsätzen. Immerhin konnte er in diesen Spielen durchaus seine Qualitäten andeuten. Insgesamt zeigt der Serbe aber zu wenig. Note: 4/10.

Niklas Moisander: Der Kapitän blieb ein weiteres Jahr an Bord, verlor aber seinen Stammplatz und den etablierten Status. Im Bezug auf seinen sportlichen Wert wurde er quasi komplett durch Friedl ersetzt. Als erfahrene Institution ist er zumindest in der Kabine weiterhin ein Taktgeber. Note: 3/10.

Christian Groß: Christian Groß ist und bleibt ein Phänomen. Dass der Abräumer im Herbst seiner Karriere weit mehr als nur ein Regionalliga-Kicker ist, beweist er in fast jedem Einsatz. Egal ob im Mittelfeld oder dem Abwehrzentrum: Groß ist die Ruhe in Person. Technisch überrascht er immer wieder. Allenfalls das fehlende Tempo ist ihm wirklich anzukreiden. Note: 6/10.

Ludwig Augustinsson: Zwischenzeitlich fehlte Ludwig Augustinsson kurz verletzungsbedingt. Ansonsten machte der Schwede vor allem offensiv vieles richtig. Seine Flanken haben sich in Sachen Präzision gesteigert. Defensiv muss ihm aber zu oft ausgeholfen werden. Teilweise fehlt Augustinsson das Gleichgewicht in seinem Spiel. Note: 6/10.

Felix Agu: Neuzugang Felix Agu konnte die Erwartungen nicht ganz erfüllen. Dazu waren die Bremer Außenverteidiger auch einfach zu konstant. Als Joker kam er drei Mal zum Einsatz, blieb dabei aber überwiegend blass. Mit seinem Tempo ist er allerdings durchaus ein Kandidat für mehr Einsätze. Dafür muss er aber noch an Reife gewinnen. Note: 3/10.

3. Mittelfeldspieler

Eggestein verpasste noch keine Ligaminute
Eggestein verpasste noch keine Ligaminute / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images

Patrick Erras: Patrick Erras ist ein großer Verlierer der bisherigen Hinrunde. Zum einen kam der Hüne nur zwei Mal in der Liga zum Einsatz. Zum anderen war er einfach keine erstligataugliche Verstärkung. Das Tempo der Konkurrenz kann der Abräumer nicht mitgehen. Note: 1/10.

Kevin Möhwald: Nach seiner langen Verletzungspause wurde der Mittelfeldmotor langsam herangeführt. Wenn Kevin Möhwald aber auf dem Platz stand, war er stets ein Aktivposten und überzeugte mit seiner Physis und Ausdauer. Zwei Treffer stehen zudem auf seinem Konto. Nach und nach wird er ein immer wichtigerer Faktor. Note: 6/10.

Jean Manuel Mbom: Vor der Saison hatten nicht einmal die Werder-Fans den Youngster auf dem Zettel. Jean Manuel Mbom wurde von Florian Kohfeldt aber schon nach wenigen Wochen ins kalte Wasser geworfen. Vom Start weg konnte er sich immer weiter verbessern. Allerdings war er nicht immer fehlerfrei. Note: 6/10.

Maximilian Eggestein: An seine Form von vor zwei Jahren kann Maximilian Eggestein noch nicht anknüpfen. In dieser Saison ist er aber deutlich stabiler als im Vorjahr und verpasste zudem noch keine einzige Minute. Seine drei Torbeteiligungen sind der Lohn für seine emsige Arbeit. Teilweise noch etwas limitiert, bereichert er das Mittelfeld doch enorm. Note: 7/10.

Romano Schmid: Den Kreativspieler aus Österreich hätten viele Werderaner schon gerne früher spielen sehen. Der zurückgekehrten Leihgabe waren bisher nur vier Einsätze vergönnt. In diesen erlebte er einen schweren Einstand, ließ seine Qualitäten aber immer wieder aufblitzen. In Bestbesetzung ist er aber noch etwas zu weit von der Startelf entfernt. Note: 5/10.

Leonardo Bittencourt: Vor allem die ersten Saisonspiele von Leonardo Bittencourt waren gelungen und erfolgreich. Am neunten Spieltag sammelte er seinen dritten Treffer. Danach tauchte er aber mehr und mehr ab. Als Alleinunterhalter blieb er überwiegend glücklos in seinen Aktionen. Insgesamt zeigte er eine ordentliche Hinrunde. Note: 6/10.

4. Stürmer

Sargent kommt immer noch nicht recht über seinen Talent-Status hinaus
Sargent kommt immer noch nicht recht über seinen Talent-Status hinaus / Oliver Hardt/Getty Images

Tahith Chong: Die Leihgabe von Manchester United sollte die Bremer Offensive mit Tempo und einigen Dribbelfertigkeiten verstärken. Der Niederländer zeigte aber zu viele Fehler und versuchte es eher mit dem Kopf durch die Wand. Sein bisher letzter Kurzauftritt in der Liga war auch der Beste. Eine magere Torbeteiligung auf dem Bundesliga-Rasen ist aber nicht die erhoffte Ausbeute. Note: 4/10.

Milot Rashica: Der Verheißungsvolle; so kann man Milot Rashica wohl seit vielen Monaten bezeichnen. Der Kosovare ließ nicht nur die Leistungen, sondern auch die erhofften Millionen vermissen. Dazu kommen viele Verletzungen, die seine Hinrunde auf fünf Einsätze beschränkten. In diesen kratzte er an seiner alten Spritzigkeit, lief aber auch viel hinterher. Note: 3/10.

Yuya Osako: Yuya Osako ist immer mehr zum Buhmann geworden. Reichlich viel konnte er gegen seinen Status aber nicht unternehmen. Ein Assist sprang am Ende heraus. Doch in fast jedem Einsatz bleibt er hinter den Erwartungen. Note: 2/10.

Josh Sargent: Werders Josh Sargent war gesetzt und sollte von den vielen Unsicherheiten im Angriff profitieren. Seine Entwicklung stagniert aber weiterhin; als alleinige Spitze enttäuschte er zu oft. Drei Scorerpunkte reichen nicht aus, um das in ihn gesetzte Vertrauen zurückzuzahlen. Zumindest ist weiterhin deutlich erkennbar, dass er das Zeug für den Durchbruch hat. Note: 4/10.

Niclas Füllkrug: Zum Start der Saison war Niclas Füllkrug die Lebensversicherung schlechthin. Neben seinen vier Toren leitete er die Geschicke im Angriff und ging als Kämpfer voran. Dann warf ihn mal wieder eine Verletzung aus dem Rhythmus. Sein körperlicher Zustand ist das einzige, was dem Torjäger bisher anzukreiden war. Note: 7/10.

Nick Woltemade: Nick Woltemade macht eher durch seine ausbleibende Vertragsverlängerung von sich reden, als durch fußballerische Meilensteine. Immer wieder kommt der Leuchtturm als Joker zum Einsatz. Am Ende reicht es nicht dauerhaft für mehr. Und auch aus seinen Möglichkeiten machte er nicht genug. Note: 3/10.

Davie Selke: Nicht nur Frank Baumann hatte sich von Davie Selke mehr erhofft. Der schlaksige Angreifer konnte sich bislang nicht in den Vordergrund spielen und ist aktuell verletzt. Den Ausfall von Füllkrug konnte er ebenfalls nicht zu seinem Vorteil nutzen. Die wenigen Einsätze brachten ihm zwei Treffer ein. Sonst wurde der 25-Jährige nur als Anläufer auffällig. Note: 3/10.