Freund mit Fingerzeig zur Davies-Zukunft - Wer ihn bei den Bayern ersetzen könnte

  • FCB-Sportdirektor Christoph Freund über Stand bei Alphonso Davies
  • Abschied des Roadrunners 2025 weiter wahrscheinlich
  • Braucht es überhaupt einen externen Ersatz?
Alphonso Davies
Alphonso Davies / Daniel Kopatsch/GettyImages
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In den vergangenen Tagen stand beim FC Bayern vor allem die Zukunft von Jamal Musiala und Joshua Kimmich im Fokus. Während Ersterer noch bis 2026 unter Vertrag steht, läuft bei Kimmich das Arbeitspapier kommenden Sommer aus.

Die Situation beim 29-Jährigen hatte sich zuletzt gedreht. Schien es über weite Teile des Sommers hinweg noch auf einen Abschied spätestens 2025 hinauszulaufen, spricht nun wieder deutlich mehr für eine Vertragsverlängerung. Sportvorstand Max Eberl betonte jüngst, Kimmich soll eines der Gesichter des Rekordmeisters bleiben und irgendwann die Kapitänsrolle einnehmen.

Keine Deadline und keine Schmerzgrenze bei Musiala

Die Zukunft der Bayern soll auch Musiala sein. Darüber sind sich alle FCB-Bosse einig. Eine Deadline habe man sich beim Jungstar aber nicht gesetzt, erklärte Sportdirektor Christoph Freund im Gespräch mit Sky. "Nein. Jamal hat noch zwei Jahre Vertrag. Es gibt keinen akuten Handlungsbedarf. Wir wollen, dass er so lange wie möglich bei Bayern München bleibt", so der Österreicher. Eine Schmerzgrenze für einen Verkauf gebe es ebensowenig: "Nein. Es ist auch nicht unser Ziel, dass wir ihn verkaufen", betonte Freund.

Deutlich zurückhaltender gab sich Freund in Bezug von Alphonso Davies. Dass der Vertrag des Kanadiers wie bei Kimmich ausläuft, schien zuletzt ein wenig in den Hintergrund getreten zu sein. Ebenso wie der Kanadier selbst, der seinen Stammplatz als Linksverteidiger an Raphael Guerreiro verloren hat.

Kein neuer Stand bei Davies - Wie plant der FCB hinten links?

"Da gibt es aktuell keinen neuen Stand", meinte Freund zur Davies-Zukunft. "Er soll jetzt erst einmal gut Fußball spielen. Wir wissen, wie gut er ist. Er trainiert gut, ist fit. Das ist wichtig. Ansonsten gibt es keinen neuen Stand", führte er aus.

Aus dem spanischen Medienwald heißt es, dass Real Madrid am Plan festhalten wolle, Davies 2025 ablösefrei zu verpflichten. Dieses Vorhaben sei unabhängig von der bevorstehenden Vertragsverlängerung mit Linksverteidiger Ferland Mendy.

Dass dieses Szenario eintritt, scheint derzeit weiterhin deutlich wahrscheinlicher zu sein als eine Davies-Verlängerung in München. Dass es keinen "neuen Stand" gibt, impliziert zumindest, dass man von Bayern-Seite aktuell auch nicht intensiv an einer Einigung arbeitet. Die komplizierten Verhandlungen und vermeintlich hohen Forderungen der Davies-Seite dürften Spuren hinterlassen haben.

Gut möglich, dass man bereits ohne den Roadrunner ab 2025 plant. Mit Guerreiro steht ein erfahrener und spielstarker Linksverteidiger dann noch ein Jahr unter Vertrag. Mit Hiroki Ito hat man im Sommer einen linksfüßigen Abwehrspieler verpflichtet, der innen und außen verteidigen kann. Der Japaner wäre quasi das Gegenstück zu Guerreiro.

Aznou der Bayern-Linksverteidiger der Zukunft?

Hauptgrund dafür, dass man nicht mehr alles versucht, um Davies zu halten, könnte aber ein anderer sein. Nicht etwa Milan-Star Theo Hernandez als kostspieliger Davies-Nachfolger. Sondern ein Youngster aus den eigenen Reihen. Der Name Adam Aznou dürfte mittlerweile den meisten Bayern-Fans ein Begriff sein, auch wenn der 18-Jährige noch auf sein Pflichtspiel-Debüt für die Profis wartet. In der jüngsten Länderspielpause feierte das in Barcelona geborene Talent dieses für die marokkanische A-Nationalmannschaft. Beim 1:0-Sieg in der Afrika-Cup-Qualifikation gegen Lesotho stand Aznou über die komplette Spielzeit auf dem Platz und erntete im Anschluss viel Lob.

"Grundsätzlich entwickelt er sich richtig gut. Er trainiert hart. Adam ist ein außergewöhnlicher Spieler. Seine Entwicklung in den letzten fünf, sechs Monaten war richtig, richtig gut. Bei uns steht er ganz weit oben auf dem Zettel. Ein Spieler, um den wir uns sehr kümmern. Wir hoffen natürlich, ihn auch in der ersten Mannschaft zu sehen", schwärmte Freund.

Vor zwei Jahren hatten die Bayern Aznou ablösefrei aus der Jugend des FC Barcelona verpflichtet. Über Einsätze in der U19 und U23 hat sich der 18-Jährige längst für höhere Aufgaben empfohlen. In der Sommer-Vorbereitung war er bereits Teil des Profikaders. Bald soll das auch bei Pflichtspielen der Fall sein. "Es fehlt nicht viel. Alle wissen, dass er sehr viel mitbringt und sehr weit ist. Er ist an der ersten Mannschaft sehr nah dran. Die Trainer sind sehr happy mit ihm. Er hat es in der Vorbereitung sehr gut gemacht", meinte Freund.

Linksfuß Aznou kann derweil auch als Rechtsverteidiger eingesetzt werden. Perspektivisch dürfte er für die Bayern aber auf der linken Abwehrseite am wertvollsten sein. Der Youngster besticht durch eine herausragende Technik, ist gut im Dribbling und kann gefährliche Flanken schlagen. Körperlich wird Aznou aber sicherlich noch etwas zulegen müssen. Gelingt ihm dies, winkt schon recht kurzfristig eine große Perspektive in München. Vielleicht sogar schon ab 2025 als potenzieller Davies-Nachfolger.


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