Frenkie de Jongs Schonzeit bei Barça ist vorbei!

Startet er jetzt unter Koeman (und Schreuder) bei Barça durch? Frenkie de Jong
Startet er jetzt unter Koeman (und Schreuder) bei Barça durch? Frenkie de Jong / David Ramos/Getty Images
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Es geht in diesen verrückten Zeiten (die schon einige Jahre andauern) etwas unter: aber Frenkie de Jong hat den FC Barcelona mehr Geld gekostet als ein Luis Suárez. Oder ein Zlatan Ibrahimovic. Und viel mehr als ein David Villa. Doch noch warten sie in Can Barça darauf, dass der 23-jährige Holländer entsprechend liefert.

Denn die erste Saison bei den Azulgrana verlief mit Licht und Schatten. Solide hat er meistens gespielt - aber nie so brillant, wie in seinen letzten beiden Jahren bei Ajax Amsterdam. Fast könnte man sagen, er wirke unter dem Druck seiner immensen Ablösesumme (die Variablen eingerechnet um die 86 Millionen Euro!) ein wenig gehemmt.

Auch der Spieler selbst zeigt sich durchaus selbstkritisch. Wie jüngst nach dem 1:1-Unentschieden gegen den Europa League-Sieger FC Sevilla. "Gegen Sevilla war ich nicht auf Top-Level. Ich war mittelmäßig!" Dabei war der Holländer nach dem traumatischen Champions-League-Aus gegen den FC Bayern, knappe zwei Monate zuvor, noch einer der wenigen, die Tacheles sprachen: "Wir müssen vieles ändern."

Neue Chefs - und neues System!

Nun, geändert hat sich fürs erste die sportliche Führung. Den glücklosen Quique Setién ersetzte im Sommer eine Klub-Ikone - und Landsmann de Jongs. Und weil die Katalanen in ihrer mehr als hundertzwanzigjährigen Historie mit Niederländern gute Erfahrung gemacht haben, haben sie auch nicht "nein" gesagt, als Ronald Koeman als neuen Assistenten Alfred Schreuder (vorher Chef-Coach bei der TSG Hoffenheim) haben wollte.

Koeman und Schreuder (3. v.l.) nach dem Spiel bei Celta Vigo
Koeman und Schreuder (3. v.l.) nach dem Spiel bei Celta Vigo / Soccrates Images/Getty Images

Von dieser Konstellation auf der Kommandobrücke erhoffen sich die Verantwortlichen nun auch einen Schub für den fünftteuersten Einkauf der Klubgeschichte (nur Coutinho, Dembélé, Griezmann und Neymar waren teurer). Denn Tintín, wie sie Koeman in Barcelona (und in Anlehnung an den französischen Comic-Helden, bei uns Tim genannt) liebevoll nennen, hatte schon vor seiner Unterschrift unter seinen Cheftrainer-Vertrag mit den Blaugrana analysiert, dass de Jong auf der falschen Position spielt. Beziehungsweise im falschen System.

Jetzt operiert der spanische Vize-Meister mit einer Doppel-Sechs (de Jong und Busquets), die dem Spiel der Blaugrana (und de Jongs) mehr Selbstverständlichkeit geben soll. Systemwechsel und täglicher Bezug zu Leuten aus seiner Heimat: es könnte das Rezept sein, das immense Potential des Mittelfeldspielers nun auch endlich in Barcelona zur vollen Entfaltung zu bringen. Immerhin war Schreuder vor seiner Zeit im Kraichgau Co-Trainer bei Ajax Amsterdam. Und zwar unter dem Coach, der aus de Jong den Spieler gemacht hat, der er heute ist: Erik Ten Hag. Nun muss der 13-fache Nationalspieler beim "hollandisierten" FC Barcelona eigentlich nur noch liefern.