Fredi Bobic und Hertha BSC: So ist der Stand der Dinge

Sofortiger Wechsel nach Berlin scheint möglich: Wie geht es mit Fredi Bobic weiter?
Sofortiger Wechsel nach Berlin scheint möglich: Wie geht es mit Fredi Bobic weiter? / Pool/Getty Images
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Das Thema Fredi Bobic schlägt weiterhin große Wellen. So strebt der Sportdirektor der Frankfurter trotz seines Vertrags bis 2023 einen Wechsel nach Berlin an. Noch sind allerdings längst nicht alle Details geklärt und viele Fragen unbeantwortet. Wir möchten euch einen kurzen Zwischenstand über die derzeitige Situation geben.


Am Mittwoch war in Frankfurt Sitzungstag, wobei natürlich alle Augen auf Fredi Bobic gerichtet waren. Es deutete sich an, dass der Sportvorstand bereits vor Saisonende seine Koffer packen und in Richtung Hauptstadt losziehen könnte. Diese Thematik wurde auf der Sitzung allerdings nicht thematisiert. Demnach ist weiterhin vorgesehen, dass der frühere Stürmer zumindest bis Saisonende in Frankfurt bleibt. In Stein gemeißelt ist dies jedoch laut der Frankfurter Rundschau auch nicht.

Sollte die Hertha schon jetzt die im Raum stehenden fünf Millionen an Ablöse anbieten, wäre eine vorzeitige Trennung denkbar. So stellt sich ohnehin die Frage, ob Bobic mit dem Kopf überhaupt noch in Frankfurt ist. Da die nächste Transferperiode bevorsteht und zum Beispiel Gespräche mit Younes und Jovic anstehen dürften, ist die Zukunftsorientierung des Sportvorstands eine wichtige Thematik.

Wie die Bild berichtet, führt Bobics Ankündigung, die Eintracht zu verlassen, ohnehin zur Entmachtung, selbst wenn dieser weiterhin seiner Tätigkeit nachgeht. Auf der anderen Seite will natürlich auch die Hertha Planungssicherheit. "Wir werden bis zum Saisonende die Strategie für die nächsten fünf Jahre erarbeiten", so Geschäftsführer Carsten Schmidt. Da sollte der zukünftige "starke Mann" eigentlich involviert sein.

Wie geht es weiter mit Bobic und der Eintracht?

Dass Fredi Bobic bis 2023 oder sogar länger weiter macht, ist laut Frankfurter Rundschau unwahrscheinlich. So hat der Sportdirektor recht klar verdeutlicht, dass seine Zeit in Frankfurt vorbei ist und sich dabei mit Sicherheit nicht nur Freunde gemacht. Nun erwarten die Frankfurter, dass die Hertha aktiv auf den Verein zugeht und versucht, die Angelegenheiten zu klären. Es wäre die Aufgabe von Präsident Werner Gegenbauer und Investor Lars Windhorst, mit dem Frankfurter Aufsichtschef Philip Holzer zu einer vernünftigen Lösung zu kommen. Dieser hat sich bereits klar positioniert und will im Falle eines Wechsels Geld sehen.

Bei den Verhandlungen dürfte auch Fredi Bobic persönlich in den Ring steigen, was an den Konditionen allerdings nichts ändern wird. Noch ist hierfür kein Termin geplant, jedoch wäre die Bundesligapause Ende März ein geeigneter Termin. Hier gilt es dann, eine friedliche Einigung zu finden und eine Millionen-Schlammschlacht zu verhindern.

Nachfolger gesucht: Wer folgt auf Fredi Bobic?

In der Zwischenzeit ist anzunehmen, dass sich die Eintracht intensiv nach einem Nachfolger umsehen wird. Hierbei haben sich die Frankfurter durch ihr Auftreten durchaus in eine gute Position gebracht, da die Verantwortlichen Ruhe und Souveränität ausstrahlen und klar machten, dass sie sich nicht auf der Nase herumtanzen lassen. So wurden sowohl die Anschuldigungen von Fredi Bobic entkräftet, als auch die Gefahr gebannt, dass die Angelegenheit auf die Leistungen der Mannschaft zurückfällt. Ein Umfeld also, das für den potenziellen Nachfolger wie geschaffen ist.

Laut Frankfurter Rundschau könnten die Verantwortlichen Holzer, Peter Fischer und Stephen Orenstein verschiedene Wege ins Auge fassen. So spricht die Zeitschrift von der Option eines "Bobic-Klons", also einen Sportchef, der viele Kontakte besitzt und in seiner Tätigkeit Erfahrung mitbringt. Jedoch sei auch ein Novize durchaus eine Option.

Frankfurt zittert um Kostic und Silva: Droht die Gefahr von Spieler-Abgängen?

Der bevorstehende Abgang von Bobic birgt natürlich auch immer die Gefahr, dass gewisse Spieler seinem Ruf folgen. So kennt der Sportdirektor die Fähigkeiten der Kicker perfekt. Da liegt der Schluss schon nahe, dass er sich darum bemühen könnte, den ein oder anderen Star mitzubringen. Besonders ausgeprägt dürfte die Frankfurter Angst dabei bei den Topstars Andre Silva und Filip Kostic sein, die Bobic schon erfolgreich zu Frankfurt lockte. Allerdings haben sich die Berliner ihre gute Ausgangsposition diesbezüglich selbst ein wenig vermasselt. So wird der Klub im kommenden Jahr nicht international spielen und kann die Akteure eigentlich nur mit Geld locken. Die Alternative Frankfurt und das internationale Geschäft könnte sich als deutlich reizvoller herausstellen.