Freddy Rincón schießt gegen James Rodríguez: "Hat den Durchblick verloren!"

Rincón im Dress von Corinthians Sao Paulo, wo er seine Karriere 2004 beendete
Rincón im Dress von Corinthians Sao Paulo, wo er seine Karriere 2004 beendete / Shaun Botterill/Getty Images
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Gemeinsam haben die beiden kolumbianischen Nationalspieler Freddy Rincón (54) und James Rodríguez (29), dass sie beide bei Real Madrid gespielt haben - und das ähnlich erfolglos. Doch das war es dann auch schon an Gemeinsamkeiten. In letzter Zeit unterhalten sie vor allem den kolumbianischen Boulevard.

Und zwar mit provokanten Aussagen im Rahmen von Interviews, die dann wiederum von der jeweils anderen Seite aufgegriffen werden, um die entsprechende Replik zu liefern.

Jetzt war Rincón mal wieder an der Reihe. Gegenüber Pulso Sports Perú (via as.com) nahm er Bezug auf die vor einigen Wochen getätigten Aussagen seines Landsmannes.

Der hatte sich erst einmal selbst in höchsten Tönen gelobt - und später den in Kolumbien immer noch von vielen verehrten Rincón in unschöner Weise "klein" zu reden versucht.

Rincón dazu: "Ich habe eine klare Vorstellung. Für mich ist James ein sehr guter Fußballer. Aber ihm fehlt Leidensbereitschaft und eine Reihe anderer Skills, um ihn einen Top-Spieler nennen zu können."

Rincóns Reaktion auf ihn abwertendes James-Interview

Danach wurde Rincón konkreter: "Er hat einen Influencer gebeten, mit ihm ein Interview zu führen. Das an sich erscheint mir schon irgendwie verwunderlich, aber gut. Jeder macht in seinem Leben, was er für richtig hält. Doch dann kam die Frage, wer der beste kolumbianische Fußballer aller Zeiten sei, und er nannte sich selbst. Auch hierzu will ich nichts weiter sagen. Wir alle wissen, was er geleistet hat, und wenn er das tatsächlich denkt, muss man es respektierten."

Sieht sich selbst als besten Fußballer Kolumbiens aller Zeiten: James Rodríguez
Sieht sich selbst als besten Fußballer Kolumbiens aller Zeiten: James Rodríguez / Pool/Getty Images

Doch Rincón wurmte offenbar etwas ganz anderes: "Dann dachte ich mir, dass dieses Interview einzig und allein darauf abzielte, mich irgendwie abzuwerten. Als der Interviewer nachfragte: 'Und Freddy?', antwortete er sofort: 'Nein, nein. Der ist viel weiter unten anzusiedeln.'"

"Danach", so Rincón, "wurde ich auf diese Aussagen angesprochen und sagte nur, dass James etwas den Durchblick verloren habe. So kam es zu diesem Streit, denn hier scheint es mittlerweile so zu sein, dass James unantastbar ist. Niemand darf was gegen ihn sagen. Da ich aber nicht wie alle bin, vertrete ich weiterhin meine klare Meinung."

Wie auch in Bezug auf seine unglückliche Etappe bei den Königlichen, zu denen er nach einem kurzem Aufenthalt bei der SSC Neapel im Sommer 1995 wechselte. "Der einzige Klub, wo ich wenig gespielt habe und wo ich nicht da spielen durfte, wo ich eigentlich hätte spielen sollen, war Real Madrid. Man gab mir keine Möglichkeiten. Es fehlte an Vertrauen, das ich sehr gebraucht hätte. Und wenn ich es mal bekam, war es nur von kurzer Dauer."

Rincóns später Ausgleichstreffer gegen den späteren Weltmeister

Deutschen Fußballfans, zumindest denjenigen, die über ein gewisses Alter hinausgewachsen sind, dürfte Rincón noch in Erinnerung sein. Bei der Weltmeisterschaft 1990 in Italien war es Rincón, der den deutschen Kickern im letzten Gruppenspiel mit seinem Ausgleich in der letzten Minute die bis dahin makellose Bilanz von zwei Siegen in zwei Spielen zunichte machte.

Kolumbien kam durch das unerwartete Remis doch noch in das Achtelfinale (als einer der vier besten Gruppendritten), schied dort jedoch gegen Roger Millas Kamerun aus.